Mekons
Viele bedeutende Bands der Musikgeschichte finden ihren Ursprung, in der im Norden gelegenen englischen Stadt Leeds. Anfang der 80er Jahre gründen dort Chumbawamba in einem besetzten Haus ihren rebellischen Polit-Pop; Kaiser Chiefs sorgen im Millennium-Zeitalter für massentaugliche Gitarren-Hysterien, und in den 70ern werden dort die Mekons als Punk-Legende geboren.
Die Kunststudenten Jon Langford, Tom Greenhalgh, Kevin Lycett, Ros Alien, Andy Corrigan und Mark White sind die Gründungsmitglieder der Band. Ihr Name stammt von einer fiesen Comic-Figur, Mekon aus der englischen Serie "Dan Dare" (1950-1960), einem Vorläufer der Star Wars-Episoden. Die Musiker stammen teilweise aus dem Umfeld der Band Gang Of Four. Von Anfang an stehen die Texte im Vordergrund, in denen deutlich, links-politische Ziele eingesetzt werden. Die musikalische Professionalität ist Nebensache. 1977 erscheint mit "Never Been In A Riot" die Antwort auf The Clashs "White Riot". Den ersten Plattenvertrag beim Label Virgin ergattern sie mit der erfolgreichen Single "Where Were You" aus dem Jahre 1978.
1981 trennen sich Mekons für einige Jahre und widmen sich anderen Projekten zu. 1984 treten sie wieder gemeinsam auf, um den Streik der britischen Bergarbeiter zu unterstützen. Generell hört man stets lautstarke Proteste der englischen Band, vor allem was in den 80er Jahren die Thatcher-Regierung angeht. Die "Eiserne Lady" oder auch "Sad Witch" (Traurige Hexe) genannt, stößt häufig mit ihren "wirtschaftlichen Vorteilen" auf Wiederstand im britischen Volk.
Mitte der 80er Jahre entwickeln sich die englischen Punktöne mehr und mehr in Richtung amerikanische Countrymusik, die sie mit ihren eigenen Arrangements, Reggae, Dub und elektronischen Sounds, vermengen. Das Resultat aus dieser eigenwilligen Mischung hört man 1985 auf der Platte "Fear And Whiskey", inspiriert durch den Geist von Hank Williams.
In der selben Zeit gesellt sich Sally Timms zur Band. Sie ist Sängerin und Violinistin und neben der Gruppe Mekons auch als Solointerpretin unterwegs, genauso wie Jon Langford und Rico Bell ( Pine Valley Cosmonauts, Waco Brothers oder Gaye Bykers on Acid). Langford ist ebenso ein anerkannter bildender Künstler. Sally veröffentlicht einige Platten, u.a. "In The World Of Him" aus dem Jahre 2004. Das Label Bloodshot aus Chicago ist eine ganz wichtige Institution für die Mekons und ihre Nebenprojekte. Anfang der 90er Jahre ziehen Sally Timms und Jon Langford in diese Stadt der USA. Andere Bandmitglieder zieht es nach New York oder San Francisco und nur Tom Greenhalgh hält seiner Heimat England die Treue.
Trotz regelmäßiger Veröffentlichungen kann man von kommerziellen Erfolg nicht reden. Für die Masse ist der Inhalt der Texte meistens zu anspruchsvoll und demnach spricht man bei einigen Platten von Konzeptalben, wie zum Beispiel "Me" aus dem Jahre 1998, das sich vorwiegend mit dem Egoismus der 90er Jahre beschäftigt. Langford engagiert sich stark für die Abschaffung der Todesstrafe, was man seiner Compilation "The Executioners Last Song" entnimmt.
Nach der 2002 Veröffentlichung "Oooh! (Out Of Our Heads)" gehen die Mitglieder erst mal wieder getrennte Wege. Zwei Jahre später bereisen sie mit "Punk Rock" einige europäische Städte. Danach verabschieden sie sich und tauchen erstmal in die Wildnis der englischen Landschaft, weit entfernt von größeren Städten. Inmitten von Felsen, zwitschernden Vögeln, ruhiger Natur und einigen inspirierenden Whiskeyflaschen erscheint 2007 "Natural". Ein naturverbundenes, Folklastiges und düsteres Album. Zum Line-up der einstigen Punkrock-Bewegung gehören Jon Langford, Tom Greenhalgh, Sally Timms, Rico Bell, Steve Goulding, Sarah Corinna, Lu Edmonds und Susie Honeyman.
© Laut
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