Suicide Commando
1986 beginnt Johan Van Roy, mit elektronischer Musik zu experimentieren. Da sein Interesse an der Musik mehr und mehr wächst, gibt er seinen musikalischen Gehversuchen einen Namen: Suicide Commando. Zwei Jahre später veröffentlicht er sein erstes Demotape und schafft es auch auf den "Electronic"-Sampler von Climax Productions. Als reines Studioprojekt veröffentlich Johan als Suicide Commando bis '93 insgesamt neun Tapes und absolviert schließlich auch seinen ersten Live-Auftritt im Vorprogramm von Plastic Noise Experience.
Nachdem er einen Deal beim deutschen Off Beat Label unterschrieben hat, erscheint '94 das offizielle Debüt "Critical Stage". Dirk Ivens von Dive steuert für den Track "Where Do We Go From Here" ein paar Vocals bei, und schon mit dieser Veröffentlichung liefert Johan die ersten Clubhits ab. Mehrere seiner Songs tauchen in der Folgezeit auf diversen Samplern auf.
Das nächste Album, "Stored Images" erscheint ein Jahr später und beinhaltet mit "See You In Hell" den wohl größten Smash-Hit, den der Mann mit Suicide Commando je geschrieben hat. Um '96 das zehnjährige Bandjubiläum zu feiern, geht er nicht nur auf Tour durch Mitteleuropa, sondern veröffentlicht anschließend auch die "Contamination" EP, auf der neben ein paar neuen Tracks auch einige Remix-Versionen zu finden sind.
"State Of Mind" ist eine weitere EP, die ein Jahr später erscheint. Zum ersten Mal treten Suicide Commando auf den Zillo Festival auf und spielen dort vor 5.000 Leuten. Mit Electric Death Trip Records zeigt sich auch ein amerikanisches Label an der Musik der Band interessiert und veröffentlicht "Contamination" als LP mit drei Bonustracks.
1998 ist es wieder an der Zeit für einen anständigen Longplayer, das Album "Construct-Destruct" erscheint. Zur gleichen Zeit kommt auch "reCONSTRUCTion" in die Läden, die zusätzlich zum regulären Album noch ein paar neue Songs, sowie Remixe von :Wumpscut:, Dive oder Plastic Noise Experience enthält. Zusammen mit Velvet Acid Christ geht Suicide Commando auf ausgedehnte Europatour. Während im folgenden Jahr die CD auch in den USA auf den Markt kommt, erscheint in Europa "Chromodioxyde". Auf dem Album sind jedoch ausschließlich alte und bisher unveröffentlichte Songs von Johan zu hören.
Die beiden dem neuen Album vorausgehenden Singles gehen auf Platz eins der DAC, und auch das Album selbst kann im Oktober 2000 diesen Platz einnehmen. "Mindstrip" erscheint im selben Jahr auch in Amerika und ist dort ebenfalls sehr erfolgreich. Die Band beendet das Jahr mit einer weiteren Tour durch Europa und lässt 2001, bis auf die EP "Love Breeds Suicide" und ein paar Einzelgigs, recht geruhsam verstreichen. Zwar beginnt Johan 2002 dann mit den Arbeiten am neuen Material, doch um die Wartezeit etwas zu verkürzen, erscheint zunächst mit "Anthology" eine Best Of.
2003 geht dem eigentlichen Album wieder eine Single voraus, die gleich mal auf die Pole Position der DAC einsteigt. Das gleicht gilt für "Axis Of Evil". Um dem Album die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen, geht Suicide Commando mit Tactical Sekt und Interlace auf Tour durch Europa. Im Sommer 2004 steht dann ein weiteres Mal das Zillo Festival auf dem Programm, wo Johan und Begleitband einen soliden Auftritt abliefern.
2005 erscheint lediglich die EP "Godsend/Menschenfresser", ansonsten steht das Jahr im Zeichen lebhafter Live-Tätigkeit. Mit "Bind, Torture, Kill" entern Suicide Commando wieder die Alternative Charts, das Dark Wave/Gothic-Mag Orkus wählt die Scheibe zum Album des Monats. Der Albumtitel bezieht sich auf den berüchtigten Serienmörder Dennis L. Rader, auch genannt der "btk-strangler".
Neben ihrem EBM-Naturell erarbeiten Suicide Commando sich in den Folgejahren auch einen Pionierstatus im Aggrotech. Das Touren mit Bands wie Tactical Sekt oder Hocico trägt ebenso dazu bei wie gegenseitiges Remixen mit nachwachsenden Szene-Acts. So ist es kein Wunder, dass diese Kunstform neben regulären Album-Releases wie "Implements Of Hell" (2010) oder "Forest Of The Impaled" (2013) sich im SC-Kontext immer weiter zum gleichberechtigten Standbein mausert.
Einen Höhepunkt dieser Entwicklung markiert das 2018er Werk "Death Will Find Us", das neben neuen Tracks besonders auf namhafte Gäste setzt, die einigen Kultkloppern neue - wenn auch szenekonforme - Seiten abringen.
© Laut
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