Kategorie:
Warenkorb 0

Ihr Warenkorb ist leer

Bad Bunny|Un Verano Sin Ti

Un Verano Sin Ti

Bad Bunny

Verfügbar in
16-Bit/44.1 kHz Stereo

Musik-Streaming

Hören Sie dieses Album mit unseren Apps in hoher Audio-Qualität

Testen Sie Qobuz kostenlos und hören Sie sich das Album an

Hören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps

Abonnement abschließen

Hören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps

Download

Kaufen Sie dieses Album und laden Sie es in verschiedenen Formaten herunter, je nach Ihren Bedürfnissen.

Bad Bunny gehört in die Toplisten-Diskussion. Im Reggaeton? Im Pop? Im Rap? Make a pick. Sie wären alle richtig. Der 28-jährige Puertoricaner hat die lateinamerikanische Musik seit seinem monumentalen "X100Pre" von 2018 durchgespielt, in den letzten Jahren drei genauso gute Platten draufgelegt und wurde folgerichtig allein auf Spotify jährlich über 15 Milliarden Mal gestreamt. Mehr als sonst wer. Langsam kommt zwar auch bei den letzten Europäern an, dass Benito irgendwie krass ist. Aber man verunglimpft ihn immer noch als so etwas wie den hispanischen Drake. "Un Verano Sin Ti" widerlegt diesen Verdacht. Nicht nur, weil Drake gegen dieses Album qualitativ Staub frisst. Über eineinhalb Stunden wandert Raggaeton hier über alle Genre-Grenzen hinweg und beweist: Bad Bunny ist ein Generationen-Talent, kompromisslos innovativ und gleichzeitig unfähig, keine Hits zu machen.

Das fängt mit dem euphorischen Banger "Moscow Mule" an, der wahrscheinlich in Kürze wie ein Komet in die Charts einschlägt. Die euphorisch flackernden Marimbas gegen die Fernweh-getränkten Synthesizer: Bad Bunny hat seit dem überragenden "Dakiti" seinen ultimativen Reggaeton-Sound gefunden und macht damit Songs, die wie ein versteckter Strand am Horizont der großen Stadt klingen. Ein bisschen wehmütig, ein bisschen nostalgisch, aber so warm, geladen und energetisch, dass sie süchtig machen. Für jedes andere Tape wäre "Moscow Mule" die definitive Single und ein den Rest der Platte überstrahlender Hit, hier aber vergisst man fast, dass sie da ist.

Der folgende Song "Depsués De La Player" belegt die Kompromisslosigkeit dieses Albums. Epischer Synthesizer-Aufbau, der auch von Clams Casino hätte stammen können, überragende Melodien von Bad Bunny und der Beat könnte schon wieder ein Überhit für sich sein. Dann unterbricht er bei der Hälfte, scheiß drauf - "Zumba!" schreit der Rapper, Live-Band, Mambo-Instrumental, "Ey! Ey! Ey! Ey!". Das Tempo zieht an, der Song geht härter und härter und plötzlich bemerkt man, wie sehr man das Rausgehen vermisst hat.

Bad Bunny schmeißt eine Party, und sie wirkt weder furchtbar noch überfordernd. "Party" heißt ein Song mit Rauw Alejandro - dieses Album würde Komapatienten zum Wippen bringen. Die goldene Reggaeton-Formel mit allen lateinamerikanischen Weltstars herab zu tanzen, daraus besteht hier das Fillertrack-Line-Up. Und jeder dieser Songs, die auf der langen Spielzeit ein bisschen zusammenfallen, hätte für sich eine Single und ein massiver Hit sein können. Bad Bunny, seine Produzenten und Kollaborateure sind einfach zu gut darin, diese stampfenden Drumlines gegen endlos wiederhörbare Synths- und Croons zu legen.

Die melancholische Gitarren-Melodie im Kern von "Neverita" baut mehr Nostalgie auf als fast alle gerade arbeitenden Indie-Bands, nur um es dann in diesen glitzernden, beseelten Retro-Stampfer zu transportieren, der brillant um die eigenen Tempo-Wechsel aufgebaut ist. Bunny croont sich die Seele aus dem Leib, während alle dreißig Sekunden in ein neuer Schub aufgebaut wird. "El Apagón" klingt ein bisschen wie Azealia Banks' "212", nur dass die ballernde Drumline sich wie ein "Yeezus"-Cut immer weiter in diese ekstatische Electronica-Nummer aufpeitscht, während Bad Bunny zeigt, dass er gerade einen der dicksten Flows der Welt hat, wenn er mal am rappen-rappen ist. Dann diese gefilterten Vocal-Layers auf den marodierenden Techno-Drop? Ein Moshpit-Starter vor dem Herren.

Aber es sind nicht nur die Banger: "Yo No Soy Celoso" nimmt wieder diese atmosphärischen Gitarren-Brisen und lässt Bad Bunny in seinem tiefen Register singen. Ein verlorener Synthesizer, eine Konter-Melodie und ein endlos eingängiges Pfeifen formen sich nach einem wunderschönen Refrain zu dieser perfekt sehnsüchtigen Afterhook. Bei dem fünfminütigen "Andrea" handelt es sich um eine nüchterne, erschöpfte Abhandlung über den Femizid an Andrea Ruiz Costa, auf dem er von der puertoricanischen Synth-Pop-Band Buscabulla unterstützt wird. Es entsteht Raum für Reflektion und eine Geschichte, während das Instrumental Spannung, Abwechslung und Klangtiefe erzeugt.

Die Indie-Gruppe The Marias unterstützt Bad Bunny auf "Otro Atrardecar" und es entsteht eine eingängige, unterschwellige Reggaeton-Rock-Fusion, deren bombensolider Groove experimentelle Synth-Schwaden akzentuieren, während Lead-Sängerin Maria Zardoya und Bad Bunny sich ein tristes, reumütiges Duett liefern. Der Titeltrack "Un Verano Sin Ti" kommt in den letzten Zügen der Platte als eine klanglich ausgefallene Power-Ballade, irgendwo zwischen Bryson Tillers "Trap Soul" und Rosalías "Motomami". Der inzwischen drei Jahre alte Hit "Callaíta" schließt das Projekt mit einem weiteren Monster-Refrain ab, der der perfekten Chemie zwischen Bad Bunny und Produzent Tainy ein weiteres Denkmal setzt.

Wer unbedingt etwas gegen dieses Album einwenden will, könnte auf das fehlende übergeordnete Konzept bei über 23 Tracks und eineinhalb Stunden Spielzeit verweisen. Doch dann lässt man sich auf die hier dargebotene Großartigkeit einfach nicht ein. Bad Bunny steht gerade ganz oben – und bastelt, probiert und experimentiert. Die extreme Breite und Tiefe dieses Albums wäre auch dann beeindruckend, wenn nicht trotzdem ohne Übertreibung jeder Song ein absoluter Hit wäre. Dieses Album lässt Zeit schneller vergehen. Dieses Album lässt Feiern wieder wie etwas Großartiges aussehen. Dieses Album ist der kommende Sommer.

© Laut

Weitere Informationen

Un Verano Sin Ti

Bad Bunny

launch qobuz app Ich habe die Qobuz Desktop-Anwendung für Windows / MacOS bereits heruntergeladen Öffnen

download qobuz app Ich habe die Qobuz Desktop-Anwendung für Windows / MacOS noch nicht heruntergeladen Downloaden Sie die Qobuz App

Sie hören derzeit Ausschnitte der Musik.

Hören Sie mehr als 100 Millionen Titel mit unseren Streaming-Abonnements

Hören Sie diese Playlist und mehr als 100 Millionen Tracks mit unseren Streaming-Abonnements

Ab 14.99 CHF/Monat

1
Moscow Mule Explicit
00:04:05

Scott, Producer - Mick, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Mick Coogan, Composer, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

2
Después de la Playa
00:03:50

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Elikai, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - El Apechao, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

3
Me Porto Bonito Explicit
00:02:58

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Orlando Javier Valle Vega, Composer - Bad Bunny, MainArtist - Subelo NEO, Producer - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - Chencho Corleone, MainArtist - La Paciencia, Producer - Lennex, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

4
Tití Me Preguntó Explicit
00:04:03

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

5
Un Ratito Explicit
00:02:56

Tainy, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - De La Cruz, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

6
Yo No Soy Celoso Explicit
00:03:50

Tainy, Producer - Richie, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

7
Tarot Explicit
00:03:57

Tainy, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Jota Rosa, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - Albert Hype, Producer - Jesus Nieves Cortez, Composer - Jhayco, MainArtist

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

8
Neverita
00:02:53

Tainy, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - Cheo Legendary, Producer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

9
La Corriente Explicit
00:03:18

Tainy, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Tony Dize, MainArtist - Bad Bunny, MainArtist - Subelo NEO, Producer - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - Demy & Clipz, Producer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

10
Efecto Explicit
00:03:33

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - Bass Charity, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

11
Party Explicit
00:03:47

Tainy, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Richi, Producer - Jota Rosa, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Rauw Alejandro, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - Raul Alejandro Ocasio Ruiz, Composer - Albert Hype, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

12
Aguacero Explicit
00:03:30

BYRD, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

13
Enséñame a Bailar
00:02:56

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

14
Ojitos Lindos
00:04:18

Tainy, Producer - Bomba Estereo, MainArtist - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Masis, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - Liliana Margarita Saumet, Composer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

15
Dos Mil 16 Explicit
00:03:28

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - C Gutta, Producer - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - MXV, Producer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

16
El Apagón Explicit
00:03:21

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

17
Otro Atardecer
00:04:04

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Joshua Conway, Composer, Producer - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - Maria Zardoya, Composer - The Marias, MainArtist - Zulia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

18
Un Coco Explicit
00:03:16

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - Magicenelbeat, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

19
Andrea Explicit
00:05:39

Scott, Producer - Mick, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Mick Coogan, Composer, Producer - Buscabulla, MainArtist - Luis del Valle, Composer, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Raquel Berrios, Composer, Producer - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

20
Me Fui de Vacaciones
00:03:00

Tainy, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Richi, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

21
Un Verano Sin Ti
00:02:28

Haze, Producer - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Mora, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

22
Agosto Explicit
00:02:19

Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Mag, Producer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer - La Paciencia, Producer - Hassi, Producer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

23
Callaita Explicit
00:04:10

Tainy, Producer, MainArtist - Colin Leonard, MasteringEngineer - Josh Gudwin, Mixer - Bad Bunny, MainArtist - Benito Antonio Martinez Ocasio, Composer

(C) 2022 Rimas Entertainment (P) 2022 Rimas Entertainment

Albumbeschreibung

Bad Bunny gehört in die Toplisten-Diskussion. Im Reggaeton? Im Pop? Im Rap? Make a pick. Sie wären alle richtig. Der 28-jährige Puertoricaner hat die lateinamerikanische Musik seit seinem monumentalen "X100Pre" von 2018 durchgespielt, in den letzten Jahren drei genauso gute Platten draufgelegt und wurde folgerichtig allein auf Spotify jährlich über 15 Milliarden Mal gestreamt. Mehr als sonst wer. Langsam kommt zwar auch bei den letzten Europäern an, dass Benito irgendwie krass ist. Aber man verunglimpft ihn immer noch als so etwas wie den hispanischen Drake. "Un Verano Sin Ti" widerlegt diesen Verdacht. Nicht nur, weil Drake gegen dieses Album qualitativ Staub frisst. Über eineinhalb Stunden wandert Raggaeton hier über alle Genre-Grenzen hinweg und beweist: Bad Bunny ist ein Generationen-Talent, kompromisslos innovativ und gleichzeitig unfähig, keine Hits zu machen.

Das fängt mit dem euphorischen Banger "Moscow Mule" an, der wahrscheinlich in Kürze wie ein Komet in die Charts einschlägt. Die euphorisch flackernden Marimbas gegen die Fernweh-getränkten Synthesizer: Bad Bunny hat seit dem überragenden "Dakiti" seinen ultimativen Reggaeton-Sound gefunden und macht damit Songs, die wie ein versteckter Strand am Horizont der großen Stadt klingen. Ein bisschen wehmütig, ein bisschen nostalgisch, aber so warm, geladen und energetisch, dass sie süchtig machen. Für jedes andere Tape wäre "Moscow Mule" die definitive Single und ein den Rest der Platte überstrahlender Hit, hier aber vergisst man fast, dass sie da ist.

Der folgende Song "Depsués De La Player" belegt die Kompromisslosigkeit dieses Albums. Epischer Synthesizer-Aufbau, der auch von Clams Casino hätte stammen können, überragende Melodien von Bad Bunny und der Beat könnte schon wieder ein Überhit für sich sein. Dann unterbricht er bei der Hälfte, scheiß drauf - "Zumba!" schreit der Rapper, Live-Band, Mambo-Instrumental, "Ey! Ey! Ey! Ey!". Das Tempo zieht an, der Song geht härter und härter und plötzlich bemerkt man, wie sehr man das Rausgehen vermisst hat.

Bad Bunny schmeißt eine Party, und sie wirkt weder furchtbar noch überfordernd. "Party" heißt ein Song mit Rauw Alejandro - dieses Album würde Komapatienten zum Wippen bringen. Die goldene Reggaeton-Formel mit allen lateinamerikanischen Weltstars herab zu tanzen, daraus besteht hier das Fillertrack-Line-Up. Und jeder dieser Songs, die auf der langen Spielzeit ein bisschen zusammenfallen, hätte für sich eine Single und ein massiver Hit sein können. Bad Bunny, seine Produzenten und Kollaborateure sind einfach zu gut darin, diese stampfenden Drumlines gegen endlos wiederhörbare Synths- und Croons zu legen.

Die melancholische Gitarren-Melodie im Kern von "Neverita" baut mehr Nostalgie auf als fast alle gerade arbeitenden Indie-Bands, nur um es dann in diesen glitzernden, beseelten Retro-Stampfer zu transportieren, der brillant um die eigenen Tempo-Wechsel aufgebaut ist. Bunny croont sich die Seele aus dem Leib, während alle dreißig Sekunden in ein neuer Schub aufgebaut wird. "El Apagón" klingt ein bisschen wie Azealia Banks' "212", nur dass die ballernde Drumline sich wie ein "Yeezus"-Cut immer weiter in diese ekstatische Electronica-Nummer aufpeitscht, während Bad Bunny zeigt, dass er gerade einen der dicksten Flows der Welt hat, wenn er mal am rappen-rappen ist. Dann diese gefilterten Vocal-Layers auf den marodierenden Techno-Drop? Ein Moshpit-Starter vor dem Herren.

Aber es sind nicht nur die Banger: "Yo No Soy Celoso" nimmt wieder diese atmosphärischen Gitarren-Brisen und lässt Bad Bunny in seinem tiefen Register singen. Ein verlorener Synthesizer, eine Konter-Melodie und ein endlos eingängiges Pfeifen formen sich nach einem wunderschönen Refrain zu dieser perfekt sehnsüchtigen Afterhook. Bei dem fünfminütigen "Andrea" handelt es sich um eine nüchterne, erschöpfte Abhandlung über den Femizid an Andrea Ruiz Costa, auf dem er von der puertoricanischen Synth-Pop-Band Buscabulla unterstützt wird. Es entsteht Raum für Reflektion und eine Geschichte, während das Instrumental Spannung, Abwechslung und Klangtiefe erzeugt.

Die Indie-Gruppe The Marias unterstützt Bad Bunny auf "Otro Atrardecar" und es entsteht eine eingängige, unterschwellige Reggaeton-Rock-Fusion, deren bombensolider Groove experimentelle Synth-Schwaden akzentuieren, während Lead-Sängerin Maria Zardoya und Bad Bunny sich ein tristes, reumütiges Duett liefern. Der Titeltrack "Un Verano Sin Ti" kommt in den letzten Zügen der Platte als eine klanglich ausgefallene Power-Ballade, irgendwo zwischen Bryson Tillers "Trap Soul" und Rosalías "Motomami". Der inzwischen drei Jahre alte Hit "Callaíta" schließt das Projekt mit einem weiteren Monster-Refrain ab, der der perfekten Chemie zwischen Bad Bunny und Produzent Tainy ein weiteres Denkmal setzt.

Wer unbedingt etwas gegen dieses Album einwenden will, könnte auf das fehlende übergeordnete Konzept bei über 23 Tracks und eineinhalb Stunden Spielzeit verweisen. Doch dann lässt man sich auf die hier dargebotene Großartigkeit einfach nicht ein. Bad Bunny steht gerade ganz oben – und bastelt, probiert und experimentiert. Die extreme Breite und Tiefe dieses Albums wäre auch dann beeindruckend, wenn nicht trotzdem ohne Übertreibung jeder Song ein absoluter Hit wäre. Dieses Album lässt Zeit schneller vergehen. Dieses Album lässt Feiern wieder wie etwas Großartiges aussehen. Dieses Album ist der kommende Sommer.

© Laut

Informationen zu dem Album

Auszeichnungen:

Verbesserung der Albuminformationen

Qobuz logo Warum Musik bei Qobuz kaufen?

Aktuelle Sonderangebote...

Money For Nothing

Dire Straits

Money For Nothing Dire Straits

The Studio Albums 2009 – 2018

Mark Knopfler

Brothers In Arms

Dire Straits

Brothers In Arms Dire Straits

Live 1978 - 1992

Dire Straits

Live 1978 - 1992 Dire Straits
Mehr auf Qobuz
Von Bad Bunny

UN PREVIEW

Bad Bunny

UN PREVIEW Bad Bunny

X 100PRE

Bad Bunny

X 100PRE Bad Bunny

nadie sabe lo que va a pasar mañana

Bad Bunny

EL ÚLTIMO TOUR DEL MUNDO

Bad Bunny

YHLQMDLG

Bad Bunny

YHLQMDLG Bad Bunny

Playlists

Das könnte Ihnen auch gefallen...

Próxima Estación: Esperanza

Manu Chao

João

Bebel Gilberto

João Bebel Gilberto

Acoustic

Tiken Jah Fakoly

Acoustic Tiken Jah Fakoly

Buena Vista Social Club

Buena Vista Social Club

Buena Vista Social Club Buena Vista Social Club

Musow Danse

Les Amazones d'Afrique

Musow Danse Les Amazones d'Afrique