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Sein Requiem mag Bruno Maderna, nachdem er zur Zwölftonlehre konvertiert war, kein Herzensanliegen mehr gewesen sein. Das erst im Jahr 2009 uraufgeführte, gut einstündige Chorwerk ist aber eine Wiederentdeckung, die Eingang ins Repertoire finden dürfte. Komponiert hat Maderna dieses sensible und zugleich gewaltige Werk unter dem unmittelbaren Eindruck des Zweiten Weltkriegs, in den er als Soldat und später als Partisan involviert war. Doch obwohl Maderna nach dem Krieg ein wichtiger Akteur des Musiklebens war, sowohl als Komponist mit enger Verbindung zur europäischen Avantgarde als auch als international geschätzter Dirigent, hat er sein Requiem nicht mehr aus der Schublade geholt. Die Uraufführung aus dem Teatro La Fenice in Venedig kann man unter anderem im Internetportal Youtube nachhören.
Im Jahr 2013 entstand dann in der Chemnitzer Stadthalle der Livemitschnitt, den das Label Capriccio nun veröffentlicht hat. Maderna (1920–1973) stand 1946 noch ganz in der Tradition einer Moderne, die Melodie und tonale Harmonik – bei allen extremen Erweiterungen – noch nicht grundsätzlich infrage gestellt hatte. Dieses Requiem ist ein unmittelbar emotional zugängliches Werk, es ist mit großem Wissen um die dramaturgische Spannung geschrieben und setzt das Orchester und die menschlichen Singstimmen vorbehaltlos als die Träger unverschlüsselter Informationen ein, die Geist und Seele ansprechen sollen. Zum Beispiel im „Dies Irae“, wo den flächigen Dissonanzen ein wie hin und her geworfenes absinkendes Melodiefragment folgt, wo insistierende Rhythmik die Spannung schürt und Erinnerungen an die Gregorianik über einem lauernden Ostinato auftauchen.
Der große Chorpart des Requiems ist sehr dankbar für die Sänger, sie können vom deklamierenden Flüstern, etwa am Ende des Stücks, bis zum großen Aussingen viele Qualitäten einsetzen. Der MDR Rundfunkchor Leipzig macht das
alles sehr gut und trägt wesentlich zum Gelingen dieser Aufnahme bei. Für den Solotenor hat Maderna ebenfalls einen sehr affektreichen Part geschrieben, der den Sänger ständig in der hohen Lage hält. Bernhard Berchtold lässt sich dadurch nicht aus der Fassung bringen. Rund und weich tönend singt Renatus Mészár das Bass-Solo „Recordare, Jesu pie“, dem eine zarte kammermusikalische Einleitung vorausgeht, während das „Ingemisco“, das sich die beiden Herren teilen, fast schon panisch-groteske Züge trägt.
Die Solo-Sopranistin Diana Tomsche hat eine leuchtende Stimme, die sie manchmal etwas zu eng führt, der Mezzo von Kathrin Göring strömt weich. Die Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie, deren Geschichte bis ins Jahr 1833 zurückreicht, wird von Frank Beermann zu starker Wirkung angefacht, von der im Untergrund schwelenden bedrohlichen Klangmasse bis zu den herben Eruptionen und bedrohlichen Clusterklängen. Eindrucksvoll gelingen auch die innehaltenden Momente.
Und natürlich lässt es sich Maderna in diesem großen Chorwerk nicht nehmen, seine Fähigkeiten zur Schaffung polyphoner Strukturen unter Beweis zu stellen. Dies alles verleiht seinem Requiem eine sehr ausgewogene Struktur und eine große Vielfalt an mitfühlbaren Stationen. Der Mittzwanziger hatte hier seine Möglichkeiten voll ausgekostet. Von daher war es wohl konsequent, dass er später neue Wege suchte. Glücklicherweise blieb Maderna auch in seinen avantgardistischen Werken der späteren Zeit, selbst in den elektronischen, ein Mann, für den Musik ein weites Bedeutungsfeld auch jenseits ihrer reinen Konstruktion hatte.
© Schmitz, Johannes / www.fonoforum.de
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Requiem, Pt. 1 (Bruno Maderna)
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - MDR Rundfunkchor, Choir, MainArtist
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - MDR Rundfunkchor, Choir, MainArtist
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Bernhard Berchtold, Artist, MainArtist - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - Renatus Meszar, Artist - MDR Rundfunkchor, Choir
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Requiem, Pt. 2 (Bruno Maderna)
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - Diana Tomsche, Artist, MainArtist - MDR Rundfunkchor, Choir
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Bernhard Berchtold, Artist, MainArtist - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - Renatus Meszar, Artist - MDR Rundfunkchor, Choir
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - Diana Tomsche, Artist, MainArtist - MDR Rundfunkchor, Choir
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - Kathrin Göring, Artist - Diana Tomsche, Artist, MainArtist - MDR Rundfunkchor, Choir
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - MDR Rundfunkchor, Choir, MainArtist
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Frank Beermann, Conductor - Bruno Maderna, Composer - Bernhard Berchtold, Artist, MainArtist - Robert-Schumann-Philharmonie, Orchestra - Renatus Meszar, Artist - MDR Rundfunkchor, Choir
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
Albumbeschreibung
Sein Requiem mag Bruno Maderna, nachdem er zur Zwölftonlehre konvertiert war, kein Herzensanliegen mehr gewesen sein. Das erst im Jahr 2009 uraufgeführte, gut einstündige Chorwerk ist aber eine Wiederentdeckung, die Eingang ins Repertoire finden dürfte. Komponiert hat Maderna dieses sensible und zugleich gewaltige Werk unter dem unmittelbaren Eindruck des Zweiten Weltkriegs, in den er als Soldat und später als Partisan involviert war. Doch obwohl Maderna nach dem Krieg ein wichtiger Akteur des Musiklebens war, sowohl als Komponist mit enger Verbindung zur europäischen Avantgarde als auch als international geschätzter Dirigent, hat er sein Requiem nicht mehr aus der Schublade geholt. Die Uraufführung aus dem Teatro La Fenice in Venedig kann man unter anderem im Internetportal Youtube nachhören.
Im Jahr 2013 entstand dann in der Chemnitzer Stadthalle der Livemitschnitt, den das Label Capriccio nun veröffentlicht hat. Maderna (1920–1973) stand 1946 noch ganz in der Tradition einer Moderne, die Melodie und tonale Harmonik – bei allen extremen Erweiterungen – noch nicht grundsätzlich infrage gestellt hatte. Dieses Requiem ist ein unmittelbar emotional zugängliches Werk, es ist mit großem Wissen um die dramaturgische Spannung geschrieben und setzt das Orchester und die menschlichen Singstimmen vorbehaltlos als die Träger unverschlüsselter Informationen ein, die Geist und Seele ansprechen sollen. Zum Beispiel im „Dies Irae“, wo den flächigen Dissonanzen ein wie hin und her geworfenes absinkendes Melodiefragment folgt, wo insistierende Rhythmik die Spannung schürt und Erinnerungen an die Gregorianik über einem lauernden Ostinato auftauchen.
Der große Chorpart des Requiems ist sehr dankbar für die Sänger, sie können vom deklamierenden Flüstern, etwa am Ende des Stücks, bis zum großen Aussingen viele Qualitäten einsetzen. Der MDR Rundfunkchor Leipzig macht das
alles sehr gut und trägt wesentlich zum Gelingen dieser Aufnahme bei. Für den Solotenor hat Maderna ebenfalls einen sehr affektreichen Part geschrieben, der den Sänger ständig in der hohen Lage hält. Bernhard Berchtold lässt sich dadurch nicht aus der Fassung bringen. Rund und weich tönend singt Renatus Mészár das Bass-Solo „Recordare, Jesu pie“, dem eine zarte kammermusikalische Einleitung vorausgeht, während das „Ingemisco“, das sich die beiden Herren teilen, fast schon panisch-groteske Züge trägt.
Die Solo-Sopranistin Diana Tomsche hat eine leuchtende Stimme, die sie manchmal etwas zu eng führt, der Mezzo von Kathrin Göring strömt weich. Die Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie, deren Geschichte bis ins Jahr 1833 zurückreicht, wird von Frank Beermann zu starker Wirkung angefacht, von der im Untergrund schwelenden bedrohlichen Klangmasse bis zu den herben Eruptionen und bedrohlichen Clusterklängen. Eindrucksvoll gelingen auch die innehaltenden Momente.
Und natürlich lässt es sich Maderna in diesem großen Chorwerk nicht nehmen, seine Fähigkeiten zur Schaffung polyphoner Strukturen unter Beweis zu stellen. Dies alles verleiht seinem Requiem eine sehr ausgewogene Struktur und eine große Vielfalt an mitfühlbaren Stationen. Der Mittzwanziger hatte hier seine Möglichkeiten voll ausgekostet. Von daher war es wohl konsequent, dass er später neue Wege suchte. Glücklicherweise blieb Maderna auch in seinen avantgardistischen Werken der späteren Zeit, selbst in den elektronischen, ein Mann, für den Musik ein weites Bedeutungsfeld auch jenseits ihrer reinen Konstruktion hatte.
© Schmitz, Johannes / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 9 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:59:50
- Künstler: MDR Rundfunkchor - Risto Joost
- Komponist: Bruno Maderna
- Label: CapriccioNR
- Genre: Klassik
(C) 2015 CapriccioNR (P) 2015 CapriccioNR
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