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Der Titel "Macho" vermittelt zunächst einen pflichtschuldigen Eindruck. Berlins führender Haudrauf Bass Sultan Hengzt bemühte sich in den vergangenen Jahren, das Image eines ehrbaren Geschäftsmanns zu kultivieren. Zwischenzeitlich galt er sogar als "Endlich Erwachsen". Doch wenn ihm selbst der ungehobelte Nachwuchs Asche die Männlichkeit abspricht, muss er gegensteuern. Bei aller Freude an der Provokation umgeht er dabei die Fehler seines problematischen Frühwerks, auch wenn er nach der musikalischen Dauerwerbesendung "Bester Mann" wieder Deftiges auftischt.
Unbedingt lobenswert fallen die Produktionen von DJ Ilan aus, der nach seiner Beteiligung an Fäbsons "Longue Vie" erneut seine nüchternen, aber effektiven Instrumentals für die kalten Monate mit Kapuzen-Kopfhörer-Kombination ins Schaufenster stellt. Auf "6 Kugeln" markiert er zum Einstieg mit altbewährtem "CCN"-Sound sein Revier. "Endlich gibt es wieder Mucke jetzt auf Pubertätsniveau", freut sich Bass Sultan Hengzt, auch wenn er erste Brüche erkennen lässt: "Hab' nicht genug Größe, euch zu respektieren. Ihr Hurensöhne, ich hab' nicht mal Respekt vor mir."
"Ich bin ein Messer-Migrant", spielt in "Wer Macht Berlin Wieder Hart" mit den Vorurteilen und Ängsten von AfD-Politikern des Kalibers Alice Weidel. Wenn bei ihm ohnehin fast jeder "direkt ans Abschieben" denkt, kann er auch gleich im Stile des berühmten Restaurant-Monologs aus "Scarface" die Rolle des Bösewichts ausfüllen. Dabei scheint die Distanz zur eigenen Figur durch, wenn er als letzter Mohikaner mit Kriegsbeil unter der Lederjacke achselzuckend zurückblickt: "Damals fing' wir alle so zu rappen an. Wollten was dazuverdien'. Guck' mich an, ich bin jetzt der letzte Mann."
Wenn Philipp Leon auf den Plan tritt, kippt der kämpferische Auftritt vereinzelt ins Schmalzige. Die Introspektion "Verdammt, wie ich mich selbst vernichte" verliert an Kraft, wenn der Sänger sie in "Horizont" mit öligen Refrains flankiert. Ein Liebeslied wie "Meine Deiner" schielt mit dem gleichen Rezept auf die Masse. Hengzts "Strassen ABC" unterhält zwar mit seinem fordernden Beat, buchstabiert aber letztlich ein altes Konzept erneut. Das gilt gleichermaßen für "Wir Sind Mehr", dessen assoziative Substantivketten an den "Sonnenbank Flavour" Bushidos erinnern.
In "Wenn Der Himmel Sich Rot Färbt" berichtet der Rapper konzentriert und ernst von Gewalt, Geldmangel und Gefangenschaft im "Brennpunkt". "Ihr wollt uns klein halten? Frag' mal hier die Kleinen, was sie von der Polizei halten", bringt skeptische Distanz zum Ausdruck, ohne sich wie der hysterische Tamas in Mordfantasien zu verlieren. Bass Sultan Hengzt betont lieber nüchtern die Botschaft, dass sich das ausgegrenzte und abgestempelte Milieu, dem er entkommen konnte, eben in der vorhersehbaren Form verhält: "Ihr habt uns so gemacht. Was habt ihr euch gedacht?"
An Armut mag es zwar nichts zu romantisieren geben, doch auch Reichtum geht mit Schönheitsfehlern einher. Zu einem unheilvollen Instrumental macht der Berliner in "Redskins" das sonst gerade im Rap-Kontext hoch gehaltene süße Leben lächerlich: "Ich geb' 1.000 Euro aus für ein weißes Shirt und red' mir später ein, der Schnitt ist es preislich wert. Früher stand ich an der Ecke wie ein Krüppel. Heute kommt auf alles, was ich esse, noch paar Trüffel." Anstatt wie die neureichen Kollegen Gucci zu glorifizieren, folgt die Rückbesinnung auf das Statussymbol seiner Jugend: die Lederjacke.
Dennoch weiß der Rapper natürlich, was schon Marcel Reich-Ranicki wusste: dass es besser ist, "in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn". "Flashbacks" geht noch einmal die wichtigsten Stationen seiner Laufbahn von unten nach oben durch. Am Ende befreit er sich von einer früheren Liebschaft und gibt sich "Glücklich Und Satt". Bass Sultan Hengzt präsentiert sich auf seinem zehnten Album reflektiert, ohne in Nabelschau oder gar Weinerlichkeit auszuufern. So stellt sich "Macho" trotz der Angriffslust des Berliners über weite Strecken zum Glück als Etikettenschwindel heraus.
© Laut
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Fler, Vocals, FeaturedArtist - Bass Sultan Hengzt, Vocals, FeaturedArtist - Farid Bang, MainArtist - Farid Hamed El Abdellaoui, Lyricist - Marcel Uhde, Composer - Juh-Dee, Producer - Fabio Cataldi, Lyricist - Šipo, Vocals, FeaturedArtist - Patrick Losensky, Lyricist - Sipan Aycicek, Lyricist
© 2020 Banger Musik GmbH ℗ 2020 Banger Musik GmbH
Albumbeschreibung
Der Titel "Macho" vermittelt zunächst einen pflichtschuldigen Eindruck. Berlins führender Haudrauf Bass Sultan Hengzt bemühte sich in den vergangenen Jahren, das Image eines ehrbaren Geschäftsmanns zu kultivieren. Zwischenzeitlich galt er sogar als "Endlich Erwachsen". Doch wenn ihm selbst der ungehobelte Nachwuchs Asche die Männlichkeit abspricht, muss er gegensteuern. Bei aller Freude an der Provokation umgeht er dabei die Fehler seines problematischen Frühwerks, auch wenn er nach der musikalischen Dauerwerbesendung "Bester Mann" wieder Deftiges auftischt.
Unbedingt lobenswert fallen die Produktionen von DJ Ilan aus, der nach seiner Beteiligung an Fäbsons "Longue Vie" erneut seine nüchternen, aber effektiven Instrumentals für die kalten Monate mit Kapuzen-Kopfhörer-Kombination ins Schaufenster stellt. Auf "6 Kugeln" markiert er zum Einstieg mit altbewährtem "CCN"-Sound sein Revier. "Endlich gibt es wieder Mucke jetzt auf Pubertätsniveau", freut sich Bass Sultan Hengzt, auch wenn er erste Brüche erkennen lässt: "Hab' nicht genug Größe, euch zu respektieren. Ihr Hurensöhne, ich hab' nicht mal Respekt vor mir."
"Ich bin ein Messer-Migrant", spielt in "Wer Macht Berlin Wieder Hart" mit den Vorurteilen und Ängsten von AfD-Politikern des Kalibers Alice Weidel. Wenn bei ihm ohnehin fast jeder "direkt ans Abschieben" denkt, kann er auch gleich im Stile des berühmten Restaurant-Monologs aus "Scarface" die Rolle des Bösewichts ausfüllen. Dabei scheint die Distanz zur eigenen Figur durch, wenn er als letzter Mohikaner mit Kriegsbeil unter der Lederjacke achselzuckend zurückblickt: "Damals fing' wir alle so zu rappen an. Wollten was dazuverdien'. Guck' mich an, ich bin jetzt der letzte Mann."
Wenn Philipp Leon auf den Plan tritt, kippt der kämpferische Auftritt vereinzelt ins Schmalzige. Die Introspektion "Verdammt, wie ich mich selbst vernichte" verliert an Kraft, wenn der Sänger sie in "Horizont" mit öligen Refrains flankiert. Ein Liebeslied wie "Meine Deiner" schielt mit dem gleichen Rezept auf die Masse. Hengzts "Strassen ABC" unterhält zwar mit seinem fordernden Beat, buchstabiert aber letztlich ein altes Konzept erneut. Das gilt gleichermaßen für "Wir Sind Mehr", dessen assoziative Substantivketten an den "Sonnenbank Flavour" Bushidos erinnern.
In "Wenn Der Himmel Sich Rot Färbt" berichtet der Rapper konzentriert und ernst von Gewalt, Geldmangel und Gefangenschaft im "Brennpunkt". "Ihr wollt uns klein halten? Frag' mal hier die Kleinen, was sie von der Polizei halten", bringt skeptische Distanz zum Ausdruck, ohne sich wie der hysterische Tamas in Mordfantasien zu verlieren. Bass Sultan Hengzt betont lieber nüchtern die Botschaft, dass sich das ausgegrenzte und abgestempelte Milieu, dem er entkommen konnte, eben in der vorhersehbaren Form verhält: "Ihr habt uns so gemacht. Was habt ihr euch gedacht?"
An Armut mag es zwar nichts zu romantisieren geben, doch auch Reichtum geht mit Schönheitsfehlern einher. Zu einem unheilvollen Instrumental macht der Berliner in "Redskins" das sonst gerade im Rap-Kontext hoch gehaltene süße Leben lächerlich: "Ich geb' 1.000 Euro aus für ein weißes Shirt und red' mir später ein, der Schnitt ist es preislich wert. Früher stand ich an der Ecke wie ein Krüppel. Heute kommt auf alles, was ich esse, noch paar Trüffel." Anstatt wie die neureichen Kollegen Gucci zu glorifizieren, folgt die Rückbesinnung auf das Statussymbol seiner Jugend: die Lederjacke.
Dennoch weiß der Rapper natürlich, was schon Marcel Reich-Ranicki wusste: dass es besser ist, "in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn". "Flashbacks" geht noch einmal die wichtigsten Stationen seiner Laufbahn von unten nach oben durch. Am Ende befreit er sich von einer früheren Liebschaft und gibt sich "Glücklich Und Satt". Bass Sultan Hengzt präsentiert sich auf seinem zehnten Album reflektiert, ohne in Nabelschau oder gar Weinerlichkeit auszuufern. So stellt sich "Macho" trotz der Angriffslust des Berliners über weite Strecken zum Glück als Etikettenschwindel heraus.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 1 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:02:07
- Künstler: Farid Bang
- Komponist: Marcel Uhde
- Label: Farid Bang II - WM Germany
- Genre: Hip-Hop/Rap
© 2020 Banger Musik GmbH ℗ 2020 Banger Musik GmbH
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