Dawn Landes
Im Jahr 2000 zieht Dawn Landes von Louisville nach New York, um dort ein Studium aufzunehmen und an der innovativen Musikszene zu partizipieren. Das Studium beendet sie nicht und macht sich stattdessen lieber in der New Yorker Folk-Szene einen Namen gemacht.
Neben dem Antifolk stößt sie dort auf eine musikalische Bewegung, die sich Fast-Folk nennt und in den späten 70ern vom Musiker Jack Hardy ins Leben gerufen wird. Es handelt sich dabei um eine Non Profit-Organisation, die es jungen Künstlern ermöglicht, Songs vorzuspielen und anschließend mit Liedern anderer Musiker auf einem Tonträger zu veröffentlichen. Von dieser Plattform aus gelingt Künstlern wie Lyle Lovett, Michelle Shocked oder Suzanne Vega der kommerzielle Durchbruch.
Andere haben wesentlichen Einfluss auf neue, sich entwickelnde Genres, etwa dem Alternative Country oder der Antifolk-Szene rund um das Sidewalk Café. Mit Hem und The Earlies trifft sie in New York zudem auf Gleichgesinnte in der Indie-Pop-Szene.
"Seit meiner Ankunft in New York bin ich zu den Open Mic-Abenden ins Sidewalk Café gegangen. Ich liebe die Energie dieses Ortes, aber ich glaube, ich war zu folk für sie. Deshalb habe ich mich lieber dem Fast-Folk angeschlossen, der Songwriter einschließt, die sich als Erben Bob Dylans betrachten und Pioniere der Folk-Szene in Greenwich Village. Musiker wie Townes Van Zandt, Dave Van Ronk, Suzanne Vega oder Jack Hardy waren alle zu irgendeinem Zeitpunkt mal dabei. Und auch wenn ich bei Weitem die Jüngste war - die meisten waren in den 40ern und 50ern, ich war erst 20 - glaube ich, hat mir das mehr entsprochen."
Als heranwachsendes Mädchen stößt sie in der Plattensammlung ihrer Eltern auf Bands wie die Pointer Sisters und The Traveling Wilburys. Später dient ihr eher die Literatur als die Musik als Inspirationsquelle. "Ich glaube, ich wurde eher von Romanen und Gedichten beeinflusst als von Musikern. Eines meiner ersten Lieder war die Adaption eines Gedichtes von Edna St Vincent Millary, das ich vertonte", so Landes.
Dass ihre Karriere ausgerechnet mit dem Gewinn eines Wettbewerbs beginnt, den eine Zeitschrift namens "Glamour" ausgeschrieben hat, will gar nicht zum unglamourösen Indie-Folk der Dawn Landes passen. Als die Sängerin im Vorprogramm von Suzanne Vega durch Irland tourt, bringt sie eine 8 Dollar-Gitarre und ein rosafarbenes Akkordeon mit. Das beeindruckt die Verantwortlichen des französischen Labels "Ocean Music" derart, dass sie Dawn Landes zum Auftritt beim berühmten "Les Femmes S'en Mêlent"-Festival 2004 einladen. Im Anschluss daran veröffentlicht die damals 25-Jährige ihr Debüt "Dawn's Music" auf Fargo Records.
Es folgen Touren im Vorprogramm von José Gonzales, Le Tigre, Andrew Bird, Feist, Jane Siberry oder Shannon Wright. Außerdem arbeitet sie als Aufnahmeassistentin für Philip Glass, Joseph Arthur und Ryan Adams.
Ihr ist das Glück weiter hold, als die Anfrage kommt, einen ihrer Songs für einen Axe Body Spray-Werbespot zu verwenden. Dabei handelt es sich um "Straight Lines" von der 2006 in Großbritannien erschienen EP "Two Three Four". Eine weitere EP mit dem Titel "Doppelganger" ist nur über iTunes erhältlich. Für die in Deutschland im Juli 2007 erscheinende Kompilation "Even Cowgirls Get The Blues" - eine Zusammenstellung von Songs diverser Indie-Folk-Künstlerinnen - ist Dawn Landes außerdem mit dem Track "Suspicion" vertreten.
2007 erscheint schließlich ihr zweiter Longplayer "Fireproof"(Fargo). Darauf präsentiert sie Indie-Folk mit poppigem Einschlag, traditionelles Songwriting und verspielte Lofi-Arrangements, zu denen sich auf ihrem 2009er-Werk "Sweet Heart Rodeo" (Cooking Vinyl) zudem Country-Anleihen gesellen.
© Laut
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