Weber, Kurpiński & Crusell: Works for Clarinet & Orchestra

Albumbeschreibung

Die vorliegenden Klarinettenkonzerte der Altersgenossen Carl Maria v. Weber (1786-1826) und Bernhard Henrik Crusell (1775-1838) dürften ziemlich zeitgleich entstanden sein. Weber schrieb seine drei konzertanten Klarinettenwerke 1811, das Klarinettenkonzert Nr.1 Es-Dur op. 1 des Finnland-Schweden Crusell erschien 1810 im Druck. Hinweise auf die Entstehung des einsätzigen Konzerts B-Dur des polnischen Komponisten Karol Kurpiński (1785-1857) weisen auf das Jahr 1823. Während Weber seine Konzerte dem Freund Heinrich Joseph Barmann quasi „in die Finger“ komponierte, tat es Crusell, der renommierte Soloklarinettist der Stockholmer Hofoper, für sich selbst. Wer Kurpiński assistierte, wissen wir nicht, auf alle Fälle gelang ihm ein ungemein reizvolles Klarinetten-spezifisches Werk mit originellen Bläserdialogen, u. a. der Solo- mit den Orchesterklarinetten. Im Gegensatz zu ihren Leipziger Weber-Aufnahmen von 1996, als Kurt Masur mit dem Gewandhausorchester einen dunkel-samtenen Klangteppich ausrollte, fühlt sich Kam mit den unter Gregor Bühl luftig-transparent aufspielenden ORF-Radiosinfonikern hörbar wohl. Mit hell-timbriertem, ungemein flexiblem Ton gelingen ihr extreme dynamische Abstufungen. Musikalisch temperamentvoll-zupackend, gelegentlich auch neckisch-verspielt und mit perfekter Technik inszeniert sie tänzerische Gesangsszenen von ganz eigenem Reiz. Bleibt zu wünschen, dass Webers Concertino op. 26 und das Konzert Nr. 1 f-Moll bald folgen, oder auch die beiden Crusell-Konzerte Nr. 2 f-Moll und Nr. 3 B-Dur.
© Arnold, Holger / www.fonoforum.de