Haydn: The 7 Last Words of Christ, Hob.XX/1C

Albumbeschreibung

Während viele Komponisten wie Bach, Mozart, Poulenc und andere oftmals Teile ihrer Werke in anderen Kompositionen wiederverwendet haben, ist es eher selten, dass ein gesamtes Werk völlig neu eingekleidet wird. Genau dies ist jedoch bei den berühmten Sieben letzten Worte Christi der Fall. Joseph Haydn hat sein Werk nach dem großen Erfolg, den es in Europa erlebt hatte, dreimal auf verschiedene Weise wiederaufgegriffen, ohne daran eine Note zu verändern.

Die Folge von sieben Bildern wurde ursprünglich von einer religiösen Gemeinschaft in Cádiz für die Karwoche 1786 in Auftrag gegeben. Sie ist von einer Einleitung und dem sehr realistischen letzten "Erdbeben" umrahmt und wurde zunächst für Orchester verfasst, mit einer von den Sponsoren streng festgelegten Inszenierung. Nachdem Haydn eine Fassung für Streichquartett geschrieben hatte, bearbeitete er das Werk ein weiteres Mal, um ihm die Form eines Oratoriums für Solo, Chor und Orchester mit dem literarischen Beitrag des Baron van Swieten zu verleihen. Die hier von Nicolas Stavy dargebotene Version für Soloklavier wurde von einem Dritten mit der freundlichen Genehmigung des Komponisten erstellt.

Die vorliegende Fassung betont die Strenge dieser Musik, die aus sieben ernsten Adagios besteht, in einer Tonsprache, die für den zu Scherzen aufgelegten Haydn ungewohnt war. Etwas besorgt über diese Abfolge von langsamen Sätzen, die man ihm abverlangte, legte der alte Komponist all sein Wissen und seinen Ausdruck in diese bewundernswerten Partituren, deren dramatischen Aspekt Nicolas Stavy mit Freude hervorhebt. Und was liegt da näher, als diese Darbietung durch die berühmten Variationen in f-Moll zu ergänzen, einen Höhepunkt unter den Klavierwerken des großen österreichischen Komponisten © François Hudry/Qobuz