Cloudward

Mary Halvorson

Erschienen am 19.01.24 bei Nonesuch
Künstler: Mary Halvorson
Genre: Jazz

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Improvisieren bedeutet, dass eine Sache nicht wie ursprünglich geplant enden muss. Die überaus produktive Gitarristin Mary Halvorson hat eindeutig nicht die Absicht, ihre abwechslungsreiche und zunehmend erfolgreiche Geschichte zu beenden. Auf Cloudward wird sie wie schon auf Vorgängeralben von ihrem aktuellen Sextett talentierter und abenteuerlustiger Mitstreiter unterstützt: Posaunist Jacob Garchik, Bassist Nick Dunston, Schlagzeuger Tomas Fujiwara, Vibraphonistin Patricia Brennan und Jungstar-Trompeter Adam O'Farrill. (Auch Laurie Anderson ist auf einem Stück mit ihrer Geige zu hören). Brennan, die sich bekanntermaßen in die von Klangstrukturen geprägte Welt der Tasteninstrumente begibt, aber auch weiß, wie sie Verzerrungen und völlig unbekannte Klänge einsetzt, ist ein besonderer Schlüssel zu Halvorsons Kreativität, die für Hörer und Hörerinnen, die sich auf strukturlosen Klang einlassen, eine echte Offenbarung sein kann. Cloudward's Sound wurde in New York City bei Sear Sound mit dem Tontechniker Chris Allen und dem Produzenten John Dieterich aufgenommen und ist besonders klar im Sound, der jedes einzelne Instrument wunderbar zur Geltung bringt.

The Tower beginnt mit Halvorsons gezupften Gitarrennoten - einige davon etwas verdreht, bis sie einen bitteren Ton umschlagen -, bevor sie in schnelle Läufe ausbricht. Das Vibraphon ruft das Bild kleiner Steine, die in einen Teich fallen, hervor, während im Hintergrund die Gitarre dazu erklingt. Langsam kristallisiert sich eine Melodie heraus, wenn beide Bläser in kurzen Stößen zusammenspielen, die Becken leicht gegeneinander schlagen und der Bass ein langsames, bedächtiges Tempo vorgibt. Das Vibraphon kehrt in den Mittelpunkt zurück und leitet das verträumte Thema der Bläser ein. Diese glänzende Darbietung endet schließlich in Halvorsons Solo. Unscrolling beginnt auf mysteriöse Weise, was durch die Verzierungen der Becken hervorgerufen wird. Ein gleichmäßiger Beat treibt Desiderata an, bei dem Brennan die Führung übernimmt, bevor Halvorson das Verzerrungspedal einsetzt. Halvorson, die der Lautstärke durchweg Erfindungsreichtum vorzieht, zeigt ihre Großzügigkeit als Leaderin und den Wert einer guten musikalischen Zusammenarbeit. © Robert Baird/Qobuz

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