Weber & Mendelssohn: Orchestral Works

Albumbeschreibung

Hans Rosbaud gilt der Nachwelt vorwiegend als engagierter Interpret zeitgenössischer Musik; diese Vorstellung basiert auf seiner regelmäßigen Mitwirkung in Donaueschingen, wo er Ur- oder Erstaufführungen von Messiaen, Boulez, Stockhausen und vielen anderen dirigierte. Disziplin, Begeisterungsfähigkeit, präzise Kenntnis der Orchesterinstrumente und unbedingte Werktreue sind an Hans Rosbaud immer wieder gerühmt worden, doch verstand sich Rosbaud keineswegs ausschließlich als Anwalt der Moderne. Er pflegte das gesamte Repertoire, dirigierte gerade in Aix-en-Provence mit Vorliebe Mozart-Opern, pflegte kontinuierlich die Œuvres von Wagner, Bruckner und Mahler. Es ist daher nur gerecht, aus dem Nachlaß des Neue-Musik-Spezialisten Rosbaud nun auch andere, noch nie veröffentliche Aufnahmen, zu bieten. Hier lernen wir ihn kennen als Interpreten frühromantischer Ouvertüren von Weber Webers – dessen Ouvertüren zwar als virtuose Orchester-„Schmankerln“ gelten, doch setzt Rosbaud hier deutlich andere Akzente, auch wenn er den blitzenden Klang keineswegs verschmäht. Er überzieht die Tempi nicht, sondern lässt die Themen sich in den verschiedenen Instrumentengruppen farbenreich entfalten. Ein besonderes Werk ist die Ouvretüre zu Turandot, die Hindemith mit Schmunzeln und Virtuosität metamorphosierte. Weiterhin hören wir zweie Konzertwerke, das Konzertstück von Carl Maria von Weber – mit Robert Casadesus – und das Capriccio Brillant von Felix Mendelssohn – mit Yvonne Loriod, die man kaum in diesem von ihr perfekte beherrschten Repertoire erwartet. Es handelt sich hier um ein besonders sorgfältiges digital-Remastering der SWR-Originalbänder aus den Jahren 1955 bis 1962. © SM/Qobuz