Collective Soul
Das kleine Örtchen Stockbridge (findet man nicht im Diercke) im gemütlichen Georgia beheimatet die Band Collective Soul. Nicht gerade eine traditionelle Südstaaten-Hillbillycombo, wie man vermuten möchte. Nein, hier regiert der melodische Post-Grunge, wie ihn Bands wie Live, Bush und Co. in Perfektion exerzieren.
Gründungsvater Ed Roland studiert Gitarre, bis man ihn von der Uni wirft und er mit seinem Bruder Dean eine Band gründet, um die Existenz zu sichern. Mit seinen schmusigen Lollipopsongs brechen die Jungs sofort die Herzen der Highschoolradio hörenden Teens bis runter nach Florida und heimsen gleich einen Majordeal bei Atlantic ein.
Seit 1994 erscheinen dort fünf Alben, die Fangemeinde der Collective Soul wächst stetig, was zumindest die Zahl der Bandfanseiten im Netz beweist. Die Amerikaner erkennen sich in der Musik wieder und die Jungs sind zudem wirklich zum Knuddeln. Die sehen aus, als wollten sie unbedingt mal mit Teddybären und Mädchenslips Größe 176 beworfen werden.
Und so spielen sie auch: Schmalz und Tran versprühen sie. Wer vergisst, seine Wunderkerzen zum Collective Soul Konzert mitzunehmen, wird sofort mit Mashmallow-Creme eingeschmiert und gefedert oder an brennende Barbiepuppen genagelt. Gleichermaßen findet man aber auch experimentelle und rockige Ansätze und eine Menge Talent für hitverdächtiges Songwriting. Orchestrierter Folkrockgrungepop in Dauerballaden-Stimmlage.
In den USA ist ihre Musik stets um einiges erfolgreicher als in Europa. Dies hindert die Plattenfirma aber nicht daran, der Band nach "Blender" den Stuhl vor die Türe zu setzen. Das wirft die Mannen um die Roland-Brüder erst einmal gehörig aus der Bahn. Lange ist es still um Collective Soul, die Fanseiten im Netz sterben ebenfalls einen langsamen Tod.
Erst 2004 melden sie sich mit einer neuen Besetzung und dem Album "Youth" auf der Bildfläche zurück. Die Reaktionen auf das Album sind überwiegend positiv. Ihre Langzeitfans beweisen der Band bei der folgenden zweijährigen Tour, dass man sie nicht vergessen hat und feiern Collective Soul frenetisch. 2005 stehen auch zwei Shows mit dem Atlanta Symphony Youth Orchestra auf dem Plan.
Ein Jahr später erscheint die Aufzeichnung dieses Konzertes unter dem Titel "Home: A Live Concert Recording With The Atlanta Symphony Youth Orchestra". Ende Februar 2008 veröffentlicht Collective Soul schließlich ihr siebtes Studioalbum "Afterwords".
© Laut
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