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Frank Ocean|channel ORANGE

channel ORANGE

Frank Ocean

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Homophilie wird neuerdings im Hip Hop immer populärer: Murs schreibt sich in seinem Video zur Bekämpfung der Schwulenfeindlichkeit ein "Legalize Gay" auf die Fahne und Casper läuft auf dem diesjährigen Splash! mit einem "Smile if you're gay"-Shirt durch die Gegend.

Nach Frank Oceans Coming-Out feiert ein Teil der Erdbevölkerung bereits das Ende der Homophobie im Hip Hop. Muss man Komplimenten zukünftig etwa kein "No Homo!" mehr anfügen? Zumindest heimst Ocean selbst im prüden Amiland Standing Ovations für "Bad Religion" ein, für eine Klage über festgefahrene Moralvorstellungen und veraltete Geschlechterbilder.

Und während Barack Obama für die Homo-Ehe kämpft, geben junge und renommierte Größen der Hip Hop-Kultur Ocean Rückendeckung: Tyler The Creator, der durch den inflationären Gebrauch des Schimpfwortes "faggot" auf seinem Album "Goblin" selbst noch unter Beschuss geraten war, Beyoncé oder auch Jay-Z. Def Jam-Gründer Russell Simmons bezeichnet Oceans Coming Out als "großen Schritt für Hip Hop". Was'n hier los?

Konnte man doch bereits auf dem Mixtape "Nostalgia, Ultra" eine Zeile wie "I believe that marriage isn't between a man and woman, but between love and love" als Plädoyer für die Homo-Ehe lesen. "Channel Orange" macht da weiter und erzählt gleich offen von der gleichgeschlechtlichen Liebe ("Thinkin' Bout You").

Dabei sollte es eigentlich so was von egal sein, ob Frank nun schwul ist oder bi. Denn Ocean ist in erster Linie ein außergewöhnlicher Künstler. Das Album ist ein Meisterstück moderner Popmusik und zugleich eine intensive Auseinandersetzung mit den afroamerikanischen Wurzeln. "No – I don't live in Denver. I grew up in Sierra Leone. And her pink skies will keep me warm." Die Produktionen schwanken zwischen Soul, Jazz, Synthie-Funk, R'n'B und Elektro. Obwohl in jedem Stück Reminiszenzen an alte Soul- und R'n'B-Meister mitschwingen, klingt "Channel Orange" progressiv und neu.

Kein Wunder also, dass Ocean bereits als der neue Marvin Gaye gefeiert wird. Denn dieser Mann croont mit engelsgleicher Stimme über die Liebe und das Leben, klagt über zementierte Moralvorstellungen und räumt dabei restlos mit dem öligen Gejammer der konventionellen, geistlosen R'n'B-Sülze auf.

Süße Melodien und bittere Geschichten: In "Crack Rock" fragt Ocean: "How's the gutter doing?", Songs wie "Super Rich Kids" ironisieren den Materialismus. Es geht um verwöhnte, reiche Rotzlöffel, die die völlige Leere in ihrem Inneren mit Alkohol und Drogen zu stopfen versuchen: "Super rich kids with nothing but loose ends." Ocean bedient sich hier für die Hook an Mary J. Bliges "Real Love", erzählt von der erfolglosen Suche nach der wahren Liebe und dem Sprung vom Dach: "My silver spoon has fed me good / a million one, a million cash / close my eyes and feel the crash."

Der Zauber und die Macht der Sexualität ist zentrales Thema, das die ganze Platte begleitet. Bildgewaltige Nummern wie "Pink Matter" feat. Andre 3000 strotzen vor Sex, erzählen in bunten Bildern von grey, blue, pink und purple matter, von dem aus die Aliens zu ihrer Belustigung unserem Geschlechterkampf zusehen. Ocean ist auch ein Meister der Zweideutigkeiten und der metaphorischen Finesse: "Well frankly when that ocean so motherfucking good / make her swab the motherfucking wood / make her walk the motherfucking plank / make her rob a motherfucking bank / with no mask on and a rusty revolver".

Sein Gesang hat im Falsett mit Nummern wie "Bad Religion" oder "Thinkin' Bout You" geradezu hypnotische Kraft. Als Crooner entblößt er Verletzlichkeit, packt aber auch auf diesem Album selbst in herzzerreißende Liebesbekenntnisse noch eine Portion Ocean-Humor: "A tornado flew around my room before you came / Excuse the mess it made it usually doesn't rain". Songs wie "Lost" oder "Pilot Jones" laufen einfach nur runter wie Öl, sind gefühlvoll aber lässig.

"Sierra Leone" erzählt von der Zufriedenheit und Naivität des Kindes, die unweigerlich irgendwann zerstört wird - in Sierra Leone ebenso wie überall sonst auf der Welt. "Sweet Life" nimmt mit auf den Drogentrip und lässt einen noch vor Ende des Songs daraus erwachen: "Whatever feels good / whatever takes your mountain high / keepin' it surreal, not sugar-free / My TV ain't HD - that's too real.".

Im Zehn-Minuten-Epos "Pyramids“ klotzen zwischen Strophe und Hook harte Rave-Synthies, während kurz darauf John Mayer ein Gitarren-Solo zum Besten gibt. Auf schimmernden, funkigen Synthiesounds holt Ocean Cleopatra ins Hier und Jetzt: "Well run to the future shining like diamonds in a rocky world."

Oceans Stil als "California Neo-Noir" zu bezeichnen, ginge mir persönlich etwas zu weit. Zum einen braucht kein Mensch eine neue Schublade, um ein solch mächtiges Stück Musik zu quetschen. Zum anderen trägt ein Album wie "Channel Orange" die Abneigung gegenüber jeglicher Genre-Zuschreibung offen zur Schau.

Zweifellos hat diese Musik Noir-Elemente. Die Ocean-Welt ist eine von der Realität abgeriegelte, "alienated", und bietet doch einen neuen Blick auf die unsrige. Ob nun Cleopatra auf High Heels durchs Vegas unserer Zeit stakselt, Forrest Gump als personifiziertes Begehren durch unsere Köpfe rennt, dem "Golden Girl" auf einer Trauminsel gehuldigt wird oder Mönche und Groupies sich gemeinsam in einem Track tummeln: Ocean zu lauschen ist wie einen Fantasy-Film zu gucken. Seine Musik ist wie rosa Zuckerwatte, nur eben so, wie man sie schon immer haben wollte: nicht so klebrig und nicht so süß.

Die Seele des Albums ist "Bad Religion". Eine Kirchenorgel, ein trauriges Streichquartett und Ocean, der in ein Taxi steigt und zum Fahrer sagt: "Entschuldigen Sie, dass ich Sie für eine Stunde als Seelenklempner missbrauche, es ist Rush-Hour, also nehmen Sie ruhig Umwege und lassen Sie die Uhr laufen - aber umfahren Sie bitte meine Dämonen!" Darauf der Taxifahrer: "Allahu Akbar": Gott ist groß. Er rät ihm zu beten. Das kann nicht schaden, aber: "If it brings me to my knees, its a bad religion." Ocean trägt diese Geschichte mit engelsgleicher Stimme vor. Abgrundtief traurig und nicht von dieser Welt.

"Channel Orange" ist avantgardistischer, progressiver R'n'B und gleichzeitig eine Hommage an die Geschichte der Black Music. Ocean etabliert für den R&B einen vollkommen neuen Stil - was er zwar mit "Nostalgia, Ultra" schon getan hat, hier aber perfektioniert. Wenn "Nostalgia, Ultra" schon eine R'n'B-Perle war, dann ist dieses Album nun die Schwarze unter ihnen.

© Laut

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channel ORANGE

Frank Ocean

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1
Start
00:00:45

James Ho, ComposerLyricist - Frank Ocean, Producer, MainArtist - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Raymond Buck, Additional Vocals, AssociatedPerformer

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

2
Thinkin Bout You (Spring Sampler / 2012)
00:03:20

Shea Taylor, Producer, Keyboards, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Mark 'Spike' Stent, Mixer, StudioPersonnel - Matty Green, Assistant Mixer, StudioPersonnel - Marcos Tovar, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Meyer, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Dave Eggar, Cello, AssociatedPerformer - Frank Ocean, Producer, MainArtist - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chuck Palmer, Strings, AssociatedPerformer - Lonnie Breaux, ComposerLyricist

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

3
Fertilizer Explicit
00:00:39

R. Perry, ComposerLyricist - James Fauntleroy, ComposerLyricist - Frank Ocean, Producer, Mixer, Recording Engineer, MainArtist, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

4
Sierra Leone Explicit
00:02:28

James Ho, ComposerLyricist - Chad Carlisle, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Pat Thrall, Recording Engineer, StudioPersonnel - Sara Parkins, Violin, AssociatedPerformer - Calvin Bailiff, Recording Engineer, StudioPersonnel - Dave Eggar, Cello, AssociatedPerformer - Vic Wainstein, Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Phil Scott, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chuck Palmer, Strings, AssociatedPerformer - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Adam Harr, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Wil Anspach, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

5
Sweet Life Explicit
00:04:22

Pharrell Williams, ComposerLyricist - Francisco Torres, Trombone, AssociatedPerformer - Mark 'Spike' Stent, Additional Mixer, StudioPersonnel - Matty Green, Assistant Mixer, StudioPersonnel - Matt Chamberlain, Drums, AssociatedPerformer - Charlie Hunter, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Ryan Kennedy, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Vic Wainstein, Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Brendan Dekora , Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Irvin Mayfield, Trumpet, AssociatedPerformer - Om'Mas Keith, Producer - Jeff Babko, Keyboards, AssociatedPerformer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Phil Scott, Recording Engineer, StudioPersonnel - Peter Mack, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Adam Harr, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Wil Anspach, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

6
Not Just Money
00:00:59

Frank Ocean, MainArtist - Rosie Watson, ComposerLyricist - Jonathan Ikpeazu, Producer

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

7
Super Rich Kids Explicit
00:05:04

Kirk Robinson, ComposerLyricist - Mark Morales, ComposerLyricist - Pat Thrall, Recording Engineer, StudioPersonnel - Ryan Kennedy, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Calvin Bailiff, Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Brendan Dekora , Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Mark Rooney, ComposerLyricist - R. Hammond, ComposerLyricist - Om'Mas Keith, Producer - J. Ho, ComposerLyricist - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Earl Sweatshirt, FeaturedArtist - Thebe Kgositsile, ComposerLyricist - Nathaniel Robinson Jr, ComposerLyricist - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Wil Anspach, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

8
Pilot Jones
00:03:04

S. Taylor, ComposerLyricist - Ryan Kennedy, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Vic Wainstein, Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer, Additional Vocals, AssociatedPerformer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Wil Anspach, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Juliet Buck, Additional Vocals, AssociatedPerformer

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

9
Crack Rock Explicit
00:03:44

James Ho, ComposerLyricist - Mark 'Spike' Stent, Additional Mixer, StudioPersonnel - Matty Green, Assistant Mixer, StudioPersonnel - Matt Chamberlain, Drums, AssociatedPerformer - Chad Carlisle, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Ryan Kennedy, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Brendan Dekora , Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer, Additional Vocals, AssociatedPerformer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Wil Anspach, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

10
Pyramids Explicit
00:09:52

James Ho, ComposerLyricist - Taylor Johnson, Guitar, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - John Mayer, Guitar, AssociatedPerformer - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Adam Harr, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Wil Anspach, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

11
Lost Explicit
00:03:54

Stacy Barthe, Additional Vocals, AssociatedPerformer - Micah Otano, ComposerLyricist - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer - J. Ho, ComposerLyricist - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Paul Shelton, ComposerLyricist - Wil Anspach, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Danielle Miranda-Simms, Additional Vocals, AssociatedPerformer

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

12
White
00:01:16

Matt Chamberlain, Drums, AssociatedPerformer - Miguel Lara, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - John Mayer, Guitar, FeaturedArtist, AssociatedPerformer - Frank Ocean, Producer, MainArtist - T. Okonma, ComposerLyricist - Jeff Babko, Keyboards, AssociatedPerformer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Tyler, The Creator, Producer - Malay, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

13
Monks Explicit
00:03:20

Lalah Hathaway, Background Vocalist, AssociatedPerformer - James Ho, ComposerLyricist - Mark 'Spike' Stent, Additional Mixer, StudioPersonnel - Matty Green, Assistant Mixer, StudioPersonnel - Matt Chamberlain, Drums, AssociatedPerformer - Chad Carlisle, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

14
Bad Religion
00:02:55

Waynne Nugent, ComposerLyricist - Kevin Risto, ComposerLyricist - Mark 'Spike' Stent, Additional Mixer, StudioPersonnel - Matty Green, Assistant Mixer, StudioPersonnel - Matt Chamberlain, Drums, AssociatedPerformer - Chad Carlisle, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Dave Eggar, Cello, AssociatedPerformer - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Charlie Gambetta, ComposerLyricist - Chuck Palmer, Strings, AssociatedPerformer - Lonnie Breaux, ComposerLyricist

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

15
Pink Matter Explicit
00:04:28

André Benjamin, ComposerLyricist - James Ho, ComposerLyricist - Chad Carlisle, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Sara Parkins, Violin, AssociatedPerformer - Doug Fenske, Recording Engineer, StudioPersonnel - Andre 3000, FeaturedArtist - Dave Eggar, Cello, AssociatedPerformer - Matt Brownlie, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chuck Palmer, Strings, AssociatedPerformer - Lonnie Breaux, ComposerLyricist

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

16
Forrest Gump
00:03:14

Pat Thrall, Recording Engineer, StudioPersonnel - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Om'Mas Keith, Producer - J. Ho, ComposerLyricist - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Adam Harr, Asst. Recording Engineer, StudioPersonnel - Crimson Tide Cheerleaders, Additional Vocals, AssociatedPerformer

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

17
End
00:02:14

James Ho, ComposerLyricist - Frank Ocean, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Jeff Ellis, Recording Engineer, StudioPersonnel - Malay, Producer, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Lonnie Breaux, ComposerLyricist - Elizabeth Paige, Additional Vocals, AssociatedPerformer

℗ 2012 The Island Def Jam Music Group

Albumbeschreibung

Homophilie wird neuerdings im Hip Hop immer populärer: Murs schreibt sich in seinem Video zur Bekämpfung der Schwulenfeindlichkeit ein "Legalize Gay" auf die Fahne und Casper läuft auf dem diesjährigen Splash! mit einem "Smile if you're gay"-Shirt durch die Gegend.

Nach Frank Oceans Coming-Out feiert ein Teil der Erdbevölkerung bereits das Ende der Homophobie im Hip Hop. Muss man Komplimenten zukünftig etwa kein "No Homo!" mehr anfügen? Zumindest heimst Ocean selbst im prüden Amiland Standing Ovations für "Bad Religion" ein, für eine Klage über festgefahrene Moralvorstellungen und veraltete Geschlechterbilder.

Und während Barack Obama für die Homo-Ehe kämpft, geben junge und renommierte Größen der Hip Hop-Kultur Ocean Rückendeckung: Tyler The Creator, der durch den inflationären Gebrauch des Schimpfwortes "faggot" auf seinem Album "Goblin" selbst noch unter Beschuss geraten war, Beyoncé oder auch Jay-Z. Def Jam-Gründer Russell Simmons bezeichnet Oceans Coming Out als "großen Schritt für Hip Hop". Was'n hier los?

Konnte man doch bereits auf dem Mixtape "Nostalgia, Ultra" eine Zeile wie "I believe that marriage isn't between a man and woman, but between love and love" als Plädoyer für die Homo-Ehe lesen. "Channel Orange" macht da weiter und erzählt gleich offen von der gleichgeschlechtlichen Liebe ("Thinkin' Bout You").

Dabei sollte es eigentlich so was von egal sein, ob Frank nun schwul ist oder bi. Denn Ocean ist in erster Linie ein außergewöhnlicher Künstler. Das Album ist ein Meisterstück moderner Popmusik und zugleich eine intensive Auseinandersetzung mit den afroamerikanischen Wurzeln. "No – I don't live in Denver. I grew up in Sierra Leone. And her pink skies will keep me warm." Die Produktionen schwanken zwischen Soul, Jazz, Synthie-Funk, R'n'B und Elektro. Obwohl in jedem Stück Reminiszenzen an alte Soul- und R'n'B-Meister mitschwingen, klingt "Channel Orange" progressiv und neu.

Kein Wunder also, dass Ocean bereits als der neue Marvin Gaye gefeiert wird. Denn dieser Mann croont mit engelsgleicher Stimme über die Liebe und das Leben, klagt über zementierte Moralvorstellungen und räumt dabei restlos mit dem öligen Gejammer der konventionellen, geistlosen R'n'B-Sülze auf.

Süße Melodien und bittere Geschichten: In "Crack Rock" fragt Ocean: "How's the gutter doing?", Songs wie "Super Rich Kids" ironisieren den Materialismus. Es geht um verwöhnte, reiche Rotzlöffel, die die völlige Leere in ihrem Inneren mit Alkohol und Drogen zu stopfen versuchen: "Super rich kids with nothing but loose ends." Ocean bedient sich hier für die Hook an Mary J. Bliges "Real Love", erzählt von der erfolglosen Suche nach der wahren Liebe und dem Sprung vom Dach: "My silver spoon has fed me good / a million one, a million cash / close my eyes and feel the crash."

Der Zauber und die Macht der Sexualität ist zentrales Thema, das die ganze Platte begleitet. Bildgewaltige Nummern wie "Pink Matter" feat. Andre 3000 strotzen vor Sex, erzählen in bunten Bildern von grey, blue, pink und purple matter, von dem aus die Aliens zu ihrer Belustigung unserem Geschlechterkampf zusehen. Ocean ist auch ein Meister der Zweideutigkeiten und der metaphorischen Finesse: "Well frankly when that ocean so motherfucking good / make her swab the motherfucking wood / make her walk the motherfucking plank / make her rob a motherfucking bank / with no mask on and a rusty revolver".

Sein Gesang hat im Falsett mit Nummern wie "Bad Religion" oder "Thinkin' Bout You" geradezu hypnotische Kraft. Als Crooner entblößt er Verletzlichkeit, packt aber auch auf diesem Album selbst in herzzerreißende Liebesbekenntnisse noch eine Portion Ocean-Humor: "A tornado flew around my room before you came / Excuse the mess it made it usually doesn't rain". Songs wie "Lost" oder "Pilot Jones" laufen einfach nur runter wie Öl, sind gefühlvoll aber lässig.

"Sierra Leone" erzählt von der Zufriedenheit und Naivität des Kindes, die unweigerlich irgendwann zerstört wird - in Sierra Leone ebenso wie überall sonst auf der Welt. "Sweet Life" nimmt mit auf den Drogentrip und lässt einen noch vor Ende des Songs daraus erwachen: "Whatever feels good / whatever takes your mountain high / keepin' it surreal, not sugar-free / My TV ain't HD - that's too real.".

Im Zehn-Minuten-Epos "Pyramids“ klotzen zwischen Strophe und Hook harte Rave-Synthies, während kurz darauf John Mayer ein Gitarren-Solo zum Besten gibt. Auf schimmernden, funkigen Synthiesounds holt Ocean Cleopatra ins Hier und Jetzt: "Well run to the future shining like diamonds in a rocky world."

Oceans Stil als "California Neo-Noir" zu bezeichnen, ginge mir persönlich etwas zu weit. Zum einen braucht kein Mensch eine neue Schublade, um ein solch mächtiges Stück Musik zu quetschen. Zum anderen trägt ein Album wie "Channel Orange" die Abneigung gegenüber jeglicher Genre-Zuschreibung offen zur Schau.

Zweifellos hat diese Musik Noir-Elemente. Die Ocean-Welt ist eine von der Realität abgeriegelte, "alienated", und bietet doch einen neuen Blick auf die unsrige. Ob nun Cleopatra auf High Heels durchs Vegas unserer Zeit stakselt, Forrest Gump als personifiziertes Begehren durch unsere Köpfe rennt, dem "Golden Girl" auf einer Trauminsel gehuldigt wird oder Mönche und Groupies sich gemeinsam in einem Track tummeln: Ocean zu lauschen ist wie einen Fantasy-Film zu gucken. Seine Musik ist wie rosa Zuckerwatte, nur eben so, wie man sie schon immer haben wollte: nicht so klebrig und nicht so süß.

Die Seele des Albums ist "Bad Religion". Eine Kirchenorgel, ein trauriges Streichquartett und Ocean, der in ein Taxi steigt und zum Fahrer sagt: "Entschuldigen Sie, dass ich Sie für eine Stunde als Seelenklempner missbrauche, es ist Rush-Hour, also nehmen Sie ruhig Umwege und lassen Sie die Uhr laufen - aber umfahren Sie bitte meine Dämonen!" Darauf der Taxifahrer: "Allahu Akbar": Gott ist groß. Er rät ihm zu beten. Das kann nicht schaden, aber: "If it brings me to my knees, its a bad religion." Ocean trägt diese Geschichte mit engelsgleicher Stimme vor. Abgrundtief traurig und nicht von dieser Welt.

"Channel Orange" ist avantgardistischer, progressiver R'n'B und gleichzeitig eine Hommage an die Geschichte der Black Music. Ocean etabliert für den R&B einen vollkommen neuen Stil - was er zwar mit "Nostalgia, Ultra" schon getan hat, hier aber perfektioniert. Wenn "Nostalgia, Ultra" schon eine R'n'B-Perle war, dann ist dieses Album nun die Schwarze unter ihnen.

© Laut

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