Triptych

Albumbeschreibung

Das Programm der CD ist gleich dreifach bemerkenswert. Dies betrifft zum einen die Auswahl von Klaviertrios dreier Komponistinnen aus drei Jahrhunderten: der jungen Clara Schumann (1846), der damals bereits betagten, schöpferisch aber ungebrochen wirksamen Amy Beach (1938) sowie der hierzulande wohl noch recht unbekannten Natalie Klouda (2014). Zum anderen fällt das gesunde Selbstverständnis der Produktion auf, die sich ausdrücklich nicht als Nischenprojekt mit sendungsbewusstem Anspruch versteht. Und das betrifft zum dritten die herausragende Interpretation der Partituren. Gerade der letzte Punkt übertrumpft denn auch die beiden vorherigen in erfreulich selbstverständlicher Weise; die Werke werden so genommen, wie sie sind: als hochrangige individuelle Gestalten, als kompositorischer Ausdruck im Stil der Epoche, aber auch als schöpferische Reflektion. Die gedankliche Auseinandersetzung des noch jungen Monte Piano Trios ist dabei in jedem Takt zu spüren, sie findet sich wundervoll musiziert in allen Sätzen und Parametern wieder: von der stimmigen Wahl der Tempi über den in weiten Bögen gestalteten dynamischen Spannungsverlauf bis hin zum deutlich aufeinander gerichteten Ensemblespiel. Spürbar ist diese Gründlichkeit, aus der überhaupt erst eine wirkliche gestalterische Freiheit erwachsen kann, in jedem Thema, in nahezu jeder Wendung. Dies macht das Klaviertrio von Amy Beach überhaupt erst als ein Werk zwischen den Zeiten und Kontinenten so interessant. Vor allem gelang eine überzeugende Interpretation der „Fantasy Triptych“ der 1984 geborenen Natalie Klouda – ein Auftragswerk, das als eine recht griffige Auseinandersetzung mit der Düsseldorfer Dreier-Konstellation zwischen Robert, Clara und Johannes geschrieben wurde. Hier stimmt auch die räumliche Akustik der Aufnahme, die mir bei den beiden anderen Werken auf das Klavier bezogen (Kopfsätze!) etwas zu verschwommen, zu indifferent erscheint.
© Kube, Michael / www.fonoforum.de