Faryad (Masters of Persian Music)

Albumbeschreibung

Zwischen den Jahren 2000 und 2010 fanden sich vier der begabtesten Musiker aus dem Iran in ein und demselben Ensemble zusammen, um ihre Talente in ganz Europa und den USA unter Beweis zu stellen und somit auf wundervolle Art und Weise das Interesse an der klassischen persischen Musik im Westen zu fördern. Mohammad Reza Shajarians Gesang wird derzeit unter allen Musikern bzw. Liebhabern des Radif (Klassifizierung des klassischen Repertoires) am meisten gefeiert. Hossein Alizadeh ist ein Meister der Langhalslaute Tar, dem wichtigsten Instrument dieser Musik. Kayhan Kalhor beweist wie kein zweiter seine geschickte Bogenführung auf seiner Kamantsche, der Stachelgeige. Und mit der Tombak-Trommel schließlich beweist Homayoun Shajarian, wieviel er seinem Vater und Lehrer zu verdanken hat, den er auch beim Gesang begleitet. Das im Jahre 2003 veröffentlichte Album Faryad (die Klage) ist ein Live-Mitschnitt, der jedoch im Studio eingespielt wurde, und es gibt getreu die Pracht dieses Gipfeltreffens wieder. Diese Kombination von Improvisationen und Kompositionen sind Shajarian, Kalhor oder Alizadeh zu verdanken. Im Mittelpunkt stehen dabei persische klassische Gedichte (Hafez, Saadi) oder zeitgenössische Gedichte (Akhavan Sales, Kadkani, Moshiri) sowie eine der seltenen persischen Dichterinnen, die im 19. Jahrhundert ermordete Ghorrat ol Ein. Egal ob Saiten gezupft oder mit Bogen gestrichen oder Trommeln geschlagen werden, jeder Musiker wirkt verzaubernd, ohne damit in das Gebiet des nächsten einzudringen, und der die zarten Verse weittragende Gesang wird immer auf den höchsten Rang erhoben. Eineinhalb Stunden musikalische Akrobatik und herrliche Harmonien lassen die Zeit stillstehen und den Gefühlen freien Lauf, als ob leise Wellen schon in längst vergangenen Zeiten ihrer Quelle entsprungen wären, um bis zu uns zu kommen. © BM/Qobuz