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"Mother, tell your Children not to walk my way." Im Spätsommer 1987 klingelt das Telefon weit nach Geisterstunde den verschlafenen Rick Rubin aus dem Bett. "Tell your children not to hear my words. What they mean, what they say, mother!" Am anderen Ende der Strippe hängt ein euphorisierter Glenn Danzig: "Rick, ich habe gerade einen unglaublichen Song geschrieben. Wahrscheinlich der Beste, den ich je komponierte. Es ist genau das Lied, das ich immer schreiben wollte!"
Das sieht nicht nur Rubin, Produzent von Danzigs gleichnamigem Solo-Debüt so. Auch der popkulturelle Siegeszug von "Mother" vom Szenehit zum Chartbreaker spiegelt die hypnotische Anziehungskraft dieses Rock-Klassikers wider. "Mother, can you keep them in the dark for life?" Die bizarre Mischung des soziopathischen Serienkiller-Chics mit einer morbide-melodischen Eingängigkeit entert weltweit Hitlisten und die MTV-Rotation gleichermaßen und stellt eine der absoluten Visitenkarten der 80er und 90er dar. Selten passte der strapazierte Begriff Kultsong so sehr wie hier; besonders seit dem Ritterschlag von Homer Simpsons Coverversion. Sogar Menschen, die mit harter Rockmusik nur wenig anfangen können, erliegen dem dunklen Charme dieser Übermutter. "Can you hide them from the waiting world? Oh, mother.....!"
Danzig legt die Zeilen geschickt zweideutig an. Der gewaltsame und dämonische Duktus bewahrt dem Text seine zeitlose Wirkung. Aus dem Blickwinkel von 1988 ist es gleichwohl eine ebenso direkte wie kompromisslose Kampfansage an die Adresse Tipper Gores und ihre in den USA herrschende zensurwütige Parental Advisory-Kampagne. Die Ironie der Popgeschichte: Ausgerechnet dieses Plädoyer für totale Kunstfreiheit wird in der ersten Clipfassung von MTV zensiert und abgelehnt.
Der Rest der Platte gelingt Danzig ähnlich souverän. Besonders der von Rubin maßgeschneiderte Sound tut der superben Melange aus Hardrock, Blues, Black Sabbath-Inspiration und einer Prise Gothic-Rock spürbar gut. Fernab gängiger Genre-Produktionen tönen die Songs so staubtrocken und spröde wie bleiche Knochen in der Wüste. Das Ergebnis klingt indes alles andere als saftlos.
Das liegt besonders an Danzigs bedrohlichen, dabei aber stets warmen Vocals. Die Klangfarbe seines Gesangs speist sich aus einem Drittel Jim Morrison, einem Drittel Elvis Presley und einem Drittel wölfisch heulender Bestie. Besonders deutlich zu hören im unheilschwangeren "Not Of This World" und dem Cover der Stax-Nummer "The Hunter". Bei Letzterer muss Danzig sich weder hinter Albert King noch der Ike & Tina Turner-Version verstecken.
Obwohl sich die gesamte Platte fernab der Punkwurzeln seiner Misfits-Vergangenheit bewegt und auf Atmosphäre statt Hochgeschwindigkeit setzt, gibt es keinerlei Credibility-Probleme. Im Gegenteil: Auch im Lager eingeschworener Hardcore-Fans oder bei Speed-/Thrash-Metal-Freunden kommen die zehn Perlen hervorragend an. Das gilt auch für die Kollegen der harten Zunft. So lässt der schwer begeisterte James Hetfield es sich nicht nehmen, für den knackigen Opener "Twist Of Cain" und "Possession" Backing Vocals beizusteuern.
Danzigs Hang zu Horror und Okkultismus zieht sich als roter Faden durch fast die gesamte Platte. Mit effektiven Refrains und großartigen Hooks zaubert er ein drudenfüßiges As nach dem anderen aus dem schwarzmagischen Ärmel. Egal ob das lodernde "Soul On Fire", das manische "End Of Time" oder das knatternde "Am I Demon": Alle Stücke strotzen nur so vor starkem Songwriting und mitreißendem Rock-Entertainment.
Umso erstaunlicher, dass sich neben "Mother" ausgerechnet "She Rides", das einzige nichtmystische Lied, als totaler Höhepunkt des Albums erweist. Der Song gleicht einer Hymne an den Eros und Hommage an die Weiblichkeit. Aus jeder Note strömt der Schweiß in Gallonen. Die Sünde selbst atmet hier den Blues und ertränkt alles Sein in purer Fleischeslust. "She's black and sin runs down her back. She rides the night". Besonders der nur scheinbar verhaltene Fluss von John Christs Lavagitarre zieht den Hörer unerbittlich in seinen Bann. Danzig selbst krönt seinen famosen Gesang und schraubt die Stimme nach dem fast sanften Beginn unaufhörlich hinauf bis zur höchsten Ekstase. Unbedingter Anspieltipp!
Ein paar Jahre lang konnte der Mann aus New Jersey dieses Niveau noch halten. Die ersten vier Alben verdienen allesamt das Prädikat "meisterhaft". Sogar die vielgeschmähte fünfte Scheibe enthält mit "Come To Silver" eine Killerballade der Extraklasse. Seitdem will Glenn Danzig das qualitative Anknüpfen an die glorreichen Zeiten nicht recht gelingen.
© Laut
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Rick Rubin, Producer - Glenn Danzig, ComposerLyricist - Danzig, MainArtist
℗ 1988 American Recordings, LLC
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℗ 1988 American Recordings, LLC
Rick Rubin, Producer - Glenn Danzig, ComposerLyricist - Danzig, MainArtist
℗ 1988 American Recordings, LLC
Albumbeschreibung
"Mother, tell your Children not to walk my way." Im Spätsommer 1987 klingelt das Telefon weit nach Geisterstunde den verschlafenen Rick Rubin aus dem Bett. "Tell your children not to hear my words. What they mean, what they say, mother!" Am anderen Ende der Strippe hängt ein euphorisierter Glenn Danzig: "Rick, ich habe gerade einen unglaublichen Song geschrieben. Wahrscheinlich der Beste, den ich je komponierte. Es ist genau das Lied, das ich immer schreiben wollte!"
Das sieht nicht nur Rubin, Produzent von Danzigs gleichnamigem Solo-Debüt so. Auch der popkulturelle Siegeszug von "Mother" vom Szenehit zum Chartbreaker spiegelt die hypnotische Anziehungskraft dieses Rock-Klassikers wider. "Mother, can you keep them in the dark for life?" Die bizarre Mischung des soziopathischen Serienkiller-Chics mit einer morbide-melodischen Eingängigkeit entert weltweit Hitlisten und die MTV-Rotation gleichermaßen und stellt eine der absoluten Visitenkarten der 80er und 90er dar. Selten passte der strapazierte Begriff Kultsong so sehr wie hier; besonders seit dem Ritterschlag von Homer Simpsons Coverversion. Sogar Menschen, die mit harter Rockmusik nur wenig anfangen können, erliegen dem dunklen Charme dieser Übermutter. "Can you hide them from the waiting world? Oh, mother.....!"
Danzig legt die Zeilen geschickt zweideutig an. Der gewaltsame und dämonische Duktus bewahrt dem Text seine zeitlose Wirkung. Aus dem Blickwinkel von 1988 ist es gleichwohl eine ebenso direkte wie kompromisslose Kampfansage an die Adresse Tipper Gores und ihre in den USA herrschende zensurwütige Parental Advisory-Kampagne. Die Ironie der Popgeschichte: Ausgerechnet dieses Plädoyer für totale Kunstfreiheit wird in der ersten Clipfassung von MTV zensiert und abgelehnt.
Der Rest der Platte gelingt Danzig ähnlich souverän. Besonders der von Rubin maßgeschneiderte Sound tut der superben Melange aus Hardrock, Blues, Black Sabbath-Inspiration und einer Prise Gothic-Rock spürbar gut. Fernab gängiger Genre-Produktionen tönen die Songs so staubtrocken und spröde wie bleiche Knochen in der Wüste. Das Ergebnis klingt indes alles andere als saftlos.
Das liegt besonders an Danzigs bedrohlichen, dabei aber stets warmen Vocals. Die Klangfarbe seines Gesangs speist sich aus einem Drittel Jim Morrison, einem Drittel Elvis Presley und einem Drittel wölfisch heulender Bestie. Besonders deutlich zu hören im unheilschwangeren "Not Of This World" und dem Cover der Stax-Nummer "The Hunter". Bei Letzterer muss Danzig sich weder hinter Albert King noch der Ike & Tina Turner-Version verstecken.
Obwohl sich die gesamte Platte fernab der Punkwurzeln seiner Misfits-Vergangenheit bewegt und auf Atmosphäre statt Hochgeschwindigkeit setzt, gibt es keinerlei Credibility-Probleme. Im Gegenteil: Auch im Lager eingeschworener Hardcore-Fans oder bei Speed-/Thrash-Metal-Freunden kommen die zehn Perlen hervorragend an. Das gilt auch für die Kollegen der harten Zunft. So lässt der schwer begeisterte James Hetfield es sich nicht nehmen, für den knackigen Opener "Twist Of Cain" und "Possession" Backing Vocals beizusteuern.
Danzigs Hang zu Horror und Okkultismus zieht sich als roter Faden durch fast die gesamte Platte. Mit effektiven Refrains und großartigen Hooks zaubert er ein drudenfüßiges As nach dem anderen aus dem schwarzmagischen Ärmel. Egal ob das lodernde "Soul On Fire", das manische "End Of Time" oder das knatternde "Am I Demon": Alle Stücke strotzen nur so vor starkem Songwriting und mitreißendem Rock-Entertainment.
Umso erstaunlicher, dass sich neben "Mother" ausgerechnet "She Rides", das einzige nichtmystische Lied, als totaler Höhepunkt des Albums erweist. Der Song gleicht einer Hymne an den Eros und Hommage an die Weiblichkeit. Aus jeder Note strömt der Schweiß in Gallonen. Die Sünde selbst atmet hier den Blues und ertränkt alles Sein in purer Fleischeslust. "She's black and sin runs down her back. She rides the night". Besonders der nur scheinbar verhaltene Fluss von John Christs Lavagitarre zieht den Hörer unerbittlich in seinen Bann. Danzig selbst krönt seinen famosen Gesang und schraubt die Stimme nach dem fast sanften Beginn unaufhörlich hinauf bis zur höchsten Ekstase. Unbedingter Anspieltipp!
Ein paar Jahre lang konnte der Mann aus New Jersey dieses Niveau noch halten. Die ersten vier Alben verdienen allesamt das Prädikat "meisterhaft". Sogar die vielgeschmähte fünfte Scheibe enthält mit "Come To Silver" eine Killerballade der Extraklasse. Seitdem will Glenn Danzig das qualitative Anknüpfen an die glorreichen Zeiten nicht recht gelingen.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 10 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:40:53
- Künstler: Danzig
- Komponist: Glenn Danzig
- Label: American Recordings Catalog P&D
- Genre: Metal
© 1988 American Recordings, LLC ℗ 1988 American Recordings, LLC
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