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Endlich: Boris Blacher! Fast hatte es den Anschein, als würde die Musik dieses durch und durch unprätentiösen Komponisten der Vergessenheit anheimfallen. Lediglich sein größter Hit, die „Paganini-Variationen“, wird gelegentlich gespielt – selbst Georg Solti hatte sie im Repertoire. Die vorliegende CD schließt somit eine schmerzliche Repertoirelücke. In den von Johannes Kalitzke und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin mit Esprit, aber auch dem nötigen Biss interpretierten Werken zeigt sich vor allem die Kontinuität in Blachers Schaffen.
Trotz Übernahme zwölftöniger Techniken in den späteren Werken bleibt Blacher immer er selbst; seine Musik gibt sich witzig, pointiert, stets transparent. Weihevolle Versenkung ist seine Sache nicht. Vorbilder, soweit vorhanden, lassen sich eher in der französischen Musik finden als in Deutschland. Auch Blachers Liebe zum Jazz tritt öfter zutage, doch nur in der rhythmischen Gestaltung, nie als direktes Zitat.
Dass Blacher ein begnadeter Rhythmiker war, zeigt sich etwa in seinem ersten Erfolg, der „Concertanten Musik“ von 1937, aber auch in den vier Sätzen der „Tanz-Suite“. Dieses Werk scheint von Kalitzke nachträglich aus verschiedenen Partituren Blachers (der Oper „Fürstin Tarakanowa“ sowie den Balletten „Demeter“ und „Lysistrata“) zusammengestellt worden zu sein; Näheres dazu findet sich im Beiheft leider nicht. Wie dem auch sei: Besonders die permanente Steigerung des letzten Satzes kann nur mitreißend genannt werden. Es offenbart sich beim Hören der CD jedoch auch eine kleine Schwäche von Blachers Musik: Bei ihm ist beinahe alles Rhythmus, Textur, Harmonik. Die melodische Ebene bleibt bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel den Schluss der „Concertanten Musik“, eher unterbelichtet. Da nimmt es dann vielleicht doch nicht wunder, dass von seinem Orchesterschaffen vor allem die „Paganini-Variationen“ überlebt haben.
© Schulz, Thomas / www.fonoforum.de
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Furstin Tarakanowa Suite, Op. 19a (Boris Blacher)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Johannes Kalitzke, Conductor - Boris Blacher, Composer
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
Demeter Suite (Boris Blacher)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Johannes Kalitzke, Conductor - Boris Blacher, Composer
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Johannes Kalitzke, Conductor - Boris Blacher, Composer
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
Lysistrata Suite, Op. 34a (Boris Blacher)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Johannes Kalitzke, Composer, Conductor - Boris Blacher, Composer
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
Poeme (Boris Blacher)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Johannes Kalitzke, Conductor - Boris Blacher, Composer
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
Hamlet, Op. 17 (Boris Blacher)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Johannes Kalitzke, Conductor - Boris Blacher, Composer
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
Concertante Musik, Op. 10 (Boris Blacher)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Orchestra, MainArtist - Johannes Kalitzke, Conductor - Boris Blacher, Composer
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
Albumbeschreibung
Endlich: Boris Blacher! Fast hatte es den Anschein, als würde die Musik dieses durch und durch unprätentiösen Komponisten der Vergessenheit anheimfallen. Lediglich sein größter Hit, die „Paganini-Variationen“, wird gelegentlich gespielt – selbst Georg Solti hatte sie im Repertoire. Die vorliegende CD schließt somit eine schmerzliche Repertoirelücke. In den von Johannes Kalitzke und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin mit Esprit, aber auch dem nötigen Biss interpretierten Werken zeigt sich vor allem die Kontinuität in Blachers Schaffen.
Trotz Übernahme zwölftöniger Techniken in den späteren Werken bleibt Blacher immer er selbst; seine Musik gibt sich witzig, pointiert, stets transparent. Weihevolle Versenkung ist seine Sache nicht. Vorbilder, soweit vorhanden, lassen sich eher in der französischen Musik finden als in Deutschland. Auch Blachers Liebe zum Jazz tritt öfter zutage, doch nur in der rhythmischen Gestaltung, nie als direktes Zitat.
Dass Blacher ein begnadeter Rhythmiker war, zeigt sich etwa in seinem ersten Erfolg, der „Concertanten Musik“ von 1937, aber auch in den vier Sätzen der „Tanz-Suite“. Dieses Werk scheint von Kalitzke nachträglich aus verschiedenen Partituren Blachers (der Oper „Fürstin Tarakanowa“ sowie den Balletten „Demeter“ und „Lysistrata“) zusammengestellt worden zu sein; Näheres dazu findet sich im Beiheft leider nicht. Wie dem auch sei: Besonders die permanente Steigerung des letzten Satzes kann nur mitreißend genannt werden. Es offenbart sich beim Hören der CD jedoch auch eine kleine Schwäche von Blachers Musik: Bei ihm ist beinahe alles Rhythmus, Textur, Harmonik. Die melodische Ebene bleibt bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel den Schluss der „Concertanten Musik“, eher unterbelichtet. Da nimmt es dann vielleicht doch nicht wunder, dass von seinem Orchesterschaffen vor allem die „Paganini-Variationen“ überlebt haben.
© Schulz, Thomas / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 7 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:57:21
- Künstler: Rundfunk Sinfonieorchester Berlin Johannes Kalitzke
- Komponist: Various Composers
- Label: CapriccioNR
- Genre: Klassik
(C) 2018 CapriccioNR (P) 2018 CapriccioNR
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