Lunik
Adi Amstutz, Luk Zimmermann und Mats Marti beschließen 1994, in Bern eine Band zu gründen. 1997 einigt man sich auf den Namen Lunik. Ein Jahr später stößt dann Sängerin Jael zur Gruppe und sofort landet der erste gemeinsame Song "Ritiplampe" auf dem "Ohrwurm 3"-Sampler. Das Quartett bietet spährischen Trip Hop, den Jaels zauberhafte Stimme traumhaft veredelt. Das Debutalbum "Rumor" setzt diesen Trend fort und überzeugt zudem mit mystischer Melancholie.
Die Lyrics des Tracks "Other Side" legen von der inhaltlichen Schwere Zeugnis ab: "Clouds/I've just left behind and I try/to keep them in my mind/It's dark/I've just left behind mistakes/a new task maybe waits/in another world/On the other side/is another world/I adore/'cause a better world/I've never seen before/Fears/I've just left behind/and I'll try/to keep them in my mind/New grounds/I'm their pioneer/fatal armed/humans knowledge is my gear."
Nach einer ausgiebigen Tournee und den neugewonnenen Erfahrungen rückt man bei der nächsten Platte "Ahead" von der depressiven Grundstimmung etwas ab. Ähnlich wie Morcheeba erzeugen Lunik auf ihrem zweiten Werk sonnig-positive Popmelodien. Auch die Texte von Jael bleiben von der Gefühlsänderung nicht verschont. So singt sie auf "Supernova": "Air/I was breathing it/it's staring yet/fixed and frozen/I dare/to go off the air/right there/Mare/I was believing it unessential yet/forgotten/there/I'll pull my luck out of/thin air/wherever I go/Supernova let me know/Wherever I go/that I'll grow/I'll seize/the opportunity/a fateful hour/to take to my heels/A fee/no fear no doubt/all of a heap."
Für eine nette Überraschung sorgt auch das listig-kunstvolle Plattencover zum Selbstbasteln von Bandmitglied Adi. Für die Single "Static" drehen Lunik ein Video. Als Mann hinter der Kamera kann man den englischen Regiesseur Alex Silva (Herbert Grönemeyer, Dave Stewart) verpflichten. Die Hinwendung zum Pop erfolgt mit dem dritten Album "Weather", das im September 2003 in der Schweiz erscheint und gut ein Jahr später auch in Deutschland. Dennoch dominiert Jaels toller Gesang weiterhin die Stücke.
2005 spielen Lunik über 50 Konzerte vor mehr als 100.000 Menschen. Doch noch im selben Jahr verlässt Drummer und Gründungsmitglied Mats die Band. Bassist Jacob und Tastenmann Cedric sowie der neue Drummer Chrigel werden nunmehr feste Mitglieder der Band. Nach einer schöpferischen Pause im Winter 05/06 erscheint ihr neues Album "Preparing To Leave" im September 2006. "Wir haben diese Platte zum großen Teil unterwegs geschrieben, auf Tournee. So haben wir auch die Platte nach dem Gefühl benannt, ständige Reisende zu sein", erklärt Frontfrau Jael. Erneut widmen sie sich der Popwelt und entfernen sich vom früheren Trip Hop-Sound.
Mit dem Gefühl der festgefahrenen kreativen Möglichkeiten bei Lunik, begeben sich Jael und Gitarrist Luk schließlich ins private Tonstudio. Sie taufen ihr Soloprojekt MiNa und veröffentlichen 2008 "Playground Princess". Eine extrem ruhige, verspielte Pop-CD, in der sie sich ganz den eigenen Gefühlen hingeben. Nach den Solopfaden begeben sich Lunik wieder gemeinsam ins Studio und nehmen "Small Lights In The Dark" (2010) auf. Auf der Platte verabschieden sich die Schweizer endgültig vom Trip Hop, um sich ruhigen Pop-Spielereien zuzuwenden.
© Laut
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