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Rainer von Vielen

"Das mit der Rebellion sieht heute stark nach Marketing aus" - aus dem Munde des Gewinners eines "Protestsong-Contest" ein bemerkenswerter Satz. Ausrichter des Wettbewerbs: der österreichische Radiosender FM4. Rainer von Vielen findet hier zum ersten Mal eine größere Plattform, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt kein ganz junger Hase mehr ist. Die Geschichte des Einmannprojekts Rainer von Vielen beginnt bereits 1998. Ein am heimischen Rechner zusammen geschustertes Demoband landet über Umwege beim Dortmunder Label Deck 8 und trifft dort auf offene Ohren. Rainer von Vielen wird zu einer Veranstaltung im Keller, einem lokalen Club, geladen. Höchste Zeit für ihn, der auf ein Konzert nicht wirklich vorbereitet ist, ein Live-Programm zusammen zu stellen. Die Veranstaltung gerät dennoch überzeugend genug, um die erste Veröffentlichung ins Auge zu fassen. Rainer begibt sich in ein Aufnahmestudio im Allgäu. Das Resultat erblickt im Sommer 1998 in Form der EP "Alles Und Noch Mehr" das Licht der Welt. Studioarbeit hin oder her: Das wahre Popstarleben spielt sich auf der Bühne ab. Rainer von Vielen bricht im Rahnem der "Irgendwie dazwischen"-Tour im Frühjahr 1999 gemeinsam mit Gautsch, Lee Buddah und dem westfälischen Disco-Orgler Erobique die Herzen seines Live-Publikums. Nach Hause zurück kehrt Rainer zwar mit reichlich Inspiration für neue Stücke, eine weitere Platte muss allerdings erst einmal warten. Der Bub soll schließlich etwas Ordentliches lernen: Er schreibt sich für ein Studium an der Ludwigsburger Filmakademie ein. In dieser Zeit entstehen mehrere Musikvideos sowie der Musikfilm "Zeit Ist Jetzt". Darüber hinaus kümmert sich Rainer um die akustische Untermalung einiger Kurzfilme. Eine weitere Tour führt Rainer von Vielen von Hamburg bis in die Schweiz. Mit "0160-98236130" erscheint 2001 das erste "richtige" Album. Im Jahr darauf arbeitet er an weiteren Film-, Multimedia- und Theaterprojekten; letztere am Stuttgarter Wilhelma-Theater. Aus gemeinsamen Aufnahmen mit der Band Orange für deren LP "Chenebua" erwächst zunächst der Track "Amun Ra", anschließend eine mehrjährige Zusammenarbeit. Rainer von Vielen ist fortan bei den Liveauftritten der für "Rhythmus, Percussion und Digeridoo" stehenden Combo dabei und wird bald vollständiges Mitglied der nun sechsköpfigen Formation. Orange teilen sich im Laufe der Jahre die Bühne mit Jethro Tull, Ten Years After, Eric Burdon, Embryo, Birth Control und Fettes Brot. 2005 erscheint das Live-Album "Kana". Gleich mehrere Zufälle lassen Rainer in die Fänge von Good Men Gone Bad geraten. Deren Frontmann Dr. J plant eigentlich lediglich einen Besuch bei Rainers Mitbewohnerin, bleibt aber, zumal seine Band ohnehin auf der Suche nach einem Mann fürs Sampling ist, am in der Küche Kaffee kredenzenden Rainer hängen. Eine zweijährige Zusammenarbeit ist die Folge. Nach seinem Diplomfilm von 2003 schreibt Rainer Filmmusiken und einzelne Songbeiträge zu einigen Leinwandproduktionen. Daneben absolviert er im Sommer 2004 sowohl mit Orange als auch mit Good Men Gone Bad diverse Festivalauftritte. Daneben möchte er auch seine Solo-Karriere ein wenig wiederbeleben: Ganz alleine musiziert es sich allerdings eher schlecht. Für die Präsentation seiner eigenen Stücke gründet Rainer von Vielen die Live-Band Kauz. Mit dabei: Niko Lai am Schlagzeug, der bereits den Live-Drummer für Anne Clark gab, sowie Rainers Sandkastenfreund Mitch Ono. Der Sieg beim FM4-Protestsong-Contest im Februar 2005 in Wien stellt bis dato den Höhepunkt in der Karriere des Rainer Von Vielen dar. Sein Titel "Sandbürger" und wenig später der Nachfolger "Innen An Aussen" laufen bei FM 4 rauf und runter und klettern unaufhaltsam die sendereigenen Hitlisten empor. Für das im Dezember erscheinende, schlicht "Rainer Von Vielen" betitelte Album gründen Rainer und Mitch ihr eigenes Label Ebensomusik. Die Songs bringen sie im Herbst und Winter 2005 im Rahmen der (selbstverständlich von FM4 präsentierten) Sandbürger-Tour in Österreich, der Schweiz und Deutschland zu Gehör. Live und in Farbe: Eine mittlerweile entstandene VJ-Performance möbelt die Show optisch auf. Die Arbeit mit Kauz lässt den ohnehin schon verwirrend facettenreichen Sound noch rockiger geraten. Das selbst kreierte Etikett Elektro-Punk-Hop sitzt plötzlich noch loser auf dem akustischen Molotov-Cocktail, mit dem Rainer Von Vielen und Band den Genre-Schubladenschrank in Flammen aufgehen lassen: "Wir sind verändert, bleib uns treu." Unverdrossen entziehen sie sich auch mit dem im Mai 2008 fertig gestellten nächsten Album, das wie die Truppe "Kauz" betitelt wird, jedweder Kategorisierung. Punkrock-typisches Revoluzzertum trifft auf schrägen Liedermacher-Charme, Almdudlerromantik auf Obertongesang. Mit an den Start gehen die Kollegen von Orange sowie And.Ypsilon von den Fantastischen Vier. Der wurde wohl von Kumpel Smudo angefixt, der hielt nämlich bereits den Vorgänger "Rainer Von Vielen" für "Der Hammer!". 2010 erscheint "Milch Und Honig". Als Singleauskopplung wählen die Musiker "Mein Block". Symptomatisch für ihre scheuklappenfreie Einstellung entwurzelt die Band kurzerhand den Berliner Sido und pflanzt ihn im schönen Allgäu wieder ein. Auf YouTube mausert sich der Track zum Hit. Auch MTV wird auf den Song aufmerksam. Die immer zahlreicher werdenden Liveaktivitäten münden 2002 in die Live-CD "Live Den Lebenden". Zuvor verschlägt es die Kemptener Bua bis nach Sibirien. Es wird noch exotischer. Irgendwann landen sie nämlich in Hannover. Gemeinsam mit dem Intendanten des Jungen Schauspiels Hannover schreibt die Band das Theaterstück "Mythen der Freiheit" und führt es im Hannoveraner Staatstheater auf. Dann ist endlich wieder Zeit für ein neues Studioalbum. Vier Jahre sind seit der letzten LP vergangen. "Erden" greift 2014 den bereits im Theater thematisierten Umweltgedanken auf. Ansonsten trällern sich Rainer Von Vielen wieder munter, nachdenklich und zynisch durch unterschiedlichste Genres und sprengen einmal mehr die Grenzen der Musik. Im selben Jahr verlässt Drummer Niko Lai RVV, ihn ersetzt im Oktober ein Jugendfreund der Band, der Schauspieler und Regisseur Sebastian Schwab. Im Frühjahr 2015 schnuppern Rainer Von Vielen erneut Theaterluft, diesmal machen sie in Basel Musik fürs Friedrich Dürrenmatt-Stück "Der Besuch der alten Dame". Ansonsten trägt die Band ihren Bastard-Pop (Zitat: "Während andere Bands sich in keine Schublade stecken lassen wollen, sind wir gerne die Kommode") in die Welt: Gigs, Gigs, Gigs - obwohl sie sich selbst als "inzwischen unausgeschlafene Familienväter" fühlen. Und so geht es auch 2017 weiter, noch bevor Anfang Februar die neue Scheibe "Überall Chaos" in den Läden steht. Zahlreiche Konzerte später folgt am 20. Juli 2018 ein neues Lebenszeichen aus dem Studio: Die Single "Für Immer Unendlich" steht in den Läden.
© Laut

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