Shakra
Wenn man im Laufe der Karriere den Sänger wechseln muss, ist das meist eine einschneidende und sehr unangenehme Erfahrung, die man als Band erst einmal überstehen muss. Die Schweizer Hardrocker von Shakra mussten diese Erfahrung seit ihrer Gründung 1995 öfter als einmal machen.
Den Startschuss geben die beiden Gitarristen
Thomas Muster und Thom Blunier zusammen mit Basser Roger Badertscher, Drummer Roger Tanner und dem damailigen Sänger Pete Wiedmer in Bern und legen bereits im Folgejahr das selbstbetitelte Debüt vor. Klingt ihr Bandname noch sehr esoterisch, bieten sie auf der musikalischen Seite dafür umso handfesteren, kernigen Hardrock, der nicht selten mit den Nationalhelden von Krokus und Gotthard verglichen wird.
Zuvor schon unter dem Namen Ruckus aktiv, sind alle Beteiligten keine Greenhorns mehr, weswegen sie von Anfang an entsprechend professionell an die Sache heran gehen. So folgt dem Debüt "1998" bereits ein Jahr später das zweite Album "Moving Force", mit dem sich die Schweizer die Position als Opener auf der Tour von Uriah Heep sichern. Da sich dort die Möglichkeit bietet, eine saubere Liveaufnahme mitzuschneiden, nutzen sie diese Gelegenheit und schieben zur Jahrtausendwende "The Live Side" nach.
Studioalben schieben sie im regelmäßigen Zwei-Jahres-Rhythmus hinterher, doch "Power Ride" ist für Sänger Pete die letzte Scheibe mit Shakra. Seine Gesundheit erlaubt es ihm leider nicht mehr, auf Tour zu gehen. Seinen Platz nimmt schließlich der zu diesem Zeitpunkt gerade mal 23-jährige Mark Fox ein. Dass er die richtige Wahl ist, beweist er schon beim ersten Gig vor 15.000 Zuschauern auf dem Bang Your Head Festival.
Seinen CD-Einstand gibt er auf "Rising", das stilistisch in dieselbe Kerbe schlägt, wie die Vorgänger. Der Vertrag mit Point Music ist nach der DVD "My Life, My World" endlich erfüllt und sie wechseln zu AFM Records, wo 2005 nach dem Vorgänger "Rising" nun "Fall" erscheint. Der Titel ist aber keineswegs bezeichnend, denn die Touren mit Stratovarius und Hammerfall und diverse Shows mit Whitesnake sind mehr als erfolgreich.
Dennoch reicht der Ruhm nicht, um mit ihrem Beitrag für den Eurovision Song Contest 2007 gegen DJ Bobo anzustinken. Kein Grund zur Klage, schließlich steigt jedes weitere Album immer höher in die Charts ein und bringt die Eidgenossen weiter voran. Dennoch fällt Ende Oktober 2009 auch für Mark Fox der letzte Vorhang als Fronter von Shakra und erneut müssen die Jungs sich einen neuen Sänger suchen.
Auch der langjährige Basser Oli Lindner ist im Jahr zuvor bereits ausgestiegen und hat das Langholz an Dominik Pfister abgegeben. Er und der indischstämmige John Prakesh haben also genügend Zeit, sich einzuleben, ehe 2011 das treffend betitelte "Back In Track" erscheint. Dieses Mal landen sie auf dem zweiten Platz der Schweizer Charts, was die Messlatte für die kommenden Scheiben relativ hoch legt.
Nach "Powerplay" (2013) dreht sich das Besetzungskarussell erneut, als John Prakesh den Job am Mikro wieder an Mark Fox übergibt. Mit dem zurückgekehrten Sänger veröffentlichen Shakra weitere Alben, darunter "High Noon" (2016), "Life Tales – The Ballads" und "Snakes & Ladders" (beide 2017) sowie "Mad World" (2020) und "Invincible" (2023).
© Laut
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