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Auf dem Cover grasen Kühe, eines der Tiere steht auf der Sonnenseite, umgeben sind sie von Bergen. Ein Idyll? Ja, aber ein falsches, linkisches, denn die Farbtöne deuten an, dass hier was im Busch ist, dunkle Wolken, dunkle Gedanken, dunkle Realitäten. "Feet" heißt das Eröffnungsstück, der Disco-Beat trägt dem Rechnung, es ist so, als gelte es, davon zu rennen, Choräle machen es schwer. "Feet, don't fail me now", fleht Lias Saoudi.
"Serfs Up" ist das dritte Album der Fat White Family – und das beste bisher. Zu Beginn fielen die Briten vor allem mit Willen zur Provokation, zum plakativen Spaß an den Niederungen auf. Die Niederungen bilden immer noch die Grundpfeiler des Koordinatensystems – die steckt die Band nun aber mit einem Sound zwischen Doom, Glam und Gloom ab, mit diabolischem Post-Disco, reminiszentem Synthpop und atmosphärischer Schichtung von Zwiespalt und irdischer Doppelzüngigkeit.
"I Believe In Something Better", heißt es im zweiten Stück – und unter all den Geräuschen mag man das kurzzeitig glauben. "Serfs Up" ist mal sinistres Reisetagebuch, mal surreale bis zynische Skizzierungen und Überzeichnungen ("Tastes Good With The Money"). Es behandelt eine breite Themenpalette, zum Beispiel den Versuch eines wohlwollenden Blicks auf Kim Jong-un (dazu oszillieren die Synths herrlich schräg). Es schlängelt sich zu Hip Hop-Beats durch dunkle Hintergassen ("Fringe Runner"). Es bäumt sich zu grandiosem, anachronistisch-choralem Surf-Pop auf ("Oh Sebastian", eines der Highlights des Longplayers), ähnlich geglückt das Stück "Rock Fishes".
"When I Leave" ist dann ein Western, die Twang-Gitarren mäandern, man meint, alte italienische Meister des Filmsoundtracks zu hören. "Bobby's Boyfriend" ist verwischt sich zu guter letzt selbst im Geräusch, das musikalische Narrativ wird noch einmal dissonanter. "Grinding Stockwell sunrise, hardest to forget / I boldly go where most men have come and gone and left / There's a brand new kind of pain now / Calls behind your eyes its home / This one's on a crusade / Baby, the boundary is the bone", singt Sauodi.
Am Ende lässt einen "Serfs Up" gleichermaßen erstaunt, verwirrt wie auch verzückt zurück. 1a Höllenritt, das Ganze.
© Laut
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Saul Adamczewski, Composer, Lyricist - CLIVE LANGER, Producer - Matt Wiggins, Mixer - Fat White Family, Producer, MainArtist - Liam D May, Producer - Lias Saoudi, Composer, Lyricist - Dante Traynor, Composer, Lyricist, Producer - Nathan Saoudi, Composer, Lyricist - Parrot And Cocker Too, Remixer - Gamaliel Traynor, Composer, Lyricist, Producer - Domino US, MusicPublisher
2019 Domino Recording Co Ltd 2019 Domino Recording Co Ltd
Saul Adamczewski, Composer, Lyricist - CLIVE LANGER, Producer - Matt Wiggins, Mixer - Fat White Family, Producer, MainArtist - Liam D May, Producer - Lias Saoudi, Composer, Lyricist - Dante Traynor, Composer, Lyricist, Producer - Nathan Saoudi, Composer, Lyricist - Parrot And Cocker Too, Remixer - Gamaliel Traynor, Composer, Lyricist, Producer - Domino US, MusicPublisher
2019 Domino Recording Co Ltd 2019 Domino Recording Co Ltd
Albumbeschreibung
Auf dem Cover grasen Kühe, eines der Tiere steht auf der Sonnenseite, umgeben sind sie von Bergen. Ein Idyll? Ja, aber ein falsches, linkisches, denn die Farbtöne deuten an, dass hier was im Busch ist, dunkle Wolken, dunkle Gedanken, dunkle Realitäten. "Feet" heißt das Eröffnungsstück, der Disco-Beat trägt dem Rechnung, es ist so, als gelte es, davon zu rennen, Choräle machen es schwer. "Feet, don't fail me now", fleht Lias Saoudi.
"Serfs Up" ist das dritte Album der Fat White Family – und das beste bisher. Zu Beginn fielen die Briten vor allem mit Willen zur Provokation, zum plakativen Spaß an den Niederungen auf. Die Niederungen bilden immer noch die Grundpfeiler des Koordinatensystems – die steckt die Band nun aber mit einem Sound zwischen Doom, Glam und Gloom ab, mit diabolischem Post-Disco, reminiszentem Synthpop und atmosphärischer Schichtung von Zwiespalt und irdischer Doppelzüngigkeit.
"I Believe In Something Better", heißt es im zweiten Stück – und unter all den Geräuschen mag man das kurzzeitig glauben. "Serfs Up" ist mal sinistres Reisetagebuch, mal surreale bis zynische Skizzierungen und Überzeichnungen ("Tastes Good With The Money"). Es behandelt eine breite Themenpalette, zum Beispiel den Versuch eines wohlwollenden Blicks auf Kim Jong-un (dazu oszillieren die Synths herrlich schräg). Es schlängelt sich zu Hip Hop-Beats durch dunkle Hintergassen ("Fringe Runner"). Es bäumt sich zu grandiosem, anachronistisch-choralem Surf-Pop auf ("Oh Sebastian", eines der Highlights des Longplayers), ähnlich geglückt das Stück "Rock Fishes".
"When I Leave" ist dann ein Western, die Twang-Gitarren mäandern, man meint, alte italienische Meister des Filmsoundtracks zu hören. "Bobby's Boyfriend" ist verwischt sich zu guter letzt selbst im Geräusch, das musikalische Narrativ wird noch einmal dissonanter. "Grinding Stockwell sunrise, hardest to forget / I boldly go where most men have come and gone and left / There's a brand new kind of pain now / Calls behind your eyes its home / This one's on a crusade / Baby, the boundary is the bone", singt Sauodi.
Am Ende lässt einen "Serfs Up" gleichermaßen erstaunt, verwirrt wie auch verzückt zurück. 1a Höllenritt, das Ganze.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 2 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:19:29
- Künstler: Fat White Family
- Komponist: Various Composers
- Label: Domino Recording Co
- Genre: Pop/Rock Rock Alternativ und Indie
2019 Domino Recording Co Ltd 2019 Domino Recording Co Ltd
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