The Very Best
Der Aufstieg von The Very Best geht Hand in Hand mit dem Siegeszug der Globalisierung. In den 2000ern rücken KünstlerInnen wie M.I.A., Diplo, Damon Albarn und Buraka Som Sistema den afrikanischen Kontinent verstärkt in den Fokus westlicher ZuhörerInnen, vor allem dank der Möglichkeiten des Internets.
Seit 2008 investieren auch The Very Best in die Weiterentwicklung eines modernen Global Pop-Begriffs ohne überlieferte Exotica-Stereotype. Allerdings benötigen das Londoner Produzentenduo Etienne Tron und Johan Karlberg alias Radioclit und Sänger Esau Mwamwaya für ihr Projekt das Internet eigentlich gar nicht.
Der aus Mzuzu in Malawi stammende Mwamwaya zieht nämlich 1999 in die britische Hauptstadt. Nach Jahren als Percussionist in Formationen wie Masaka Band und Evison Matafale eröffnet er dort einen Secondhand-Laden. Eines Tages kauft einer der Radioclit-Produzenten dort ein Fahrrad. Es stellt sich heraus, dass sich das Radioclit-Studio in derselben Straße befindet. Eine Freundschaft entsteht.
Bei drei Musikgeeks wie Mwamwaya, Tron und Karlberg ist es nur eine Frage der Zeit bis zum ersten gemeinsamen Projekt. Siehe: Bald ruft das Trio den Act The Very Best ins Leben. Hier mischen sie malawische Traditionals, modernen Afropop, Hip Hop und tanzbaren Fusionjazz. Über das Label Green Owl veröffentlichen die drei das Mixtape "Esau Mwamwaya And Radioclit Are The Very Best".
Die Kritik von Pitchfork bis Rolling Stone antwortet begeistert. Mwamwaya singt in seiner malawischen Muttersprache Chichewa, aber auch auf Suaheli, Portugiesisch und Englisch. Das Mixtape erhält Samples und Kollaborationen mit zahlreichen IndiemusikerInnen, darunter M.I.A., Vampire Weekend, Architecture In Helsinki, BLK JKS, Santigold und The Ruby Suns.
Ein Jahr später legen The Very Best mit "Warm Heart Of Africa" auf Moshi Moshi Records ihr kommerzielles Debüt vor. Erneut sind M.I.A. und Vampire Weekend-Sänger Ezra Koenig mit von der Partie. Der Titeltrack gewinnt den World Beat Song-Preis bei den Independent Music Awards. Vor der Veröffentlichung des dritten Langspielers steigt Etienne Tron aus dem Projekt aus.
© Laut
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