Chants mystiques d'Algérie

Albumbeschreibung

Diese Chants mystiques (mystischen Gesänge) wurden immer schon mündlich überliefert und somit von den Bevölkerungen aus verschiedenen Gegenden Algeriens für die Nachwelt erhalten. Natürlich gibt es berberische Lieder aus dem Aurès, aus dem Houria Aïchi, andere dagegen stammen aus dem Westen des Landes oder aus der Gegend von Constantine. Dieses Repertoire wurde auf entsprechend nüchterne Weise vom künstlerischen Leiter des Orchesters El Gusto, Mohammed Abdenour, instrumentiert, dem wir schon die Arrangements von Aïchis vorherigem Werk, Renayate, zu verdanken haben. Der helle Klang des Bendirs kommt zusammen mit Adhil Mighanis Schlagwerk oder mit Händeklatschen noch stärker zur Geltung. Die Ud, die algerische Mandole oder die Gimbri des Arrangeurs werden manchmal von Ali Bensadouns Ney-Flöte ersetzt oder ergänzt, wodurch sie ein harmonisches Muster erzeugen, auf das sich der Gesang stützen kann. Houria Aïchis hellklare und präzise Stimme wird entweder als Solo vorgetragen oder von Chorgesang umrahmt, und in den Auszügen aus dem Repertoire der Aïssaoua-Bruderschaft (Sidi Slimane oder Sidi Rached) oder der Bruderschaften aus Mostaganem (Ziara) begleitet sie den damit vergegenwärtigten Trance-Prozess. Diese Stimme bringt die schlichte Schönheit des in der Sahara gepflegten Chant rituel du Gouara, des rituellen Gesangs, zur Geltung. Houria Aïchi bietet uns auf ehrliche und respektvolle Weise diese an das Jenseits gerichteten Verse an, die damit eher einen universellen als doktrinären Charakter bekommen. Sie eignet sich deren tiefgehende Musikalität vollkommen an. © BM/Qobuz