Field Music
Ihr Debüt "Field Music" klingt wie ein Poesiealbum der Popgeschichte. Musiker aller Stilrichtungen scheinen ihren Gruß hineingeschrieben zu haben. Es klingt bunt - nach den Sechzigern, den Achtzigern, manchmal auch ein wenig nach allem zusammen. Die Musik beschert viel akustische Sonne, aber auch einen minimalen Grauschleier, der sich zeitweise zwischen die Sonne und den Hörer schiebt, wie um vor allzu überschwänglicher Freude zu schützen.
Field Music sind zu dritt: Andrew Moore (Gesang, Tasten, Bass) und die Brüder Peter (Gitarre, Drums, Bass) und David Brewis (Drums, Gitarre, Bass). Sie gehen alle zur selben Schule, gründen die Band aber später. Die Familienbande kümmert sich hauptsächlich um das Songwriting der Truppe. Allerdings schreiben beide eher zu Hause und perfektionieren die Lieder schließlich im Proberaum.
Weil David meint, er sei ein grauenhafter Drummer, kommt auf den Aufnahmen sein Bruder zum Zuge. Live wechseln sie sich nach der Hälfte der Show ab, bei neueren Songs greift auch Andrew ab und an zum Bass. "Wir machen das immer davon abhängig, wie der Song am besten funktioniert", sagt David.
Die Feldmusiker kommen aus dem englischen Sunderland. Hat man schonmal gehört? Klar, The Futureheads und Maximo Park kommen auch aus der Gegend. Mit beiden Bands verbindet das Trio eine Freundschaft. Geradezu inzestuös scheint die nordenglische Musikszene zu sein. Peter spielte ursprünglich die Trommeln bei den Futureheads und Barry Futurehead war kurzzeitig Teil von Field Music und einer Band, in der Peter vorher spielte.
Auch mit Maximo Park unterhalten die Herren gute Kontakte und pflegen hin und wieder Drummerleihgeschäfte. Kein Problem unter bekennenden XTC-Fans. Sunderland - ein musikalischer Swingerclub. "Wir haben sie vor vier Jahren kennen gelernt, als wir bei einigen Konzerten mit ihnen zusammenspielten", sagt David.
Während ihr Debüt in England schon im August 2005 herauskommt, lässt die Platte bei uns noch einige Monate auf sich Warten. Sie erscheint im Februar 2006. Zu diesem Zeitpunkt sind Field Musik schon wieder im Studio. "Wir waren vor über einem Jahr mit den Aufnahmen fertig. Es wurde Zeit, wieder neue Ideen umzusetzen", sagt David.
Rückblickend sieht er noch Potential für Verbesserungen: "Wir haben uns beim ersten Album zu viel Zeit genommen, dadurch wollten wir es zu perfekt machen." Die neuen Tracks spielen sie in Rekordzeit ein, um ihnen die Dynamik zu lassen. "Wir versuchen jetzt immer, einen der ersten Takes zu nehmen, damit es insgesamt lebendiger klingt."
Insgesamt steht die Band von Ende Januar bis Mitte Mai im eigenen Eight Music Studio in Sunderland. Wiederum dauert es relativ lange, bis das Album hierzulande erscheint. Am 23.03.2007 ist es endlich soweit, "Tones Of Town" steht in den Läden.
© Laut
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