Stumpwork

Dry Cleaning

explicit

Erschienen am 21.10.22 bei 4AD
Künstler: Dry Cleaning
Genre: Alternativ und Indie

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Die englische Band Dry Cleaning, die kürzlich ihr zweites Album, Stumpwork, veröffentlicht hat, fällt zunächst durch ihre Sängerin Florence Shaw auf. Nicht, weil sie gut singt, sondern weil sie nicht singt. Oder fast nicht. In ihren Liedern spricht, rezitiert und erzählt Florence Shaw, ohne jemals laut zu werden, distanziert, mit einer eher monotonen Stimme, als wäre sie zu Hause und würde einen Monolog oder ein Telefongespräch führen, während im Hintergrund Indie-Rock-Musik läuft. Sie ist rein zufällig Sängerin in einer Band geworden – vielleicht weiß es selbst noch nicht. Die alte Kunst des Spoken-Word (oder Slam), die aus dem Free Jazz oder der Anfangszeit des Hip-Hop stammt, wird hier auf den Indie-Rock angewandt und verleiht Dry Cleaning seine besondere Note. Deswegen sind ihre drei Bandkollegen, Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger, noch lange keine Mauerblümchen. Nach einem ersten Album im englischen Post-Punk-Stil wendet sich Stumpwork dem amerikanischen Slacker-Rock der frühen 90er Jahre à la Pavement, Sonic Youth oder Breeders zu. Vielleicht hat sich Florence Shaw auch die Wiederholungen von Daria auf MTV oft angesehen. Natürlich läuft Dry Cleaning mit dieser minimalistischen und lakonischen Herangehensweise an den Song nicht Gefahr, einen Hit zu produzieren, den man auch in 20 Jahren noch vor sich hin trällern wird. Aber dieses Fehlen von Melodien und stimmlichen Höhepunkten hat etwas Entspannendes und Cleveres, denn es lässt dem Hörer die Freiheit, sich eigene Refrains auszudenken. In Rock und Pop wurde bereits alles gesungen, jede Melodie gründlich erforscht. Warum sollte man also nicht nicht-singen?, scheint Florence Shaw, die begabteste und liebenswerteste Nicht-Sängerin der Gegenwart, zu fragen. © Stéphane Deschamps/Qobuz

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