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Nach fast anderthalb Jahren setzt das Label audite seinen Schumann-Zyklus mit einer Doppelfolge fort. Aufgrund der Besetzung und der Werke fraglos ein Kraftakt für alle Beteiligten – doch mit einer anhaltenden Poesie verbunden, die einem Schumann, seine vielfach als problematisch eingeredete Instrumentation und sein Spätwerk näher als zuvor erscheinen lassen. War dies schon bei den Sinfonien und dem Cellokonzert zu erfahren, die Heinz Holliger ohne die seit über einem Jahrhundert gepflegten aufführungspraktischen Retuschen mühelos zu verblüffender Lebendigkeit erweckt hat, so stellen er und das WDR-Sinfonieorchester sich nun in den Dienst der übrigen konzertanten Werke.
Wie so oft erweist sich alles nur als eine Frage der Interpretation – von der Verständigkeit gegenüber dem Notentext über das aufmerksame Zusammenwirken bis hin zur passgenauen Artikulation und das rechte Tempo. In diesem Sinne gelingt es Holliger und seinen Solisten mit den Konzertstücken für Klavier op. 92 und op. 134 (Alexander Lonquich) sowie der Violin-Fantasie op. 131 tatsächlich zu überzeugen: Man hört einen Komponisten, dem das virtuose Element eigentümlich fremd und doch so nah war, dem am Ende aber der poetische Gedanke mehr zählte als jede leere Phrase. Hier begegnen sich über mehr als 150 Jahre hinweg die Komponisten Schumann und Holliger auf ästhetischer Ebene – der Dirigent Holliger aber weiß, wie auch der rechte Tonfall in einer klanglich agilen, in nahezu jedem Moment die Aufmerksamkeit bannenden Aufnahme festzuhalten ist. Umso mehr muss der stark aufgeraute, bisweilen kantige Zugriff von Patricia Kopatchinskaja im Violinkonzert verstören, der nicht gerade vor wohliger Wärme sprüht; das kühle Solo des langsamen Satzes lehrt einen gar das Frösteln. Daneben vermag Dénes Várjon im delikat angegangenen Klavierkonzert mit seinem eher vorsichtigen, keineswegs griffigen Forte nicht vollständig zu überzeugen.
© Kube, Michael / www.fonoforum.de
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Konzert-Allegro mit Introduktion für Klavier und Orchester, Op. 134 (Robert Schumann)
Alexander Lonquich, Piano - WDR Sinfonieorchester Köln - Heinz Holliger, Conductor - Robert Schumann, Composer
Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion
Phantasie für Violine und Orchester, Op. 131 (Robert Schumann)
Patricia Kopatchinskaja, Violin - WDR Sinfonieorchester Köln - Heinz Holliger, Conductor - Robert Schumann, Composer
Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion
Alexander Lonquich, Piano - WDR Sinfonieorchester Köln - Heinz Holliger, Conductor - Robert Schumann, Composer
Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion
Paul van Zelm, Ludwig Rast, Rainer Jurkiewicz, Joachim Pöltl, Horns - WDR Sinfonieorchester Köln - Heinz Holliger, Conductor - Robert Schumann, Composer
Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion
Paul van Zelm, Ludwig Rast, Rainer Jurkiewicz, Joachim Pöltl, Horns - WDR Sinfonieorchester Köln - Heinz Holliger, Conductor - Robert Schumann, Composer
Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion
Paul van Zelm, Ludwig Rast, Rainer Jurkiewicz, Joachim Pöltl, Horns - WDR Sinfonieorchester Köln - Heinz Holliger, Conductor - Robert Schumann, Composer
Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion
Albumbeschreibung
Nach fast anderthalb Jahren setzt das Label audite seinen Schumann-Zyklus mit einer Doppelfolge fort. Aufgrund der Besetzung und der Werke fraglos ein Kraftakt für alle Beteiligten – doch mit einer anhaltenden Poesie verbunden, die einem Schumann, seine vielfach als problematisch eingeredete Instrumentation und sein Spätwerk näher als zuvor erscheinen lassen. War dies schon bei den Sinfonien und dem Cellokonzert zu erfahren, die Heinz Holliger ohne die seit über einem Jahrhundert gepflegten aufführungspraktischen Retuschen mühelos zu verblüffender Lebendigkeit erweckt hat, so stellen er und das WDR-Sinfonieorchester sich nun in den Dienst der übrigen konzertanten Werke.
Wie so oft erweist sich alles nur als eine Frage der Interpretation – von der Verständigkeit gegenüber dem Notentext über das aufmerksame Zusammenwirken bis hin zur passgenauen Artikulation und das rechte Tempo. In diesem Sinne gelingt es Holliger und seinen Solisten mit den Konzertstücken für Klavier op. 92 und op. 134 (Alexander Lonquich) sowie der Violin-Fantasie op. 131 tatsächlich zu überzeugen: Man hört einen Komponisten, dem das virtuose Element eigentümlich fremd und doch so nah war, dem am Ende aber der poetische Gedanke mehr zählte als jede leere Phrase. Hier begegnen sich über mehr als 150 Jahre hinweg die Komponisten Schumann und Holliger auf ästhetischer Ebene – der Dirigent Holliger aber weiß, wie auch der rechte Tonfall in einer klanglich agilen, in nahezu jedem Moment die Aufmerksamkeit bannenden Aufnahme festzuhalten ist. Umso mehr muss der stark aufgeraute, bisweilen kantige Zugriff von Patricia Kopatchinskaja im Violinkonzert verstören, der nicht gerade vor wohliger Wärme sprüht; das kühle Solo des langsamen Satzes lehrt einen gar das Frösteln. Daneben vermag Dénes Várjon im delikat angegangenen Klavierkonzert mit seinem eher vorsichtigen, keineswegs griffigen Forte nicht vollständig zu überzeugen.
© Kube, Michael / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 6 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:07:28
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Patricia Kopatchinskaja Alexander Lonquich
- Komponist: Robert Schumann
- Label: audite Musikproduktion
- Genre: Klassik Symphonieorchester
Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion Ludger Boeckenhoff Audite Musikproduktion
Auszeichnungen:
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