Mozart & Haas: Choral Works

Salzburg Bach Choir, Ivor Bolton, Mozarteumorchester Salzburg

Erschienen am 08.02.19 bei belvedere edition
Künstler: Mozarteumorchester Salzburg
Genre: Klassik
Auszeichnungen: 5 Sterne Fono Forum Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Mozarts Requiem hat in der Süßmayer-Bearbeitung 200 Jahre lang seine Wirkung getan. Und doch war da immer ein Gefühl der Unzulänglichkeit. Verschiedene Wege wurden erprobt. Hans Landesmann beauftragte Georg Friedrich Haas, die Zwischenräume des Fragments für die „Dialoge“ im Januar 2005 aufzufüllen. Nach längerem Zögern entschloss sich Haas, diese Klangbrücken mit einer bürokratischen Anordnung des Wiener Magistrats zu unterlegen, die Mozart während der Komposition des Requiems beschäftigt – und wohl auch bedrängt – hat. Der Komponist, der gerade darum kämpfte, sich den Tod zum Freund zu machen, sah sich mit dem Leben in der verwalteten Welt konfrontiert. Der Erlass ist aber nur verarbeitetes Material, lediglich im Klangraum III wird penetrant wiederholt „dergestalt, dergestalt, dergestalt“. Haas hat nicht ergänzt, sondern zwischen Mozarts Fragmente sehr profilierte Klanggebilde gestellt. Auf Requiem, Kyrie und Dies irae folgt eine fünfminütige Klangfläche, die auf- und abebbt, sich zum Höhepunkt aufbäumt wie ein Albtraum und wieder zusammensinkt. Pracht und Glätte fehlen dem Fragment ohnehin, und durch die Klänge, die sich aus unserem Jahrhundert dazugesellen, wird der Hörer vollends mitgerissen. Haas nutzt Mozarts Chor und Orchester, dem Schlagwerk beigefügt ist – nach dem Lacrimosa-Fragment folgt ein Atmen der reinen Geräusche. Die Klangräume sind bald gesellschaftlich, bald privat, als erlebe man einen zwischen Fieberschüben vom Geist vorangetriebenen Mozart. Ivor Bolton gestaltet beides eindrucksvoll, einen flüssigen Mozart und einen geisterhaften Haas, die sich beide zu einer bewegenden Einheit fügen. Die vier Solisten lassen keine Wünsche offen. Mozarts Requiem wird in der Süßmayer-Bearbeitung auch in den nächsten 200 Jahren seine Wirkung tun. Für ein waches Publikum ist die Haas-Version das außergewöhnlichere Klangerlebnis.
© Feuchtner, Bernd / www.fonoforum.de

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Mozart & Haas: Choral Works

Genia Kühmeier

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Requiem in D minor, K. 626 (Wolfgang Amadeus Mozart)

I. Introit. Requiem aeternam

Genia Kühmeier