in|FLUX

Albumbeschreibung

Dieses Album ist eine wahre Meisterleistung: Wer hätte gedacht, dass die Ergründung der tiefsten Intimität ein so großartiges und kraftvolles Ergebnis hervorbringen würde? Gleich zu Beginn werden wir mit der erschütternden Bittschrift (dem Stop haunting me aus The Ghost) in die Atmosphäre von Anna B Savages neuestem Werk versetzt. Ihre Stimme und die Instrumente scheinen sich auf diesem  In | Flux durchweg mit leisen Schritten vorwärts zu bewegen. Die Britin flüstert häufig in der Nähe des Mikrofons und wird von einer überschaubaren Band begleitet, die aus einer Akustik-Gitarre, einem Saxophon, einer Klarinette und einem Klavier besteht. Eine Kalimba und einige elektronische Effekte runden das minimalistische Ensemble ab, das von dem Produzenten Mike Lindsay (Tunng, Lump) zusammengestellt wurde. Der Inhalt ist jedoch bei weitem nicht so schlicht, wie es den Anschein erweckt. Das gesamte Album dient dazu, die gequälte Psyche der Sängerin zu erforschen, die von sentimentalen Enttäuschungen (The Ghost) und einer beängstigenden Zerbrechlichkeit (Feet Of Clay) geplagt wird. Auf Touch Me rühmt sie die körperliche, zwischenmenschliche Verbindung mit Klavierakkorden, die in völliger Harmonie zum Thema des Songs stehen. Und in Say My Name steht die verbale Verbindung im Mittelpunkt, für deren Ausdruck sich der Song in eine überraschend emotionale wie erschütternde Steigerung begibt. Nach dieser Reihe von Liedern, die wie zerklüftetes Porzellan wirken, endet das Album mit The Orange, dem wohl beruhigendsten Stück auf In | Flux. "It's a small miracle to finally enjoy being me/And if this is all that there is/I think I'm gonna be fine" (“Es ist ein kleines Wunder, endlich zu genießen, ich zu sein / Und wenn das alles ist, was da ist / Ich denke, es wird mir schon gut gehen”), singt sie tröstend zum Abschluss. © Nicolas Magenham/Qobuz