Mozart, Ives & Verdi : String Quartets

Albumbeschreibung

Größer könnten die Kontraste kaum sein: In Mozarts D-Dur-Quartett KV 575 umgarnt der Komponist seine Hörer (und den cellospielenden Preußenkönig Friedrich II.) mit Melodien von sanglicher Süße, dagegen lässt Charles Ives die vier Stimmen in seinem zweiten Quartett in einer ruppigen kammermusikalischen Diskussion aufeinanderprallen – und Giuseppe Verdis Gattungsbeitrag bringt schließlich noch romantische Farben ins Bild. Mit diesem ungewöhnlichen CD-Programm demonstriert das 2007 gegründete Schumann Quartett nicht nur sein hohes technisches Niveau – alleine der Ives ist ein sauschwerer Brocken –, sondern auch eine meisterliche Balance aus Partiturtreue und persönlichem Profil: Einerseits passt sich das junge Ensemble den krassen Stilwechseln der drei Werke geschmeidig an, zeigt aber andererseits zugleich auch einen ganz eigenen Zugriff. Bei Mozart verbinden die vier Streicher ihre edle Legato-Kultur mit einer Binnenphrasierung, wie man sie aus der Historischen Aufführungspraxis kennt, im Ives-Quartett wahren sie auch im wildesten Getümmel immer eine leuchtende Klarheit, und den viel zu selten aufgeführten Verdi spielen sie mit einer Mischung aus Temperament, Sorgfalt und Intimität, wie man sie bei diesem Stück vielleicht noch nie gehört hat – schon der innig-warme Beginn des ersten Satzes ist eine kleine Sensation. Einzig der etwas hallige Klang des Kirchenraumes trübt, beziehungsweise umwölkt den Gesamteindruck der Aufnahme ein wenig. Davon abgesehen bestätigt die CD das, was man in den letzten Jahren von den Schumanns hören durfte: Das Ensemble gehört schon jetzt zur internationalen Spitze.
© Stäbler, Marcus / www.fonoforum.de