Pulled Apart By Horses
Muse, Biffy Clyro und die Foals outen sich bereits 2010 als Fans dieser Formation aus Leeds. Als das Quartett um Sänger Tom Hudson 2010 sein pöbelndes Longplayer-Debüt veröffentlicht, hat sich die Truppe bereits einen Namen als Auf-die-Fresse-Rock-Band gemacht.
Pulled Apart By Horses schonen niemanden, erst recht nicht sich selbst. Beispiel gefällig? Anno 2008 bespielt die Combo das Leeds-Festival Nastyfest als Headliner. Im Anschluss muss Gitarrist James Brown nach einer etwas zu halsbrecherischen Aktion mit offenen Schädel ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Kennen gelernt haben sich die vier 2008 in Folge einer Casting-Initiative von Trommler Lee Vincent. Über ein Musikforum, ganz im Stile von The Jesus Lizard, versammelte der Gründervater die übrigen Mitglieder um sich. Als Gig-Junkies pausenlos unterwegs, lässt die Band dann und wann eine EP oder einen Live-Mitschnitt für die noch kleine, aber schon treue Fan-Gemeinde fallen.
Pulled Apart By Horses spielen bald im Vorprogramm von Blood Red Shoes oder Anti-Flag. Die Herrschaften rocken derart explosiv ihren Stiefel runter, dass sich das Magazin Observer sicher zeigt, es mit der "besten Live-Band Großbritanniens" zu tun zu haben.
Moment mal. Den Thron als bester Live-Act unter der angelsächsischen Sonne besetzen doch standesgemäß andere: Matthew Bellamys Muse wollen den Kampf um den Titel wohl im direkten Duell austragen und laden die aufmuckenden Krawall-Rocker nach der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten 2010er-Albums direkt als Support vor.
Es soll aber noch vier Jahre dauern, bis PABH nach dem weniger tobsüchtigen Intermezzo "Tough Love" aus dem Vorband-Schatten heraustreten. Der Durchbruch gelingt ihnen 2014 mit "Blood", Longplayer Nummer drei, der das bisherige Schaffen bündelt und die ausufernden Hardcore-Exzesse in geregeltere Bahnen kanalisiert, ohne dabei an noisig art-punkiger Intensität einzubüßen.
Das Spektrum erweitert eine gehörige Portion an Stoner-Rock-Elementen, die dem unbändigen Getöse die gereifte Abgezocktheit eines Josh Homme verleihen und die Gruppe damit auch Indie-Puristen zugänglich macht.
© Laut
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