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Make-Up

Das US-Label K Records könnte denen unter euch ein Begriff sein, die Superstar Becks Songwriter-Klampf-Album "One Foot In The Grave" auf Börsen ergattert und sich dann für das sonderbare Label interessiert haben. K Records ist seit 1982 am Start, hat sich ganz dem Underground verschrieben (mit Fanzine natürlich!), ist in den Staaten längst zum Kultlabel avanciert und führt die unzweideutige Internet-Domain kpunk.com. Die bekanntesten Exporte hierzulande sind das Dub Narcotic Sound System, dessen Mastermind Calvin Johnson das Label führt, Kimya Dawson und seit dem "Save Yourself"-Release 1999 auch Make Up. Die 1988 als Nation Of Ulysses gegründete Band (u.a. mit Drummer James Canty, Bruder von Fugazi's Brendan) trennte sich 1992 nach zwei Alben und Ian Svenonius, Steve Gamboa und Canty formten den Cupid Car Club, der 1995 unter Eingliederung der Bassistin Michelle Mae zu Make Up führt. Der Sound der spirituell Angetörnten ist nichts für schwache Nerven: rauher MC5-Rock'n'Roll trifft auf selten eingängige, dafür radikal vernebelte Melodiepassagen, die vom eigenwilligen Organ Svenonius' getragen werden. Die 1995 erschienenen Singles "Blue Is Beautiful" und "R U A Believer" sowie ihre ausschweifenden Clubkonzerte lassen den Vierer schnell zum Szenetip in Washingtoner Independentzirkeln aufsteigen. Bei K Records und Dischord erscheinen daraufhin in rascher Folge Singles und Alben, auf denen Make Up ihre Vorstellung des eigens kreierten Kunstbegriffs "Gospel Yah Yah" (Make Up's Gospel-Interpretation mit elektronischen Hilfsmitteln) verfeinern. Mit "Save Yourself" entfährt 1999 ein eindrucksvollster Flitzer ihrer Psychedelic-Garage, der trotz einhelligem Kritikerzuspruch über den Status des Gehimtipps nicht hinauskommt. Wozu der rüde Soundcocktail vermutlich auch nicht gemacht ist. Die Lorbeeren holen sich später Bands wie die Strokes oder die White Stripes ab. Im Zuge der Veröffentlichung der Singles-Kollektion "I Want Some" im Jahre 2000, glaubt die Musikwelt für einige Wochen, der politisch aktive Vierer habe sich aufgelöst. Sänger Ian verkündet nämlich die Geburt seiner neuen Band Weird War, in die sich auch Bassistin Michelle eingeschmuggeln konnte und die von Ex-Bikini Kill-Frau Kathi Wilcox komplettiert wird. Zunächst betonen die Protagonisten zwar, dass es sich hierbei nur um ein Zweitprojekt handelt, 2001 wird aber bekannt, dass Make Up Geschichte sind. Insofern erscheint im Februar 2006 eine Art verspäteter Nachruf in Form des Tonträgers "Untouchable Sound" auf dem Weird War-Label Drag City. Ein Livealbum mit 13 Songs, aufgenommen an einem Abend des Jahres 2000 im Washingtoner Black Cat Nightclub. Fuzzy, kaputt und nicht nachbearbeitet, ist "Untouchable Sound" ein schöner Nachlass und eventuell ein Einstieg für die vielen Retrorock-Fans dieser Tage.
© Laut

Diskografie

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