Tracey Thorn
Tracey Thorn ist nicht nur eine Hälfte des britischen Dance-Pop-Duos Everything But The Girl ("Missing"). Sie ist auch eine renommierte Songwriterin, die mit ihren Soloplatten und Kollaborationen selbstbewusst ihren ganz eigenen musikalischen Weg geht. Für die dreifache Mutter ist es eine Befreiung, Alben zu veröffentlichen und das zu tun, was sie liebt: singen.
"Ich bin jahrelang nicht live aufgetreten. Ich habe damit aufgehört, als ich nicht mehr für Everything But The Girl arbeitete. Es war nie die Seite von Musik, die ich liebte. Und ich habe auch kein ernsthaftes Interesse daran, dahin zurückzugehen."
Tracey Thorn hat zwei Berufe. Sie ist Musikerin und Mutter. Wer diese zwei Fulltime-Jobs unter einen Hut bringen will, muss Prioritäten setzen. Deshalb hat sich die Britin dazu entschlossen, ihre Songs in ihrem Haus im Nordosten Londons aufzunehmen und für ihre Fans ins Internet zu stellen.
Thorn ist geübt darin, zwei Fliegen mit einer Klatsche zu fangen. 1982 gründet sie in Hull zusammen mit ihrem Lebensgefährten Ben Watt Everything But The Girl. Die beiden sind schon ein Paar, bevor sie eine Band wurden: 1981 stehen beide als Solokünstler beim Indielabel Cherry Red unter Vertrag (Thorn war außerdem Mitglied der von Kurt Cobain und The XX geliebten Mädchen-Band Marine Girls).
Beide studieren an der Hull University und eines Abends in einer Studentenkneipe lässt Watt das Mädchen, von dem er schon so viel gehört hat, ausrufen. "Könnte Tracey Thorn von den Marine Girls bitte an die Rezeption kommen?" Der Beginn einer der längsten Beziehungen im Popgeschäft.
Nach 28 Jahren Beziehung heiraten Watt und Thorn im Jahr 2009. Jedoch nur aus steuertechnischen Gründen, wie das Paar gerne scherzt. Ihre musikalische Beziehung währt nicht ganz so lange. Im Anschluss an die 2000er "Temperamental"-Tour legen Watts und Thorn vorerst eine Pause ein.
Während Watt sich auf seine Karriere als DJ, Produzent und Labelinhaber konzentriert, ist Thorn erst einmal Fulltime-Mutter. Die Tätigkeiten Windeln wechseln, Essen kochen und die Kinder zur Schule bringen tragen jedoch nur vorübergehend zur Erfüllung der Britin bei.
2007 meldet sich Thorn mit dem Album "Out Of The Woods" zurück und sucht dafür Hilfe bei befreundeten Musikern wie Produzent Ewan Pearson (Delphic, The Rapture), Charles Webster und Alex Santos. "Ich fühle mich, als wäre ich der Belastung entkommen, eine Mainstream-Pop-Karriere machen zu müssen. Man ist so angespannt, wenn man bestimmte Dinge erreichen muss, wie zum Beispiel, dass dein Album im Radio gespielt wird, auf Tour gehen und all die Sachen."
Losgelöst von ihrem künstlerischen und privaten Dauerpartner befreit sich Tracey auf ihren Soloplatten vom artifiziellen Elektropop und dem Druck, einen Hit schreiben zu müssen. Stattdessen wagt sich die Frau mit der ruhigen, gelassenen Stimme in die Sphären der lockeren Folkmusik vor, ohne dem Pop jemals ganz den Rücken zu kehren.
Bekannt wird sie hierzulande vor allem durch ihre Kollaborationen. Für Massive Attack schreibt sie 1994 den Hit "Protection", 2006 kehrt sie als Stimme des Tiefschwarz-Songs "Damage" noch einmal auf die Tanzfläche zurück.
Die künstlerische Wiedervereinigung mit ihrem Ehemann folgt im Jahr 2010 auf dem dritten Soloalbum "Love And Its Opposite", das auf Watts' Label Strange Feeling Records erscheint. Neben Cover-Versionen von Lee Hazlewood und The Unbending Trees enthält die Platte Gastbeiträge von Hot Chips Al Doyl und dem schwedischen Sänger Jens Lekman. Nach dem Weihnachtsalbum "Tinsel And Lights" dauert es weitere sechs Jahre, ehe Anfang 2018 mit "Record" wieder ein Studioalbum von Tracey Thorn erscheint.
Tracey Thorn ist Madonna minus Aerobic, minus Dancefloor, minus Medienaufmerksamkeit. Sie lebt mit ihrer Familie zurückgezogen in ihrem Londoner Haus und wenn sie Zeit und Lust hat, lädt sie ihre am Klavier entstandenen Songs bei YouTube hoch.
© Laut
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