The Rascals
"Ich habe schon als Kind vor dem Spiegel herumgetanzt, dabei Oasis gesungen und mir gewünscht, die Songs wären von mir", erklärt Rascals-Sänger und -Gitarrist Miles Kane, auch bekannt als zweite Hälfte der Last Shadow Puppets und Buddy von Alex Turner, seine Liebe zur Musik. Als er eines Tages beim Tennisunterricht auf Greg Mighall (Drums) und später noch auf Joe Edwards (Bass) trifft, sind die Grundsteine für die gemeinsame Bandkarriere gelegt – die drei eint nämlich nicht nur eine seit Kindesbeinen bestehende Freundschaft, sondern auch ein unbändiger Enthusiasmus in Sachen Musik.
Und so machen sich die drei "Bengel" (Rascals auf deutsch) aus dem Umland von Liverpool auf, eine Band zu gründen. Zunächst mit einiger Verstärkung im Gepäck und unter dem Namen The Little Flames, wagt man sich in Sixties-lastige Rockgefilde vor. Doch das Feuer lodert nicht lange und das Fünfergespann ist bald Geschichte. Kane, Mighall und Edwards fühlen sich dort in ihrer Kreativität eingeengt, die Leidenschaft fehlt, die Plattenfirma nervt – so entscheiden sie sich letztlich zum Ausstieg. "Wir machten Platten, die uns zwar nicht am Arsch, aber am Herzen vorbeigingen", passionierten Muckern fällt da die Entscheidung nicht schwer.
Ab 2006 gehen die drei unter dem Pseudonym The Rascals (von einer gleichnamigen amerikanischen Soul-Gruppe aus den Sechzigern hat man angeblich noch nichts gehört) eigene Wege – vom zwischenzeitlichen Intermezzo Kanes bei The Last Shadow Puppets abgesehen. Frontmann Kane lernt Monkeys-Chef Turner auf einer gemeinsamen Tour kennen. 2005 treten The Little Flames im Vorprogramm der Äffchen auf, seitdem verbindet die Herren eine enge Freundschaft. Die anderen beiden Rascals stehen dem viel gelobten Seitenprojekt ihres Bandbruders übrigens alles andere als argwöhnisch gegenüber. Priorität habe sowieso die eigene Gruppe und nicht irgendwelche Zweitbands, das sei ganz klar.
Der erste Longplayer lässt auch nicht lang auf sich warten. 2008 steht "Rascalize" in den Läden, das eins deutlich zeigt: Der Puppets-Sound ist nicht allein auf Alex Turners Mist gewachsen. Und es geht Schlag auf Schlag weiter. Verschnaufpausen gönnt man sich nicht, stattdessen philosophieren die Briten schon von der nächsten Platte: "Unser Zweitling wird unser persönliches Green Day-Album. Damit knacken wir Amerika. Nigel Godrich wird produzieren", verrät Sänger Kane. Für Tennisunterricht bleibt da wohl vorerst keine Zeit.
© Laut
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