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"Aim" zeigt sich auf den ersten Blick so eingängig wie noch kein Album der streitbaren Künstlerin Mathangi "Maya" Arulpragasam alias M.I.A. In einem Interview unterstrich M.I.A. diesen Eindruck, denn "ich möchte mit diesem Album die Menschen glücklich machen." Wer nun denkt, die Platte würde auf Beliebigkeit zielen, ist aber auf dem Holzweg.
Die bereits vor einiger Zeit veröffentlichte Single "Borders" stellt unangenehme Fragen zur Flüchlingspolitik ("Borders (What's up with that?) / Politics (What's up with that?) / Police shots (What's up with that?) / Broke people (What's up with that?) / Boat people (What's up with that?)") und kritisiert die egoistische Haltung des Westens gegenüber anderen Kulturen. Garniert mit einem unheilvollen Trapbeat ist dieser Track ein deftiger Einstieg.
Deftig geht es auch im von Skrillex produzierten "Go Off" weiter, mit einem exotischen Sample, derbe pumpendem Bass und einer herrlich arroganten Maya, die mit politischen Metaphern spielend ihre Erhabenheit demonstriert. Auf ähnliche Weise bastelt der Dubstep-König in "A.M.P (All My People)" einen clubtauglichen Floorfiller mit bratzenden Technosounds. M.I.A.s Intonation ähnelt hier zwar der von Nicki Minaj, was der Qualität des Tracks jedoch keinen Abbruch tut, denn textlich nimmt sie auf sarkastische Art und Weise den Kampf der Geschlechter aufs Korn.
Im Gegenzug zeigt die Rebellin auch ihre samtigen Seiten: "Finally" ist ein schöner Song mit Dancehall-Anleihen über all die Hater, die Maya nichts anhaben können und verdeutlicht, dass sie nicht leicht zu haben ist: "I'm someone's shot of whiskey / Not everyone's tea ". Auch das Ende mit gepitcher Stimme und zurückhaltenden Synthies schmiegt sich an den Hörer.
Maya hat indes nicht nur das große Weltgeschehen im Blick, sondern beschäftigt sich mit alltäglichen Problemen wie dem stetig steigenden Arbeitspensum ("Ali R U Ok?"), Grenzkontrollen zwischen den USA und Mexiko ("Visa") oder der ständigen Überwachung durch Drohnen und gesammelte GPS-Daten ("Fly Pirate").
Zwei Lieder ragen heraus: "Bird Song (Blaqstarr Remix)" ist ein lyrisches Analogien-Festival über Vögel, gepaart mit den politischen Einstellungen M.I.A.s. Der unverschämt groovende Dschungelbeat und der Flügelschlag am Ende vergolden dieses extravagante Stück Musik. "Jump In" zieht den Hörer in einen hypnotisierenden Strudel aus mehreren übereinander gelegten Vocal-Strängen und einer fast schüchternen Bassline.
Schwachstellen sind die vergleichsweise ruhige Nummer "Foreign Friend", deren Refrain etwas zu wehleidig von Dexta Daps gesungen wird, oder das lästige "Freedun" mit seinem austauschbaren Popbeat und der schmalzigen Hook von Zayn Malik. Fast schon verstörend wirkt der Feuerzeug-mitschwenk-Schunkler "Survivor", der den Schlusspunkt des Albums markiert: hier feuert Maya Flüchtlinge mit Durchhalteparolen an: "Watch Yourself Heading Over / Survivor, survivor / Who said it was easy? / They can never stop we."
"At least you tell your children I came from London / Start talking about me long time like she was random / When I was in your life fella, I was hella bomb / But I had to go off just to stay strong" spittet sie messerscharf in "Go Off". Darin könnte man eine Art Abschiedsbekundung sehen, zumal M.I.A. bereits mehrfach ihren Rückzug aus der Musiklandschaft angekündigt hat. Doch es bleibt zu hoffen, dass sie uns weiterhin mit Alben beglückt. Den Finger so zielgenau in die Wunde zu legen und dabei die Freude an der Musik nicht zu verlieren, kommt einem Drahtseilakt gleich, den die Dame aus Sri Lanka seit jeher wunderbar beherrscht. Diesbezüglich macht der Song "Visa" Hoffnung: "Most of the things I do, they banned it / But I'mma still do it, I'm a bandit."
© Laut
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M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Aaradhna Patel, ComposerLyricist - ADP, Producer - Levi Lennox, Producer, Additional Producer, ComposerLyricist
℗ 2015 Maya Arulpragasam
Sonny Moore, ComposerLyricist - M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Skrillex, Producer - Blaqstarr, Producer, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
Charles Smith, ComposerLyricist - M.I.A., MainArtist - Maya Arulpragasam, ComposerLyricist - Blaqstarr, Producer
℗ 2016 Maya Arulpragasam
M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Blaqstarr, Producer, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
Jamal Jones, ComposerLyricist - Polow Da Don, Producer - M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Zayn, FeaturedArtist - Keisha Hollins, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
Daseca, Producer - M.I.A., Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Dexta Daps, FeaturedArtist - Craig Harrisingh, ComposerLyricist - David Harrisingh, ComposerLyricist - Louis Anthony Grandison, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
M.I.A., MainArtist - Maya Arulpragasam, ComposerLyricist - João Barbosa, ComposerLyricist - ADP, Producer - Branko, Producer - Amish Patel, ComposerLyricist - Théo Le Vigoureux, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
Sonny Moore, ComposerLyricist - M.I.A., Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Skrillex, Producer - Leo Justi, Producer, Co-Producer
℗ 2016 Maya Arulpragasam
Richard x, Producer - M.I.A., Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Blaqstarr, Producer, ComposerLyricist - Richard Phillips, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
Neil Comber, Producer - M.I.A., Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Steve Mackey, ComposerLyricist - Ross Orton, ComposerLyricist - Justine Frischmann, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Blaqstarr, Producer, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Justus Arison, ComposerLyricist - justus, Producer - Andrew Myrie, ComposerLyricist - Tristan Boston, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
Diplo, Producer - Charles Smith, ComposerLyricist - M.I.A., MainArtist - Maya Arulpragasam, ComposerLyricist - Blaqstarr, Producer - Illaiyaraaja, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Benoit Heitz, ComposerLyricist - Cédric Steffens, ComposerLyricist - GENER8ION, Producer, FeaturedArtist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
The Partysquad, Producer - Ruben Fernhout, ComposerLyricist - M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Maya Arulpragasam, Producer - Jerry Leembruggen, ComposerLyricist - Tevin Plaate, ComposerLyricist - Spanker, Producer - Hirdesh Singh, ComposerLyricist - Kaushal Sahil, ComposerLyricist
℗ 2015 Maya Arulpragasam
Ruben Fernhout, ComposerLyricist - M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Skrillex, Producer - Blaqstarr, Producer - Jerry Leembruggen, ComposerLyricist - Tevin Plaate, ComposerLyricist
℗ 2016 Maya Arulpragasam
The Partysquad, Producer - Ruben Fernhout, ComposerLyricist - M.I.A., MainArtist, ComposerLyricist - Maya Arulpragasam, Producer - Jerry Leembruggen, ComposerLyricist - Tevin Plaate, ComposerLyricist - Spanker, Producer
℗ 2015 Maya Arulpragasam
Albumbeschreibung
"Aim" zeigt sich auf den ersten Blick so eingängig wie noch kein Album der streitbaren Künstlerin Mathangi "Maya" Arulpragasam alias M.I.A. In einem Interview unterstrich M.I.A. diesen Eindruck, denn "ich möchte mit diesem Album die Menschen glücklich machen." Wer nun denkt, die Platte würde auf Beliebigkeit zielen, ist aber auf dem Holzweg.
Die bereits vor einiger Zeit veröffentlichte Single "Borders" stellt unangenehme Fragen zur Flüchlingspolitik ("Borders (What's up with that?) / Politics (What's up with that?) / Police shots (What's up with that?) / Broke people (What's up with that?) / Boat people (What's up with that?)") und kritisiert die egoistische Haltung des Westens gegenüber anderen Kulturen. Garniert mit einem unheilvollen Trapbeat ist dieser Track ein deftiger Einstieg.
Deftig geht es auch im von Skrillex produzierten "Go Off" weiter, mit einem exotischen Sample, derbe pumpendem Bass und einer herrlich arroganten Maya, die mit politischen Metaphern spielend ihre Erhabenheit demonstriert. Auf ähnliche Weise bastelt der Dubstep-König in "A.M.P (All My People)" einen clubtauglichen Floorfiller mit bratzenden Technosounds. M.I.A.s Intonation ähnelt hier zwar der von Nicki Minaj, was der Qualität des Tracks jedoch keinen Abbruch tut, denn textlich nimmt sie auf sarkastische Art und Weise den Kampf der Geschlechter aufs Korn.
Im Gegenzug zeigt die Rebellin auch ihre samtigen Seiten: "Finally" ist ein schöner Song mit Dancehall-Anleihen über all die Hater, die Maya nichts anhaben können und verdeutlicht, dass sie nicht leicht zu haben ist: "I'm someone's shot of whiskey / Not everyone's tea ". Auch das Ende mit gepitcher Stimme und zurückhaltenden Synthies schmiegt sich an den Hörer.
Maya hat indes nicht nur das große Weltgeschehen im Blick, sondern beschäftigt sich mit alltäglichen Problemen wie dem stetig steigenden Arbeitspensum ("Ali R U Ok?"), Grenzkontrollen zwischen den USA und Mexiko ("Visa") oder der ständigen Überwachung durch Drohnen und gesammelte GPS-Daten ("Fly Pirate").
Zwei Lieder ragen heraus: "Bird Song (Blaqstarr Remix)" ist ein lyrisches Analogien-Festival über Vögel, gepaart mit den politischen Einstellungen M.I.A.s. Der unverschämt groovende Dschungelbeat und der Flügelschlag am Ende vergolden dieses extravagante Stück Musik. "Jump In" zieht den Hörer in einen hypnotisierenden Strudel aus mehreren übereinander gelegten Vocal-Strängen und einer fast schüchternen Bassline.
Schwachstellen sind die vergleichsweise ruhige Nummer "Foreign Friend", deren Refrain etwas zu wehleidig von Dexta Daps gesungen wird, oder das lästige "Freedun" mit seinem austauschbaren Popbeat und der schmalzigen Hook von Zayn Malik. Fast schon verstörend wirkt der Feuerzeug-mitschwenk-Schunkler "Survivor", der den Schlusspunkt des Albums markiert: hier feuert Maya Flüchtlinge mit Durchhalteparolen an: "Watch Yourself Heading Over / Survivor, survivor / Who said it was easy? / They can never stop we."
"At least you tell your children I came from London / Start talking about me long time like she was random / When I was in your life fella, I was hella bomb / But I had to go off just to stay strong" spittet sie messerscharf in "Go Off". Darin könnte man eine Art Abschiedsbekundung sehen, zumal M.I.A. bereits mehrfach ihren Rückzug aus der Musiklandschaft angekündigt hat. Doch es bleibt zu hoffen, dass sie uns weiterhin mit Alben beglückt. Den Finger so zielgenau in die Wunde zu legen und dabei die Freude an der Musik nicht zu verlieren, kommt einem Drahtseilakt gleich, den die Dame aus Sri Lanka seit jeher wunderbar beherrscht. Diesbezüglich macht der Song "Visa" Hoffnung: "Most of the things I do, they banned it / But I'mma still do it, I'm a bandit."
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 17 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:54:22
- Künstler: M.I.A.
- Komponist: Various Composers
- Label: Interscope
- Genre: Electronic
© 2016 Maya Arulpragasam ℗ 2016 Maya Arulpragasam
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