Strands (Live at the Danish Radio Concert Hall)

Albumbeschreibung

Dieses hervorragende dänische Jazz-Trio - Trompeter Palle Mikkelborg, Gitarrist Jakob Bro und Schlagzeugerin Marilyn Mazur - erschafft mit minimalistischen Mitteln neue Welten. Strands ist aus einer Live-Aufnahme in der Danish Radio Concert Hall in Kopenhagen entstanden. Die Resonanz dieser Konzerthalle fügt dem fein ausgearbeiteten Sound des Trios eine wichtige Dimension hinzu.

Bei Gefion stellt Mikkelborgs warmes, gehauchtes Flügelhorn eine Melodie in den Vordergrund, die die Direktheit des Folks und die Ausdruckskraft eines Liebesliedes heraufbeschwört. Mazurs kunstvolle Rasseln, gestrichene metallische Töne und schlagende Perkussion sowie Bros pianissimo gespielte E-Gitarre untermalen Mikkelborgs sorgfältig geformte Linien. Später färben Bros elektronische Klangeffekte eine Passage, in der Mikkelborg einen Dämpfer benutzt. Jede kleinste Veränderung der Textur ist wunderbar und exakt kalkuliert. Returnings, das aus der Feder von Bro und Mikkelborg stammt, taucht in eine düstere Atmosphäre, die an Bitches Brew und verschiedene Miles Davis-Aufnahmen aus den 1970er-Jahren erinnert. Mikkelborgs Trompete, Bros Gitarre und Mazurs facettenreiches Schlagzeugspiel erzeugen eine scharfkantige Spannung. Mikkelborg setzt überraschend flatternde Effekte ein, die an Louis Armstrong erinnern, und integriert sie auf ganz eigene Art in diese unheimliche Klangkulisse. An einer Stelle wendet sich das Stück zu einer ruhigen Atmosphäre, in der feinste elektronische Musik in den Vordergrund tritt.  

Das zwölfminütige Titelstück (ein Original von Bro) ist das Herzstück von Strands. Das exquisite Picking des Gitarristen und Mazurs einfühlsame Perkussion geben hier den Ton an. Wenn Mikkelborgs Flügelhorn einsetzt, blüht die Musik regelrecht auf. Selbst wenn nur wenige Elemente im Spiel sind, zaubert dieses Dreiergespann auf geschickte Weise eine faszinierende Klangwelt. Ihre persönlichen Farbkombinationen sind wie eine Studie darüber, wie man mit einer Handvoll von Tönen lebendige Klanglandschaften malen kann. © Fred Cisterna/Qobuz