End To End

Barre Phillips

Erschienen am 07.09.18 bei ECM Records
Künstler: Barre Phillips
Genre: Jazz
Auszeichnungen: 5 Sterne Fono Forum Jazz

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/88 kHz Stereo

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Hand aufs Herz: Würden Sie bei der Frage nach dem wirkmächtigsten Jazz- bassisten spontan Barre Phillips nennen? Recht unwahrscheinlich, stand der inzwischen 84-jährige Improvisationskünstler doch irgendwie stets im Schatten anderer amerikanischer Kollegen. Ob es daran liegt, dass der Kalifornier bereits in den frühen 60er-Jahren ein Faible für den da noch neuen Free Jazz zeigte, obwohl er im Jimmy Giuffre Trio zeitgleich die zärtlichen Saiten seines Basses präsentierte? Oder verdankt sich die Stellung als „musician’s musician“ eher der Entscheidung, 1967 nach Europa überzusiedeln, wo er seit den frühen 70er-Jahren in einem abgelegenen südfranzösischen Château lebt? Unsterbliche Meriten erlangte Barre Phillips 1968 mit seinem „Journal Violone“, dem ersten Album mit Solo-Bass-Improvisationen überhaupt. Ein Meilenstein der Jazzgeschichte und seither Ermutigung für zahllose Bassisten, Gleiches zu wagen.
Dass er 2017 entschied, mit „End To End“ das letzte Kapitel seiner solistischen Erzählungen zu schreiben, wird jeder bedauern, der jemals live erlebte, wie der dezente Virtuose seinen Bass für erregende Momente übers Knie legte. Grandios aufgenommen von Gérard de Haro im von Phillips’ Domizil nur zwei Stunden entfernten Studio Buissonne, strahlen die 13 von Manfred Eicher zu drei Themenkreisen sequenzierten Tracks in subtil-reifer Schönheit. Wobei sich die filigrane Auslotung vorbereiteten Materials mit in situ zelebrierten Improvisationen unmerklich verwebt. Was auch spieltechnisch faszinierend ist, weil Barre Phillips höchst variabel nuancierte Klangfarben erfindet, deren Intensität unvergleichlich ist.

© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de

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