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Maeckes

Wer die Ära von 1995 bis 2000, während der Stuttgart das Kopfnicken erlernte, als Jugendlicher in der schwäbischen Hauptstadt verbrachte, musste sich wohl zwangsläufig mit dem Rap-Virus infizieren. So trifft es auch Markus Winter, der im September 1982 das Licht der Welt erblickt. Er ist 13 bei "Kopfnicker", 15 bei "Quadratur Des Kreises", 17 bei "Rolle Mit Hip Hop". Obwohl die Kolchose sicherlich ihren Teil dazu beigetragen hat, dass er als Jugendlicher zu freestylen beginnt und sich den Namen Maeckes zulegt, betrachtet der Rapper es später eher als Bürde, das Erbe des 2001 für tot erklärten Künstlerkollektivs zu tragen. 2001, das Jahr, in dem Maeckes auch das Royal Rumble Freestylebattle gewinnt und sich somit über den Rand des Talkessels hinaus einen Namen macht. Solo oder gemeinsam mit Plan B, einem ebenso blutjungen wie hochmotivierten Polen, den er auf einem jener Freestyle-Events kennen lernt, klappert er die kleinen Clubs und Jugendhäuser der Region ab. Obwohl Homie Franky Kubrick 2004 mit seinem Debüt "Rücken Zur Wand" über Four Music die neue Stuttgarter Ära einläutet, dürfen Maeckes und Plan B gemeinsam 2004 das traditionsreiche Rapfestival Hip Hop Open moderieren. Zu jener Zeit nimmt man die zwei schon lange als Gruppe wahr, obwohl beide immer wieder auf ihren Solokünstlerstatus pochen und auch bei ihrem Label Chimperator jeweils eigene Verträge haben. Kein Wunder: "Dayz Of The Championz" erscheint 2004 - obwohl inhaltlich getrennt - als Gemeinschaftsprojekt. 2005 setzen sie deshalb ein Ausrufezeichen hinter den eigenen Namen: Plan B mit einer EP, Maeckes mit einem vor Freshness nur so sprühenden Mixtape, gewidmet der Kaltschnäuzigkeit des serbischen Fußballers Mateja Kezman, der gerade einen Vertrag beim Weltclub Chelsea London ergattert hatte. Im April 2006 bilden sie gemeinsam mit Tim Xtreme das Team Stuttgart, als Kool Savas zum ersten Mal zum "Feuer Über Deutschland"-Contest lädt. Im folgenden Sommer moderieren sie erstmals das Splash!-Festival, was natürlich günstige Promo für das nächste Gemeinschaftsprojekt bedeutet: Das aberwitzige Mixtape "Als Wär's Das Album" erscheint im August. Kaum ein Jahr später, pünktlich zur zweiten Splash!-Moderation, wiederholen sie das Kunststückchen: "Als Wären Wir Freunde" avanciert zum Kritikerliebling und einem der meistgefeierten Deutschrap-Alben des Jahres. Vorher erlebt jedoch in der Ludwigsburger Karlskaserne das erste Theaterstück der beiden seine Uraufführung: "Zimmer 601" heißt das erste Lebenszeichen der neugeborenen Stilverflechtung Rap-Up Comedy. Spätestens jetzt werden Maeckes und Plan B als ernstzunehmende, vollkommen von der Kolchose emanzipierte Künstler wahrgenommen. Doch Erstgenannter will mehr: Er fühlt sich als Vollblutkünstler, und als solcher möchte er auch Menschen erreichen, die in Hip Hop nur stupides Gebattle sehen. Wohl auch deswegen löst er sich aus seinem Stuttgarter Umfeld und zieht im Frühling 2008 vorübergehend nach Wien. Für seine Fans stellt er das experimentelle Mash-Up-Mixtape ins Internet, auf dem er über Instrumentals von Falco, den White Stripes oder Aphex Twin rappt. Als ersten echten Schritt von Rap zu Musik wagt er im April das Projekt "Kunst Über Vernunft", auf dem er gemeinsam mit seiner Exfreundin Celina die gescheiterte Beziehung soulig verarbeitet. Von da an gestaltet sich Maeckes' Schaffen umtriebiger denn je und teilt sich als logische Konsequenz in verschiedenste Stränge auf. Mit dem skizzenhaften "Null" läutet er Ende 2009 etwa eine Art Remix-Zyklus ein, den er später mit "Eins" und deutlich später mit "Zwei" fortführt. Zwischendurch erscheint 2010 mit dem sperrigen Konzeptalbum "KIDS" sein erstes vollwertiges Solowerk. Dass das Duo Maeckes & Plan B zumindest in dieser Form immer seltener zusammenkommt, schuldet man vor allem der Gründung der Orsons. 2008 gemeinsam mit den Reutlingern KAAS und Tua als provokantes Anarcho-Experiment gestartet, vollzieht das Quartett spätestens 2012 mit seinem dritten Album "Das Chaos Und Die Ordnung" den Wandel zum ernstzunehmenden Pop-Projekt. Die in Kooperation mit Universal veröffentlichte Platte beschert den Mitgliedern darüber hinaus endlich den hart erarbeiteten Popularitätsschub. Der kommt für Maeckes nicht ungelegen: Längst verkörpert er nicht mehr nur den Ausnahme-MC, sondern darf sich mit Fug und Recht als Musiker bezeichnen. Eine Tatsache, die sich etwa auf der erstmals komplett selbst produzierten EP "Manx" von 2011 niederschlägt. Doch schon bald bastelt er seine Beats nicht mehr ausschließlich für den Eigenbedarf: In Gerard oder Xavas finden die Instrumentals namhafte Abnehmer. Dabei ist der Stuttgarter in das Musik-Ding ja eigentlich eher reingerutscht - um dann allerdings Schritt für Schritt an seinen selbst gesteckten Zielen zu wachsen. Der Melancholiker mit leichtem Hang zum Depressiven bringt es selbst am besten auf den Punkt: "Machen ist die beste Medizin."
© Laut

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