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Oje. Kelis im kleinen Schwarzen mit Stöckelschühchen. Das lässt Böses erahnen. Geht die sympathisch andere Musikerin jetzt den Weg der anderen Diven, die sich ihr täglich Brot mittels Hip Hop und Soul erwirtschaften? Und überhaupt! Wo ist der Wuschelkopf geblieben? Auf modische Gleichschaltung getrimmte Black Music-Stromlinie, die sich auch im Äußeren manifestiert?
"This is my story, this is my my mark, for all of the ages, until it's all dark". Bedeutungsschwanger, apokalyptisch, mit einem Schuss Morbidität steigt die Dame in ihr mittlerweile viertes Album ein. Die ersten Töne von "Blindfold Me" erinnern mehr als nur sachte an das mit Genuss leer geschlürfte "Milkshake". Aber Obacht! Zum ersten Mal haben hier Chad Hugo und Pharrell Williams nicht ihre Finger am Knöpfchen. Nichtsdestotrotz könnte man das hier gehörte Beatverständnis durchaus in Neptuns Reich verorten.
Kelis legt einen soliden Start aufs Parkett, auf dem sie sich auch mit Stöckelschuhen scheinbar leichtfüßig bewegt. Die erste Single "Bossy" schlägt in eine ähnliche musikalische Kerbe und ist die direkte Antwort auf 50 Cents hirnloses Gedisse gegen Nas und seine Gattin: "That's right I brought all the boys to the yard, and that's right, I'm the one that's tattooed on his arm". Und damit es auch ein Intellekt vom Schlage eines 50 schnallt: "Ooh lemme slow it down so ya can catch the flow, screw it up make it go extra slow".
Selbstbewusst wie eh und je beschreitet Kelis unbeirrt ihren Weg. Das äußert sich nicht nur in den eindeutigen Lyrics, in denen sie der holden Männlichkeit ein ums andere Mal den Kopf rasiert. Nein, auch beim Sound lässt sich die Gute konsequent in kein festes Genre-Korsett zwängen. Bester Beweis: Der prädestinierte Club-Hammer "I Don't Think So", der in schönster Goldfrapp-Manier mit fetten Synthie-Basslines nach vorne geht.
Aber auch der Soul-Abteilung stattet Kelis den ein oder anderen Besuch ab. Besonders bemerkenswert: "Appreciate Me", das im Gegensatz zu dem Habitus der allermeisten Soul-Diven der Neuzeit endlich wieder das ursprüngliche Vermächtnis des Genres aufgreift und sich nicht in sinnbefreitem Gejaule ergeht. Gospel? Ja, gerne.
Zwar findet sich auf dem Album keine Granate der Marke "Trick Me", aber Disco-Funk ("Till The Wheels Fall Off") macht sich als Substitut auch ganz gut. Dazwischen schmuggeln sich immer wieder unterkühlte synthetische Klänge mit gebrochenen Beats und prominenten Gaststars. Neben Too Short ("Bossy") featured das Album noch Will I Am ("Weekend") und Cee Lo Green ("Lil Star").
Ausgerechnet der Track mit Letzterem fällt aus dem Rahmen. Äußerst berechenbar gebiert sich dieser Soul-Popper. Denselben Eindruck vermittelt zunächst "Have A Nice Day", das mit soften Beats und Akustik-Klampfe dem Sonnenuntergang entgegen klimpert.
Aber ups, ganz plötzlich trampelt die Gitarre in den Vordergrund und legt so was ähnliches wie einen Flamenco aufs Parkett. Famos. Dafür gibt es - nicht nur im Abspann des Tracks - reichlich Applaus. "Living Proof" lehnt sich nochmals funkig-pumpend heftigst an Prince an, ehe das parentale Advisorium bei "Fuck Them Bitches" zuschlägt und die "fucks' in bester US-Manier verschluckt.
Wenn in Zukunft weiterhin Alben von diesem Kaliber auftauchen, kann Kelis von mir aus auch im Kartoffelsack und Birkenstock über die Bühne latschen. Ganz groß.
© Laut
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Non Music Work, Composer - Kelis, MainArtist
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Brian Stanley, MixingEngineer - Polow Da Don, Producer - J. Jones, Composer - Kelis, MainArtist - Sean Garrett, Producer - Nas, MainArtist - S Garrett, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
T. Shaw, Composer - Shondrae Crawford, Composer - Kelis Rogers, Composer - Too $hort, FeaturedArtist - Kelis, MainArtist - Sean Garrett, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Spragga Benz, MainArtist - C Karlsson, Composer - P Winnberg, Composer - H Jonback, Composer - Kelis, MainArtist - BLOODSHY, Producer - Al Stone, MixingEngineer - Avant, Producer - K Rogers Jones, Composer - C Grant, Composer - M Bell, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Max Martin, Composer, Producer - Lukasz Gottwald, Composer - Dr. Luke, Producer - Kelis, MainArtist - K Rogers Jones, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Kelis, MainArtist - will.i.am, Producer, MainArtist - K Rogers Jones, Composer - K Harris, Composer - W Adams, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Jason "Poo Bear" Boyd, Producer - Scott Storch, Composer, Producer - Kelis, MainArtist - K Rogers Jones, Composer - J Boyd, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Damon Elliott, Producer - Kelis, MainArtist - K Rogers Jones, Composer - D Elliott, Composer - Teddy "Bear", Producer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Kelis, MainArtist - will.i.am, Producer - K Rogers Jones, Composer - K Harris, Composer - W Adams, Composer - G Pajon Jr, Composer - P Board, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Shondrae Crawford, Composer - Shondraé "Mr. Bangladesh" Crawford, Producer, SoundEngineer - Brian Sumner, SoundEngineer - Kelis, MainArtist - K Rogers Jones, Composer - S Garrett, Composer - J Boyd, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Shondrae Crawford, Composer - Shondraé "Mr. Bangladesh" Crawford, Producer - Kelis, MainArtist - Smoke, MainArtist - S Woodgett, Composer - T Means, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
George Clinton, Composer - Kelis, MainArtist - will.i.am, Producer - K Rogers Jones, Composer - K Harris, Composer - W Adams, Composer - P Wynn, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Kelis, MainArtist - Raphael Saadiq, Composer, Producer - Jake & the Phatman, Producer - Wesley Morrow, Producer - K Rogers Jones, Composer - R Ozuna, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Cee-Lo Green, Producer, MainArtist - T Callaway, Composer - Kelis, MainArtist - K Rogers Jones, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Doug Wilson, SoundEngineer - Kelis, MainArtist - Knobody, Producer - KEVIN CROUSE, SoundEngineer - Tatsuya Sato, SoundEngineer - K Rogers Jones, Composer - J Foster, Composer - Cheryl Evans, BackgroundVocals
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Kelis, MainArtist - Raphael Saadiq, Composer, Producer - Jake & the Phatman, Producer - Wesley Morrow, Producer - R Ozuna, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Kelis, MainArtist - Cool And Dre, Producer - K Rogers Jones, Composer - A Lyon, Composer - M Valenzano, Composer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Damon Elliott, Producer - Kelis, Producer, MainArtist - K Rogers Jones, Composer - D Elliott, Composer - G Burratto, Composer - Grecco Burratto, Producer
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
Albumbeschreibung
Oje. Kelis im kleinen Schwarzen mit Stöckelschühchen. Das lässt Böses erahnen. Geht die sympathisch andere Musikerin jetzt den Weg der anderen Diven, die sich ihr täglich Brot mittels Hip Hop und Soul erwirtschaften? Und überhaupt! Wo ist der Wuschelkopf geblieben? Auf modische Gleichschaltung getrimmte Black Music-Stromlinie, die sich auch im Äußeren manifestiert?
"This is my story, this is my my mark, for all of the ages, until it's all dark". Bedeutungsschwanger, apokalyptisch, mit einem Schuss Morbidität steigt die Dame in ihr mittlerweile viertes Album ein. Die ersten Töne von "Blindfold Me" erinnern mehr als nur sachte an das mit Genuss leer geschlürfte "Milkshake". Aber Obacht! Zum ersten Mal haben hier Chad Hugo und Pharrell Williams nicht ihre Finger am Knöpfchen. Nichtsdestotrotz könnte man das hier gehörte Beatverständnis durchaus in Neptuns Reich verorten.
Kelis legt einen soliden Start aufs Parkett, auf dem sie sich auch mit Stöckelschuhen scheinbar leichtfüßig bewegt. Die erste Single "Bossy" schlägt in eine ähnliche musikalische Kerbe und ist die direkte Antwort auf 50 Cents hirnloses Gedisse gegen Nas und seine Gattin: "That's right I brought all the boys to the yard, and that's right, I'm the one that's tattooed on his arm". Und damit es auch ein Intellekt vom Schlage eines 50 schnallt: "Ooh lemme slow it down so ya can catch the flow, screw it up make it go extra slow".
Selbstbewusst wie eh und je beschreitet Kelis unbeirrt ihren Weg. Das äußert sich nicht nur in den eindeutigen Lyrics, in denen sie der holden Männlichkeit ein ums andere Mal den Kopf rasiert. Nein, auch beim Sound lässt sich die Gute konsequent in kein festes Genre-Korsett zwängen. Bester Beweis: Der prädestinierte Club-Hammer "I Don't Think So", der in schönster Goldfrapp-Manier mit fetten Synthie-Basslines nach vorne geht.
Aber auch der Soul-Abteilung stattet Kelis den ein oder anderen Besuch ab. Besonders bemerkenswert: "Appreciate Me", das im Gegensatz zu dem Habitus der allermeisten Soul-Diven der Neuzeit endlich wieder das ursprüngliche Vermächtnis des Genres aufgreift und sich nicht in sinnbefreitem Gejaule ergeht. Gospel? Ja, gerne.
Zwar findet sich auf dem Album keine Granate der Marke "Trick Me", aber Disco-Funk ("Till The Wheels Fall Off") macht sich als Substitut auch ganz gut. Dazwischen schmuggeln sich immer wieder unterkühlte synthetische Klänge mit gebrochenen Beats und prominenten Gaststars. Neben Too Short ("Bossy") featured das Album noch Will I Am ("Weekend") und Cee Lo Green ("Lil Star").
Ausgerechnet der Track mit Letzterem fällt aus dem Rahmen. Äußerst berechenbar gebiert sich dieser Soul-Popper. Denselben Eindruck vermittelt zunächst "Have A Nice Day", das mit soften Beats und Akustik-Klampfe dem Sonnenuntergang entgegen klimpert.
Aber ups, ganz plötzlich trampelt die Gitarre in den Vordergrund und legt so was ähnliches wie einen Flamenco aufs Parkett. Famos. Dafür gibt es - nicht nur im Abspann des Tracks - reichlich Applaus. "Living Proof" lehnt sich nochmals funkig-pumpend heftigst an Prince an, ehe das parentale Advisorium bei "Fuck Them Bitches" zuschlägt und die "fucks' in bester US-Manier verschluckt.
Wenn in Zukunft weiterhin Alben von diesem Kaliber auftauchen, kann Kelis von mir aus auch im Kartoffelsack und Birkenstock über die Bühne latschen. Ganz groß.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 18 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:11:41
- Künstler: Kelis
- Komponist: Various Composers
- Label: [PIAS] Recordings Catalogue
- Genre: Hip-Hop/Rap
2006 Laface Records Inc 2006 Laface Records Inc
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