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Dies ist der vierte Teil der Prism-Reihe – das Projekt des Danish String Quartets, welches, über insgesamt fünf Teile verteilt, Bach-Fugen mit Beethoven-Quartetten und Quartetten späterer, immer wieder anderer Komponisten kombiniert. Während die vorangegangenen Teile Quartette von Komponisten vorstellten, die das 20. Jahrhundert miterlebt haben – diese sind, in der Reihenfolge ihres Erscheinens auf dem Projekt: Dmitri Schostakowitsch, Alfred Schnittke und Béla Bartók – interpretieren die dänischen Musiker auf Prism IV das Streichquartett Nr. 2 von Felix Mendelssohn (1809-1847). Wie Paul Griffiths im Begleittext anmerkt, wird die Mendelssohn-Interpretation des Quartetts durch Beethovens Vorbild in Bezug auf "lebendige Gesten, kontrapunktische Energie, harmonische Kühnheit und formale Innovation" beflügelt. Das Stück wird gepaart mit Beethovens Streichquartett Nr. 15 und Bachs Fuge in g-Moll in der Bearbeitung des österreichischen Pädagogen und Komponisten Emanuel Aloys Förster.
Das Danish String Quartet hat sich einen Ruf für seine einzigartigen Interpretationen sowohl von traditionellem als auch zeitgenössischem Repertoire erworben, wobei sie innerhalb eines Programms oft kontrastierendes Material gegenüberstellen. Der Bratschist der Gruppe, Asbjørn Nørgaard, erklärte dazu, dass die Mitglieder des Quartetts in der Vergangenheit "von einem Großteil des klassischen Musikprogramms leicht gelangweilt waren. Zu viel Beliebigkeit, zu wenig Konzept". Als sie einer Aufführung von Richard Wagners Vorspiel zu Lohengrin und Ligetis Atmosphères, interpretiert von den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle, beiwohnten, kamen sie zu einer kollektiven Erkenntnis, aus der schließlich die Idee für das Prism-Konzept entstand: "Meisterwerke verbinden" und "einen völlig neuen Rahmen schaffen, aber mit Eleganz und Respekt", so Nørgaard.
In seinem Essay hebt Paul Griffiths verschiedene Verbindungen zwischen diesen Stücken und ihren Komponisten hervor – motivische Verwandtschaften zwischen Bach und Beethoven und umfassendere, aber auch unmittelbarere Brücken zwischen der Komposition des letzteren und Mendelssohn, der sein Quartett nur wenige Monate nach Beethovens Tod im Jahr 1826 schuf. "Mendelssohn kannte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich alle fünf späten Quartette Beethovens und war sich sicherlich des letzten bewusst, das noch unveröffentlicht war, als er im Juli 1827 mit seiner Erwiderung, die seine nächsten drei Monate in Anspruch nehmen sollte, begann. Es war im Finale von Beethovens op. 135 [...], dass er seinen Ausgangspunkt fand, gleichsam eine Frage. Den Rhythmus und die Kontur von Beethovens 'Muss es sein?' behielt er bei, dessen Intervalle verengte er in seinem eigenen 'Ist es wahr?', das er einem Liebeslied entnahm, welches er im Monat zuvor niedergeschrieben hatte." An anderen Stellen seines Werks hält sich Mendelssohn jedoch eng an das Vorbild von Beethovens op. 132, bis hin zu den eleganten Imitationen dessen zentrale Themata.
Mendelssohns Quartett ist reich an Anspielungen, die Beethovens tonale Konzepte und dessen Verwendung von Kontrasten aufgreifen, manchmal sogar imitieren, wobei jeder Wink in Beethovens Richtung auch einen Schritt von ihm weg offenbart, denn Mendelssohn bietet alternative Antworten auf bekannte Fragen. Im selben Atemzug erweist sich Beethovens Motiventwicklung im ersten Satz seines Streichquartetts in a-Moll als stark von Bachs Wohltemperiertem Klavier beeinflusst, wobei es sich nicht um das Kopfmotiv der hier vertretenen g-Moll-Fuge, sondern um das der cis-Moll-Fuge handelt, zu dem der amerikanische Musikwissenschaftler Lewis Lockwood Parallelen gezogen hat. Die Interpretation der g-Moll-Fuge durch das Dänische Streichquartett – eine der bekanntesten Fugen Bachs, gelegentlich auch als "Kleine Fuge" bezeichnet – leitet anmutig in Beethovens Streichquartett über und bestätigt die Feststellung des Quartetts, dass "Beethoven keine isolierte Insel in der Musik ist, sondern eine Fortsetzung von Bach und den alten Meistern". Mendelssohn setzt die Geschichte fort. © ECM Records
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The Well-Tempered Clavier / Book 1, BWV 846-869 (Johann Sebastian Bach)
Johann Sebastian Bach, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Emanuel Aloys Förster, Arranger, Work Arranger - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
String Quartet No. 15 in A minor, Op. 132 (Ludwig van Beethoven)
Ludwig van Beethoven, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Ludwig van Beethoven, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Ludwig van Beethoven, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Ludwig van Beethoven, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Ludwig van Beethoven, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
String Quartet No. 2 in A minor, Op. 13 (Felix Mendelssohn)
Felix Mendelssohn, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Felix Mendelssohn, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Felix Mendelssohn, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Felix Mendelssohn, Composer - Markus Heiland, Mixer, Mastering Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Manfred Eicher, Producer - Rune Tonsgaard Sørensen, Violin, AssociatedPerformer - Danish String Quartet, String Quartet, MainArtist, AssociatedPerformer - Frederik Øland, Violin, AssociatedPerformer - Asbjørn Nørgaard, Viola, AssociatedPerformer - Fredrik Schøyen Sjölin, Cello, AssociatedPerformer
℗ 2022 ECM Records GmbH
Albumbeschreibung
Dies ist der vierte Teil der Prism-Reihe – das Projekt des Danish String Quartets, welches, über insgesamt fünf Teile verteilt, Bach-Fugen mit Beethoven-Quartetten und Quartetten späterer, immer wieder anderer Komponisten kombiniert. Während die vorangegangenen Teile Quartette von Komponisten vorstellten, die das 20. Jahrhundert miterlebt haben – diese sind, in der Reihenfolge ihres Erscheinens auf dem Projekt: Dmitri Schostakowitsch, Alfred Schnittke und Béla Bartók – interpretieren die dänischen Musiker auf Prism IV das Streichquartett Nr. 2 von Felix Mendelssohn (1809-1847). Wie Paul Griffiths im Begleittext anmerkt, wird die Mendelssohn-Interpretation des Quartetts durch Beethovens Vorbild in Bezug auf "lebendige Gesten, kontrapunktische Energie, harmonische Kühnheit und formale Innovation" beflügelt. Das Stück wird gepaart mit Beethovens Streichquartett Nr. 15 und Bachs Fuge in g-Moll in der Bearbeitung des österreichischen Pädagogen und Komponisten Emanuel Aloys Förster.
Das Danish String Quartet hat sich einen Ruf für seine einzigartigen Interpretationen sowohl von traditionellem als auch zeitgenössischem Repertoire erworben, wobei sie innerhalb eines Programms oft kontrastierendes Material gegenüberstellen. Der Bratschist der Gruppe, Asbjørn Nørgaard, erklärte dazu, dass die Mitglieder des Quartetts in der Vergangenheit "von einem Großteil des klassischen Musikprogramms leicht gelangweilt waren. Zu viel Beliebigkeit, zu wenig Konzept". Als sie einer Aufführung von Richard Wagners Vorspiel zu Lohengrin und Ligetis Atmosphères, interpretiert von den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle, beiwohnten, kamen sie zu einer kollektiven Erkenntnis, aus der schließlich die Idee für das Prism-Konzept entstand: "Meisterwerke verbinden" und "einen völlig neuen Rahmen schaffen, aber mit Eleganz und Respekt", so Nørgaard.
In seinem Essay hebt Paul Griffiths verschiedene Verbindungen zwischen diesen Stücken und ihren Komponisten hervor – motivische Verwandtschaften zwischen Bach und Beethoven und umfassendere, aber auch unmittelbarere Brücken zwischen der Komposition des letzteren und Mendelssohn, der sein Quartett nur wenige Monate nach Beethovens Tod im Jahr 1826 schuf. "Mendelssohn kannte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich alle fünf späten Quartette Beethovens und war sich sicherlich des letzten bewusst, das noch unveröffentlicht war, als er im Juli 1827 mit seiner Erwiderung, die seine nächsten drei Monate in Anspruch nehmen sollte, begann. Es war im Finale von Beethovens op. 135 [...], dass er seinen Ausgangspunkt fand, gleichsam eine Frage. Den Rhythmus und die Kontur von Beethovens 'Muss es sein?' behielt er bei, dessen Intervalle verengte er in seinem eigenen 'Ist es wahr?', das er einem Liebeslied entnahm, welches er im Monat zuvor niedergeschrieben hatte." An anderen Stellen seines Werks hält sich Mendelssohn jedoch eng an das Vorbild von Beethovens op. 132, bis hin zu den eleganten Imitationen dessen zentrale Themata.
Mendelssohns Quartett ist reich an Anspielungen, die Beethovens tonale Konzepte und dessen Verwendung von Kontrasten aufgreifen, manchmal sogar imitieren, wobei jeder Wink in Beethovens Richtung auch einen Schritt von ihm weg offenbart, denn Mendelssohn bietet alternative Antworten auf bekannte Fragen. Im selben Atemzug erweist sich Beethovens Motiventwicklung im ersten Satz seines Streichquartetts in a-Moll als stark von Bachs Wohltemperiertem Klavier beeinflusst, wobei es sich nicht um das Kopfmotiv der hier vertretenen g-Moll-Fuge, sondern um das der cis-Moll-Fuge handelt, zu dem der amerikanische Musikwissenschaftler Lewis Lockwood Parallelen gezogen hat. Die Interpretation der g-Moll-Fuge durch das Dänische Streichquartett – eine der bekanntesten Fugen Bachs, gelegentlich auch als "Kleine Fuge" bezeichnet – leitet anmutig in Beethovens Streichquartett über und bestätigt die Feststellung des Quartetts, dass "Beethoven keine isolierte Insel in der Musik ist, sondern eine Fortsetzung von Bach und den alten Meistern". Mendelssohn setzt die Geschichte fort. © ECM Records
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 10 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:19:35
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Danish String Quartet
- Komponist: Various Composers
- Label: ECM New Series
- Genre: Klassik
© 2022 ECM Records GmbH ℗ 2022 ECM Records GmbH
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