Hate
Hate scheint als Bandname sehr begehrt und findet sich weltweit bestimmt mehrere Dutzend Male. Wenn eine Band aber fundiertes Anrecht auf den Namen hat, dann die Formation aus Polen, die Shouter und Gitarrist mit dem schönen Pseudonym Adam The First Sinner 1990 in Warschau gründet.
Mit an seiner Seite stehen die Herren Andrzej 'Quack' Kułakowski (Gitarre), Martin am Bass und Piotr 'Mittloff' Kozieradzki (Drums). Zumindest spielen sie in dieser Besetzung 1992 das erste Demo ein, doch das Wechselspielchen geht kurze Zeit später schon los. Auf dem Debüt "Daemon Qui Fecit Terram" ist gerade mal Drummer Mittloff vom alten Line-Up noch dabei.
In Polen gehört es als Metalband beinahe schon zum guten Ruf, technisch versierten Death Metal zu zocken, und so reihen sich Hate in die ansehnliche Lise starker Bands ein, orientieren sich vom Stil her aber recht deutlich an Deicide. Live treiben sie mit üblichen Verdächtigen wie Vader, Behemoth oder Decapitated ihr Unwesen, erreichen aber nie ganz deren Popularität.
Musikalisch gehen Hate meist auch straighter zu Werke als die Kollegen, was man auf den ersten Veröffentlichungen via Vox Mortiis nachhören kann. Außerhalb Polens werden sie erst nach einer Tour mit Immolation wirklich wahr genommen bzw. als "Cain's Way" 2000 auch in den USA erscheint. Ein entscheidender Schritt in der Karriere belibt aber die Vertragsunterzeichnung mit Listenable Records, wo 2003 "Awakening Of The Liar" erscheint.
Darauf ist Drummer Mittloff nicht mehr zu hören, err wandert in Richtung Riverside ab. 2004 legen Hate ihre erste DVD "The Litanies Of Satan" vor. Musikalisch kommt es zu leichten Veränderungen, denn auf "Anaclasis: A Haunting Gospel Of Malice & Hatred" treten immer mehr Black Metal-Elemente in den Vordergrund.
Endlich stehen auch ausgedehnte Europatouren an, und so sieht man Hate mit Carpathian Forest und Keep Of Kalessin auf den Bühnen. Auch die großen Festivals wie Metalcamp, Summer Breeze und Neurotic Death Fest stehen bald auf dem Programm, genauso wie Auftritte in Süd- und Nordamerika.
Damit sind die Polen zur festen Größe im Death Metal geworden und bauen diese Stellung dank weiterer Alben und Touren aus. Mit Gitarrist Konrad 'Destroyer' Ramotowski, Basser Sławomir 'Mortifer' Kusterka und Drummer Stanisław 'Hexen' Malanowicz bleibt das Line-Up seit 2007 zudem stabil. 2011 folgt der Deal mit Napalm Records und dort Anfang 2013 das achte Album "Solar Flesh".
Als sie Anfang April 2014 zu dem Album auf Tour sind, verstirbt Basser Mortifier plötzlich und unerwartet in Schlaf im Tourbus. Die Band bricht die Tour sofort ab und begleitet den Leichnam des 27-jährigen Slawek nach Hause.
© Laut
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