Ludwig van Beethoven : Complete Works for Violoncello and Piano

Albumbeschreibung

Als 2009 die Aufnahme der Violinsonaten Ludwig van Beethovens mit dem Duo Isabelle Faust/Alexander Melnikov erschien, hieß es aufhorchen, denn diese Neueinspielung des scheinbar so vertrauten Zyklus erwies sich als glatte Sensation. Sie bereicherte die Diskographie um eine Darstellung, die gestalterisch einfach so viel Neues an Klang, Differenzierungskunst und überzeugender Rhetorik bot, wie man es kaum erwartet hatte. Dass dieser Aufnahme auch einmal Beethovens Werke für Klavier und Violoncello folgen würden, damit konnte man eigentlich rechnen. Ende 2013 war es dann so weit: Alexander Melnikov und Jean-Guihen Queyras nahmen im Berliner Teldex Studio das Projekt in Angriff (Melnikov, Faust und Queyras treten übrigens auch als Klaviertrio auf, man kennt sich gut und ist kongenial verbunden). Herausgekommen ist dabei eine Gesamtaufnahme von Beethovens fünf Cellosonaten und drei Variationszyklen, die einen unverkennbaren Fingerabdruck besitzt. Man spürt, dass sich die Künstler sehr gut kennen, bestens aufeinander eingespielt sind und an einem Strang ziehen. Den Hörer erwartet eine „historisierende“ Interpretation. Queyras setzt Vibrato entsprechend nur mit dezenter Schwingung und äußerst sparsam ein, in gewissen Passagen, um das Kantable zu betonen. Sein Ton hat immer eine vornehme Leichtigkeit, etwas Schwebendes, da gibt es kein Forcieren und kein Drücken, stattdessen dominieren Farbe und Feinsinn. Und Melnikov begeistert einmal mehr mit glasklarer Artikulation, perlender Geläufigkeit und subtiler dynamischer Ausformung des Textes. Ein künstlerisch bemerkeswertes Ergebnis, das in seiner interpretatorischen Ausrichtung der Einspielung der Violinsonaten nahekommt, sie beglückend ergänzt.
© Hornig, Norbert / www.fonoforum.de