Badbadnotgood
Vom lockeren Keller-Projekt zum umjubelten YouTube- und Soundcloud-Phänomen: Die Jazz-meets-Hip Hop-Nerds von BadBadNotGood haben geschafft, wovon viele World-Wide-Web-Combos dieser Welt träumen.
Die drei Kanadier Matthew Tavares, Chester Hansen und Alexander Sowinski lernen sich im Jahr 2010 im Jazz-Programm ihrer Uni kennen. Inspiriert vom Schaffen von John Coltrane, Miles Davis oder Charlie Parker sowie gegenpoligem Neuzeit-Hip Hop aus der Feder von Tyler und Earl Sweatshirt, stecken die Musikbegeisterten sogleich die Köpfe zusammen:
"Zu Anfang waren wir nur ein paar befreundete Jungs, die an der Uni ein bisschen jammten. Wir merkten allerdings schnell, dass da vielleicht auch mehr draus werden könnte", erinnert sich Chester.
Um auch den einen oder anderen Interessierten außerhalb Torontos zu erreichen, nimmt das Trio die ersten Song-Schnipsel auf Video auf und stellt diese dann ins Netz. Die Reaktionen von draußen bleiben aber zunächst im Rahmen. Nur wenige scheinen sich für den abgedrehten Cover-Mix aus Jazz-Standards und eingestreutem Anarcho-Rap zu interessieren.
Das ändert sich jedoch als der amerikanische Rapper und Produzent Tyler The Creator auf die Kanadier aufmerksam wird. Der reagiert sogar dermaßen begeistert, dass er BBNTGs Clip "The Odd Future Sessions Part 1" auf seiner Facebook-Seite teilt. Von da an sind die Herren plötzlich in aller Munde.
Im September veröffentlichen BadBadNotGood – so nennt sich das Trio mittlerweile – ihr Debütalbum "BBNG". Das schlägt ein wie eine Bombe. Nur ein Jahr später schicken die Verantwortlichen den Nachfolger "BBNG2" ins Rennen. Abermals sind Fans und Kritiker gleichermaßen aus dem Häuschen.
Für ihr drittes Album - sinnig "BBNG3" betitelt - lässt sich die Band dann erstmals mehr Zeit. Zwei Jahre ziehen ins Land, ehe der Dreier sein erstes Album mit komplett eigenen Songs präsentiert: "Wir hatten keine Ahnung mehr, was wir noch alles covern könnten, also haben wir ein bisschen herumexperimentiert", so Chester Hansen.
Nach erfolgreichen Zusammenarbeiten mit Frank Ocean, MF Doom, oder Bootsy Collins sowie gefeierten Club-Shows und Auftritten beim Coachella und beim Glastonbury Festival grüßen die ehemaligen Jazz-Studenten im Jahr 2014 vom Szene-Gipfel.
Doch die Reise von BadBadNotGood hat gerade erst begonnen. Im Februar 2015 veröffentlicht die Band bereits ihr viertes Album "Sour Soul", eine energiegeladene Kooperation mit Wu-Tang Clan-Legende Ghostface Killah: "Die Zusammenarbeit mit ihm war unheimlich lehrreich für uns und hat uns noch einmal eindrucksvoll gezeigt, dass es beim Musikmachen keine Grenzen braucht."
© Laut
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