Etta James
Sie gilt neben Billie Holiday als eine der prägendsten Ikonen klassischer Black Music: die am 25. Januar 1938 im US-amerikanischen Los Angeles zur Welt gekommene Etta James. Für viele heutige Sängerinnen war sie Wegbereiterin.
Die Kindheit des als Jamesetta Hawkins geborenen Mädchens steht unter keinem guten Stern. Der Vater bleibt ihr zeitlebens unbekannt, die minderjährige Mutter Dorothy arbeitet als Prostituierte und zeigt wenig Interesse an ihrem Nachwuchs. So wächst Jamesetta zunächst bei den Großeltern, und später in einer Pflegefamilie auf.
Der Kampf ums Dasein ist die erste Lektion, die die Heranwachsende erlernt. Durchhaltevermögen schenkt ihr dabei die Liebe zur Musik: Etta singt Gospel im Kirchenchor. 1950 zieht die Familie nach San Francisco. Als 13-Jährige absolviert sie mit ihrer Band The Creolettes erste Auftritte in kleinen Clubs und Bars.
Bandleader Johnny Otis entdeckt das Talent des Mädchens, und fungiert als ihr Mentor. Als Etta James & The Peaches veröffentlicht die Nachwuchskünstlerin die Single "Dance With Me, Henry", die sie zusammen mit der 1955 eingespielten Nummer "Good Rockin' Daddy" einem größeren Publikum bekannt macht.
Mit dem Wechsel zu Chess Records löst sie sich von ihrer Band, und unterzeichnet dort einen Vertrag als Solo-Sängerin. Der Durchbruch gelingt Etta James 1961. Die in diesem Jahr veröffentlichten Longplayer "The Second Time Around" und "At Last!" landen in die Charts. Der Titelsong "At Last!" entwickelt sich sogar zum Topseller, dem bis Ende der Sechziger noch eine Reihe weiterer Single-Hits folgen.
Stilistisch lässt sich Etta nicht auf ein Genre festlegen. Sie experimentiert mit Rhythm'And'Blues, Rock'n'Roll, Soul, Blues, Jazz und Gospel. 1970 versucht Etta, mit dem Album "Funk" an die herannahende Disco-Welle aufzuschließen.
In der Karriere-Phase ab Ende der Sechziger verfällt sie einer schweren Heroinsucht, die sie mittels Entzug und Therapie jedoch überwindet. Nach diesen harten Erfahrungen setzt sich Etta James verstärkt und öffentlich für Anti-Drogen-Programme ein.
Allmählich mehren sich auch wieder die Engagements. So tritt sie 1978 und 1980 als Opening Act für die Rolling Stones auf, und eröffnet 1984 mit dem Song "When The Saints Go Marching In" die olympischen Sommerfestspiele von Los Angeles.
Immer häufiger verneigt sich die Musikwelt vor der Lebensleistung der Künstlerin, und zeichnet sie 1993 mit der Aufnahme in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aus. Als weitere bedeutende Ehrung erhält Etta 1994 den Grammy für die beste Jazz-Stimme. 2004 führt das Musikmagazin Rolling Stone die Sängerin auf Platz 62 der größten Künstler aller Zeiten.
Einige Songs von ihr werden für Werbekampagnen eingespannt und machen die Künstlerin so auch einem jüngeren Publikum bekannt. Für Coca-Cola singt sie den Muddy Waters-Hit "I Just Wanna Make Love to You ", "At Last!" untermalt in Österreich eine Essig-Werbung. R'n'B-Star Beyoncé würdigt Etta 2008 mit ihrer Darstellung im Kinofilm "Cadillac Records", der die Geschichte der Chess Records-Jahre nachzeichnet.
Verstärkt kämpft Etta mit ihrer Gesundheit. Sie erkrankt an Hepatitis B, Leukämie und Alzheimer. Am 20. Januar 2012 ficht die längst als Legende titulierte Sängerin ihren letzten Kampf und verstirbt in einem Krankenhaus in Riverside/USA. Doch ihre durch schmerzliche Lebenserfahrungen geprägte, rauh-melancholische Stimme wird auch in der Zukunft nachwachsenden Künstlern als Inspiration dienen.
© Laut
Ähnliche Künstler
-
-
Love Songs
Blues - Erschienen bei Private Music - Legacy am 04.06.2007
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Blues In The Night, Vol. 1: The Early Show (Live At Marla's Memory Lane Supper Club, Los Angeles, CA / May 30-31, 1986)
Etta James, Eddie "Cleanhead" Vinson
Blues - Erschienen bei Fantasy am 01.01.1986
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Greatest Hits
Jazz - Erschienen bei Good Old Times am 19.02.2013
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live From San Francisco
Soul/Funk/R&B - Erschienen bei Private Music am 24.10.1994
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Etta James Sings Funk
Blues - Erschienen bei Geffen am 02.09.1969
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
-
-
These Foolish Things
Blues - Erschienen bei Geffen* am 14.03.1995
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Etta James - Greatest Hits - The Very Best of the Eta James
Jazz - Erschienen bei Stardust Entertainment am 18.10.2013
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Late Night Etta James
Klassik - Erschienen bei UME - Global Clearing House am 10.01.2024
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Come to Mama Live
Soul - Erschienen bei Concert Archives - Delta am 01.09.2021
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
-
At Last - Live & In the Studio
Soul - Erschienen bei Blaricum CD Company (B.C.D.) B.V. am 02.12.2008
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Something's Got a Hold on Me
Soul - Erschienen bei ViewFinder Music am 22.07.2013
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Platinum Collection: Etta James
Jazz - Erschienen bei Divitiae am 05.04.2014
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live And Ready
Blues - Erschienen bei CLASSIC WORLD ENTERTAINMENT am 01.01.2002
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Very Best of Etta James
Jazz - Erschienen bei BlackSheep Music am 25.01.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
At Last The Very Best Of
Blues - Erschienen bei TV Music am 19.05.2011
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Sweetest Peaches : Part Two (Reissue)
Blues - Erschienen bei Geffen am 01.01.1988
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Stormy Monday & Other Favorites (Remastered)
Blues - Erschienen bei CW Music - EMG am 17.12.2011
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo