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Viktor Ullmann, 1944 in den Gaskammern von Auschwitz ermordet, zählt, das wird immer deutlicher, aufgrund seiner kompositorischen Selbständigkeit und Originalität zu den wirklich bedeutenden Komponisten des vergangenen Jahrhunderts.
Für die Art und den Tonfall seines Klavierkonzertes lässt sich jedenfalls kein Modell finden, an das der kurzzeitige Schönberg-Schüler sich angeschlossen haben könnte. Dieses Konzert ist im Kopfsatz von den eher schroffen, perkussiven Möglichkeiten des Klavierspiels her gestaltet – und die vermag Annika Treutler mit elastischer Präzision in idealer Übereinstimmung mit dem von Stephan Frucht geradezu zwanglos ins Spiel gebrachten Orchester, das diesen Tonfall initiiert und fortführt, klangvoll nach außen zu kehren. Und zugleich zeigt sie sich auch der eigenwillig melancholischen Timbrierung des Andante tranquillo gewachsen, die sich allenfalls noch mit dem langsamen Satz aus Ravels erstem Klavierkonzert vergleichen lässt.
Sehr sinnvoll wird die Einspielung des Konzerts durch die Klaviersonaten Nr. 3 und 7 ergänzt, die nun endlich ihren Platz neben der Klaviermusik etwa von Bartók oder Prokofjew finden sollten. Die dritte Sonate führt die Art der Musik des Klavierkonzerts fort, wendet sie ins Solistische und endet mit Variationen über ein von Treutler wunderbar „sprechend“ artikuliertes Mozart-Thema, während Ullmann die in Theresienstadt komponierte siebte Sonate mit Variationen über eine hebräische Volksweise verwirrend zuversichtlich abschließt. Treutler spielt beide Sonaten mit einer sich einfühlenden pianistischen Souveränität, die nicht bloß überzeugt, sondern geradezu zum Hinhören zwingt.
© Schubert, Giselher / www.fonoforum.de
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Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Viktor Ullmann, Composer - Schott Music Gmbh & Co. Kg, MusicPublisher - Annika Treutler, Soloist, MainArtist - Stephan Frucht, Conductor, MainArtist
2020 Siemens Arts Program/Edel Germany GmbH/Deutschlandradio 2020 Siemens Arts Program/Edel Germany GmbH/Deutschlandradio
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Albumbeschreibung
Viktor Ullmann, 1944 in den Gaskammern von Auschwitz ermordet, zählt, das wird immer deutlicher, aufgrund seiner kompositorischen Selbständigkeit und Originalität zu den wirklich bedeutenden Komponisten des vergangenen Jahrhunderts.
Für die Art und den Tonfall seines Klavierkonzertes lässt sich jedenfalls kein Modell finden, an das der kurzzeitige Schönberg-Schüler sich angeschlossen haben könnte. Dieses Konzert ist im Kopfsatz von den eher schroffen, perkussiven Möglichkeiten des Klavierspiels her gestaltet – und die vermag Annika Treutler mit elastischer Präzision in idealer Übereinstimmung mit dem von Stephan Frucht geradezu zwanglos ins Spiel gebrachten Orchester, das diesen Tonfall initiiert und fortführt, klangvoll nach außen zu kehren. Und zugleich zeigt sie sich auch der eigenwillig melancholischen Timbrierung des Andante tranquillo gewachsen, die sich allenfalls noch mit dem langsamen Satz aus Ravels erstem Klavierkonzert vergleichen lässt.
Sehr sinnvoll wird die Einspielung des Konzerts durch die Klaviersonaten Nr. 3 und 7 ergänzt, die nun endlich ihren Platz neben der Klaviermusik etwa von Bartók oder Prokofjew finden sollten. Die dritte Sonate führt die Art der Musik des Klavierkonzerts fort, wendet sie ins Solistische und endet mit Variationen über ein von Treutler wunderbar „sprechend“ artikuliertes Mozart-Thema, während Ullmann die in Theresienstadt komponierte siebte Sonate mit Variationen über eine hebräische Volksweise verwirrend zuversichtlich abschließt. Treutler spielt beide Sonaten mit einer sich einfühlenden pianistischen Souveränität, die nicht bloß überzeugt, sondern geradezu zum Hinhören zwingt.
© Schubert, Giselher / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 12 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:00:07
- Künstler: Annika Treutler Stephan Frucht Rundfunk Sinfonieorchester Berlin
- Komponist: Viktor Ullmann
- Label: Berlin Classics
- Genre: Klassik
2020 Siemens Arts Program/Edel Germany GmbH/Deutschlandradio 2020 Siemens Arts Program/Edel Germany GmbH/Deutschlandradio
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