Metamorphosen

Albumbeschreibung

John Wilson und das Sinfonia of London Orchester setzten ihre musikalische Länderreise fort und widmen sich auf diesem Album drei deutschsprachigen Komponisten und ihren einmaligen Werken für Streichorchester. Bereits 2021 präsentierte uns der Dirigent mit der Sinfonia of London "English Music for Strings", welches sich voll und ganz einem englischen Programm verschreibt; dazu wurde Anfang dieses Jahres ein Album mit Werken des französische Komponisten Ravel veröffentlicht. Nun dürfen wir bei "Metamorphosen" ein Programm mit Richard Strauss, Franz Schreker und Erich Wolfgang Korngold entdecken.

Richard Strauss, der wohl der bekannteste unter den dreien ist, ist auch Namensgeber des Albums. Sein Werk Metamorphosen für 23 Solostreicher komponierte er 1945, in einer Zeit, in der ganz Deutschland unter Schutt und Asche lag. Die Städte, in denen Strauss als Dirigent tätig war, sind gezeichnet von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges - und so hält sich 80-jährige Komponist zurückgezogen in seinem Haus im Süden Bayerns auf und beginnt seine “Trauerklage” zu schreiben, ein Werk voll von beständiger Verwandlung.

Auch Korngold blieb von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs nicht unberührt und konnte sich aufgrund seiner jüdischen Herkunft nicht weiter in Europa aufhalten. Nach Kriegsende und nach einem seiner Besuche in Wien komponierte er die Symphonische Serenade, ein sinfonisches Meisterwerk, in dem alle Schichten und Farbtöne des Orchesters ausgereizt werden und welches seine virtuose Vielfältigkeit zum Ausdruck gibt. Eingeschoben zwischen diese beiden Werken hören wir Schrekers Intermezzo, das bereits 1900 entstand und somit lange vor Schrekers internationalen Erfolgen. Das Stück steht noch in der Tradition der Romantik und behandelt auf kurze, aber sehr intensive Weise das Symphonieorchester in seiner vollkommensten Form, auf welches die beiden andere Werke aufbauen können.

Das Orchester Sinfonia of London schafft es, diese wunderbaren Kompositionen in eleganter, vielseitiger und ausdrucksstarker Weise wiederzugeben. Zusammen mit John Wilson, welcher das Orchester 2018 reformierte und mit diesem zusammenarbeitet, ergeben die beiden Partien eine musikalische Verflochtenheit, die die Feinheiten der einzelnen Werke einmalig zum Ausdruck bringen. © Lena Germann/Qobuz