Desire, I Want To Turn Into You

Albumbeschreibung

Caroline Polacheks neuestes Album Desire, I Want to Turn Into You, war eines der am sehnlichsten erwarteten Alben des Jahres und erschien zur Freude von Fans auf der ganzen Welt pünktlich zum Valentinstag. Nach dem Erfolg ihres Debütalbums Pang ging Polachek einen langen, verschlungenen Weg bis zu diesem Projekt, wobei die Künstlerin immer wieder Singles veröffentlichte, die ihre Fans wie Brotkrumen auf dem Weg zum Pop-Paradies führten.

Als Singer-Songwriterin und Produzentin wird Polacheks einzigartige Herangehensweise an die Popmusik oft als experimentell beschrieben. Was sie jedoch wirklich auszeichnet, ist ihr ganz persönlicher Stil. Mit Desire, I Want to Turn Into You lädt Polachek uns auf ihre Insel ein, umgeben von Liebe und meisterhaft ausgearbeiteten klanglichen Ideen, die eine dringend benötigte Abwechslung auf dem zuckersüßen Buffet der Popmusik bieten, das uns allen stets aufgetischt wird.

Das Album ist ein Mix aus Einflüssen zahlreicher Genres und Epochen und schafft einen Sound, der sowohl zeitlos als auch zukunftsorientiert wirkt. Jeder Track ist ein Baustein, von den ersten Tönen von Welcome to My Island bis zu den Schlussakkorden von Billions. Bei Pretty In Possible orientiert sich Polacheck am 80er-Jahre-Hit Tom's Diner von Suzanne Vega und verpasst ihm ein Makeover für das Jahr 2023, während Bunny is a Rider ein radiotauglicher Breakbeat-Hit ist, der garantiert jede:n in Bewegung versetzt. Die spanischen Gitarren in Sunset entführen uns in eine Welt voller sonnengeküsster Strände und endlosem Sommer.

Während einige Kritiker:innen einwenden könnten, dass Polacheks abstrakte Texte und vielfältige Einflüsse dem Album eine fehlende Kontinuität verleihen, so könnte man dem entgegensetzen, dass dieser Mangel an Beständigkeit beabsichtigt war. 

Wenn wir das Album als Soundtrack zu ihrer eigenen Welt betrachten, können wir voll und ganz in das klangliche Erlebnis eintauchen und die Schönheit im Chaos entdecken. Die Reise führt Hörer:innen vom modernen Club-Hit I Believe zum zarten Butterfly Net, das einen Moment der Ruhe vor dem Sturm bietet. Die Kirchenglocken und die sich wiegenden Harmonien von Blood and Butter fühlen sich an wie ein Blick auf den Ozean, während der Trinity Children's Choir im Schlusstrack Billions singt "I never felt so close to you" (“Ich fühlte mich dir niemals so nah”) und damit den Kreis auf dieser Insel der Liebe schließt.

Desire, I Want to Turn Into You ist leidenschaftlich, neugierig und verführerisch (es könnte ein alternativer Soundtrack für die Fernsehserie White Lotus sein). Es ist zwar schwer vorherzusagen, was Caroline Polacheck als Nächstes tun wird, aber eines ist sicher: Dies ist ihre Welt, und mit diesem Album leben wir alle gerade in ihr. © Jessica Porter-Langson/Qobuz