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Glasser

Manchmal ist der Weg in die Musikindustrie schon vorbestimmt. Der Vater von Cameron Mesirow arbeitet beim Performance-Kollektiv Blue Man Group, während ihre Mutter die New-Wave-Band Human Sexual Response mitbegründete. So hat Carmen bei der Geburt 1983 bereits schon gute musikalische Gene mitbekommen, die den späteren Weg als Songwriterin bestimmt nicht negativ beeinflussen. Einen mächtigen Anschub für ihre Karriere ist die 2009 erscheinende Compilation "Selected + Collected: An eMusic Selects Compilation", die spannende Künstler:innen ohne Vertrag als MP3-Sammlung anbietet. Die Witch-House-Gruppe Salem und die Girls sind weitere Artists, die aufgrund dieser Veröffentlichung größere Aufmerksamkeit erreichen. Das damals sehr einflussreiche Magazin Pitchfork erkennt sofort die Qualität des Beitrags "Apply" und bespricht ein Jahr später das Debütalbum "Ring". Die Kritik zum Debütalbum fällt äußerst wohlwollend aus, denn Electro-Pop ist im Jahr 2010 ein heißes Trend-Thema, dennoch stellt die Rezension die Eigenständigkeit Mesirows heraus, die sie doch von den angesagten, ähnlich klingenden Artists unterscheidet. Der kaum eingrenzende Freigeist-Pop zwischen unfassbar vielen Einglüssen sorgt auch bei anderen Kritikern für Begeisterung, die sofort Vergleiche zu Björks Collagenmusik ziehen. Das ruft auch bei Kolleg:innen Interesse hervor und so darf Glasser die britische Band The XX und Jonsi von Sigur Rós auf deren Tourneen begleiten. Der Nachfolger "Interiors" fällt im Gegensatz zum Debüt konzentrierter und kühler aus und lässt sich als elektronischer Goth-Pop bezeichnen. Das bekannte Bonmot "Über Musik zu schreiben ist wie zu Architektur zu tanzen" passt gut zu dem 2013er-Album. Vom Architekten Rem Kohlhaas beeinflusst, beschäftigt sich Glasser darauf mit starren Außenfassaden, die im Kontrast zu den vielseitigen Lebensentwürfen im Inneren stehen. Gleichzeitig spiegelt sich in der Thematik der Umzug Mesirows von der Westküste nach New York wider. Musikalisch ein Kontrast zu den mitunter seichten Electro-Alben dieser Ära. Eine ganz andere Richtung schlägt 2018 das Mix-Album "Sextape" ein. Hier liegt der Fokus auf sexuellem Verlangen und erinnert eher an den pumpenden, schwitzigen Techno-Beat der queeren Clubs in New York. Auch finden sich immer wieder House-Einflüsse, die unter den Spoken-Word-Passagen liegen. Ein spannender Einblick in die Subkultur samt politischem Unterton, da die Interviewpartner über Gewalt gegen LGBTQIA+-Menschen sprechen. Ganze fünf Jahre Pause liegen zwischen "Sextape" und "Crux". 2023 drehen sich ihre Songs um den Tod eines alten Freundes - Meditationen über die Zerbrechlichkeit des Lebens und seiner Beziehungen. "Die positive Erfahrung, die mich schließlich wieder zur Musik zurückbrachte, war, dass ich anfing, Unterricht zu nehmen, um Balkangesang zu lernen. Ich wollte versuchen, all diese Stimmgymnastik-Sachen zu lernen, die ich in den Aufzeichnungen des bulgarischen Staatsfernsehchors hörte. Ich fing an, Songs zu schreiben und an einem Album zu arbeiten." Glasser bleibt weiter unberechenbar.
© Laut

Diskografie

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