Mya
Mya schafft ihren Durchbruch als Gastsängerin auf dem '98 Megahit "Ghetto Superstar feat. Ol' Dirty Bastard" von Fugees-Rapper Pras Michael, bei dem sie die Hookline des Tracks intoniert. "Ghetto Superstar, that's what you are, comin' from above, reachin' for the stars, burn away with me, to another place." Der Song ist auf dem Bulworth-Soundtrack und auf dem gleichnamigen Debütalbum von Pras erhältlich.
Jener Pras erklärt später, dass Mya der Erfolg zu Kopf gestiegen sei. "Jede Frau hätte an ihre Stelle treten können, 'Ghetto Superstar' ist mein Song, Mya war doch nur Ballast. Man sieht ja, wo sie mit ihren eigenen Songs landet." (Juice 2-99) Da irrt sich der Junge aber gewaltig. Zwar floppt die erste Single "Movin On feat. Silk The Shocker", doch schon "Take Me There" mit Blackstreet und Mase vom Rugrats-Soundtrack, sowie "It's All About Me feat. Sisqo" werden Top-Ten Hits in den USA. Das Debüt "Mya" verkauft sich dann auch mehrere Millionen Mal, ein Erfolg, von dem Pras als Solokünstler nur träumen kann.
Die damals erst 18-jährige Mya begibt sich um 98/99 erstmals auf ausgedehnte US-Tour. Trotz Lampenfieber kann sie live überzeugen, da ihr auf der Bühne die Tanzausbildung zu Gute kommt. Denn im zarten Alter von zwei Jahren fängt Mya mit dem Steppen an und bringt es sogar u.a. ins Shakespeare Theatre. Nach den Shows arbeitet sie mit den renommierten Produzenten Swizz Beats, Wyclef Jean und Jerry Duplessis an ihrem zweiten Longplayer. Erstes hörbares Ergebnis ist die Single "Best Of Me" mit Rapper Jadakiss von The Lox. Mya setzt hier ihre bewährte Formel der Rapper-Kollabo fort. Produziert wird der Song von Swizz Beat, angesagter Beatbastler der Ruff Ryder-Posse. Es folgt das Album "Fear Of Flying", mit dem sich Mya endgültig in der oberen R'n'B-Liga etabliert. Die weiteren Singleauskopplungen "The Ex-Factor" und "Free" stoßen auch in Europa auf positives Feedback.
Der Erfolg von Mya liegt in ihrer Natürlichkeit. Sie wirkt nicht wie eine weitere Pop-Puppe aus den Tiefen der seelenlosen Nachwuchs-Seen der USA. Man spürt, dass sie sich über ihr Image und über ihre Musik Gedanken macht. So tritt sie auf ihrer neuen Scheibe zuweilen auch als Co-Producer auf. Selbst der mächtige Wutang Clan wird auf sie aufmerksam, doch die angestrebte Kollabo für "Gravel Pit" kommt auf Grund von Labelproblemen nicht zustande. Eine solche Ehre ist bis dato nur Mary J Blige zuteil geworden. Wenn Mya weiter konsequent ihren Weg geht, wird sie eines Tages bestimmt auch mit dieser großen Diva in einem Atemzug genannt werden.
2001 singt die junge R'n-B-Sängerin mit Pink, Christina Aguilera und Lil' Kim den von Missy Elliot produzierten Mega-Hit "Lady Marmelade" aus dem Soundtrack zum Film "Moulin Rouge". In der Kategorie 'Best Pop Collaboration With Vocals' sahnen die Ladies 2002 einen Grammy ab und bei den MTV Awards bekommen sie den begehrten Astronauten für das Video des Jahres. Im selben Jahr spielt sie - als professionell ausgebildete Tänzerin - im Oscar gekrönten Musical-Film "Chicago" mit, der sie zu ihren künstlerischen Wurzeln zurück führt.
Nach dem Ausflug ins Filmbusiness ist es wieder an der Zeit, sich der Musik zu widmen. Zusammen mit den Produzenten Missy Elliott, Timbaland, Damon Elliott, Knobody, Rockwilder, Omen, Tricky, Jam & Lewis und Ron Fair werkelt sie an "Moodring", das im Spätsommer 2003 erscheint.
© Laut
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