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Trennungen sind schmerzhaft, können aber für eine Karriere von großem Nutzen sein. Beach Bunny-Sängerin Lili Trifilio trifft kurz nach der Highschool einen Traumtypen, der leider zu einem Arschloch mutiert. Der alltägliche Stoff aus dem so viele Twentysomething-Dramen gestrickt sind. Ein Glück, dass es auf "Honeymoon" dabei bleibt, denn schließlich blasen gerade in den 10er-Jahren genug Künstler*innen ihre privaten Problemchen zu einer Art weltumfassendem Blockbuster-Entertaiment inklusive politischer Problemlösung auf.
"She's your girl, she's in all your pictures / California girl, I wish I was her", singt Trifilio im mitreißenden "Ms. California", das wie ein Pixies-Song so tut, als gehe es gar nicht um grandiosen Pop, sondern um eine bockige Lo-Fi-Produktion. Dabei sieht das Albumcover mit den Häschen und Rollschuhen ziemlich süß aus. Doch was heißt schon süß? Wer sich an die jugendlichen Wirrnisse erinnert, weiß wie sehr diese Tragödien im Rückblick gar nicht so putzig wirkten. Auch Beach Bunny wissen nicht so recht wohin und begegnen dem Gefühlschaos mit rehäugiger Melancholie und trotziger Euphorie.
Dass derlei nie in triefenden Pathos ausartet, liegt an dem erfreulich hohen Anteil Slacker-Attitüde. Beach Bunny sind nicht die schönen Erfolgsmenschen von Netflix, sondern trotz mitreißender Melodien die Außenseiter, die nie bei den coolen Kids mitspielen durften - und es letztendlich auch gar nicht mehr wollten. Lili fasste das auf der "Prom Queen"-EP gut zusammen: ""Shut up, count your calories / I never looked good in mom jeans". Doch ausgerechnet der Hit, der auf der Social Media Plattform TikTok viral ging und in dem sich viele Outsider-Girls wohl wieder erkannten, befindet sich nicht auf dem Album.
Kein ganz herber Verlust, da alle Albumtracks mühelos zwischen 90er-Surf-Gitarren und Garage Rock changieren. Als ob wir 2011 hätten, nimmt "Cuffing Seasons" den Sound auf, der seit Jahren im Indie-Rock der Stadionvariante fehlt. Erinnerungen an The Joy Formidable und Sky Larkin werden wach. Die beiden ehemaligen Newcomerhoffnungen versuchten sich ebenfalls an der Schnittmenge aus Lo-Fi und Pop, leider blieb der Erfolg aus.
Dabei gönnt man es gerade den heutigen 'Losern', dass Beach Bunny einen anderen Weg einschlagen. Die Outsider von heute sollen schließlich auch eine Band bekommen, die sie im leisen Pianosong "Racetrack" verständnisvoll in den Arm nimmt und gleichzeitig mit "Cloud 9" in den demoralisierten Hintern tritt.
In gerade mal neun Songs bietet das schön kompakte Album so viel packende Teenage Angst-Hymnen, dass ein weiteres Scheitern einer hoffnungsvollen Band einfach unverzeihlich wäre. Alle sind zu dieser "Honeymoon"-Party eingeladen, egal ob cool, alt oder sonderlich. Die Indie-Prom-Queen heißt 2020 definitiv Lili Trifilio.
© Laut
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Beach Bunny, MainArtist
2020 Mom+Pop 2019 Mom+Pop
Albumbeschreibung
Trennungen sind schmerzhaft, können aber für eine Karriere von großem Nutzen sein. Beach Bunny-Sängerin Lili Trifilio trifft kurz nach der Highschool einen Traumtypen, der leider zu einem Arschloch mutiert. Der alltägliche Stoff aus dem so viele Twentysomething-Dramen gestrickt sind. Ein Glück, dass es auf "Honeymoon" dabei bleibt, denn schließlich blasen gerade in den 10er-Jahren genug Künstler*innen ihre privaten Problemchen zu einer Art weltumfassendem Blockbuster-Entertaiment inklusive politischer Problemlösung auf.
"She's your girl, she's in all your pictures / California girl, I wish I was her", singt Trifilio im mitreißenden "Ms. California", das wie ein Pixies-Song so tut, als gehe es gar nicht um grandiosen Pop, sondern um eine bockige Lo-Fi-Produktion. Dabei sieht das Albumcover mit den Häschen und Rollschuhen ziemlich süß aus. Doch was heißt schon süß? Wer sich an die jugendlichen Wirrnisse erinnert, weiß wie sehr diese Tragödien im Rückblick gar nicht so putzig wirkten. Auch Beach Bunny wissen nicht so recht wohin und begegnen dem Gefühlschaos mit rehäugiger Melancholie und trotziger Euphorie.
Dass derlei nie in triefenden Pathos ausartet, liegt an dem erfreulich hohen Anteil Slacker-Attitüde. Beach Bunny sind nicht die schönen Erfolgsmenschen von Netflix, sondern trotz mitreißender Melodien die Außenseiter, die nie bei den coolen Kids mitspielen durften - und es letztendlich auch gar nicht mehr wollten. Lili fasste das auf der "Prom Queen"-EP gut zusammen: ""Shut up, count your calories / I never looked good in mom jeans". Doch ausgerechnet der Hit, der auf der Social Media Plattform TikTok viral ging und in dem sich viele Outsider-Girls wohl wieder erkannten, befindet sich nicht auf dem Album.
Kein ganz herber Verlust, da alle Albumtracks mühelos zwischen 90er-Surf-Gitarren und Garage Rock changieren. Als ob wir 2011 hätten, nimmt "Cuffing Seasons" den Sound auf, der seit Jahren im Indie-Rock der Stadionvariante fehlt. Erinnerungen an The Joy Formidable und Sky Larkin werden wach. Die beiden ehemaligen Newcomerhoffnungen versuchten sich ebenfalls an der Schnittmenge aus Lo-Fi und Pop, leider blieb der Erfolg aus.
Dabei gönnt man es gerade den heutigen 'Losern', dass Beach Bunny einen anderen Weg einschlagen. Die Outsider von heute sollen schließlich auch eine Band bekommen, die sie im leisen Pianosong "Racetrack" verständnisvoll in den Arm nimmt und gleichzeitig mit "Cloud 9" in den demoralisierten Hintern tritt.
In gerade mal neun Songs bietet das schön kompakte Album so viel packende Teenage Angst-Hymnen, dass ein weiteres Scheitern einer hoffnungsvollen Band einfach unverzeihlich wäre. Alle sind zu dieser "Honeymoon"-Party eingeladen, egal ob cool, alt oder sonderlich. Die Indie-Prom-Queen heißt 2020 definitiv Lili Trifilio.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 1 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:03:51
- Künstler: Beach Bunny
- Label: Mom+Pop
- Genre: Pop/Rock Rock Alternativ und Indie
2020 Mom+Pop 2020 Mom+Pop
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