Lars-Erik Larsson : Orchestral Works, Vol. 1

Albumbeschreibung

Dem schwedischen Komponisten Lars­-Erik Larsson (1908-­1986) sollte auch außerhalb seiner Heimat mehr Aufmerksamkeit zuteil werden, gehört er doch zu jenen, die sich nicht von den Ideologien der Avantgarde verleiten ließen, sondern ihrer eigenen Tradition ungebrochen verpflichtet fühlten – und statt mit ihr zu brechen, auf ihr aufbauten. Larsson tat dies auf bemerkenswerte Weise, indem er sich neueren Tendenzen und kompositionstechnischen Verfahren gegenüber aufgeschlossen zeigte, letztlich aber durch seine Tätigkeit für den Rundfunk, den Film und die Bühne eine „gängigere“ musikalische Sprache entwickelte: Die 1937 entstandene unbeschwerte „Pastorale“ zum Beispiel gehört fraglos zu den schönsten Eingebungen der im Norden noch lange nachhallenden romantischen Epoche. Umso irritierender mag im ersten Augenblick die tonal viel freier angelegte und von linearen Verläufen inspirierte „Musik für Orchester“ (1949) anmuten – und doch ist auch hier Larssons melodisch inspirierte Handschrift deutlich zu erkennen. Mit der nun begonnenen Gesamteinspielung der Orchesterwerke (ausgehend von der frühreifen ersten Sinfonie aus dem Jahre 1927) hat das Label CPO wieder einmal ein Projekt initiiert, das den klingenden Horizont erweitern wird, zumal mit solch versierten Interpretationen, wie sie nun vom vorbildlich disponierten Sinfonieorchester aus Helsingborg unter seinem scheidenden Chef Andrew Manze vorliegen. Fortsetzung dringend erwünscht!
© Kube, Michael / www.fonoforum.de