Chalice
Ohne sich großartig Gedanken darüber zu machen, was der Name eigentlich genau bedeutet, suchen sich Sänger Gino Naschke und Gitarrist Oliver Scheer Anfang der 90er in Hamburg die Bezeichnung Châlice als Namen für ihre Band aus. Zur näheren Erklärung: Ein Châlice ist ein Kelch, der normalerweise in einer religiösen Zeremonie zum Einsatz kommt.
Zusammen mit Basser Steve Lagleder, Drummer Michael Mehl und Keyboarder Ralf Müller legen sie also los und bewegen sich musikalisch im Hardrock-Bereich. Ihre ersten Gehversuch in der Öffentlichkeit geben sie '93 auf einem Sampler und spielen im nächsten Frühjahr auch zum ersten Mal auf einem Festival. Auf diesem teilen sie sich die Bühne mit Größen wie Steve Lukather (Toto), Asia, Virgin Steele und Alannah Miles. Dieser Art ermutigt, veröffentlichen sie 1995 ihr Debüt "In Wonderland", mit dem sie vor allem in Japan recht erfolgreich sind.
Zwar nehmen sie ihre zweite Scheibe schon im Herbst 1006 auf, jedoch dauert es noch bis Anfang '98, ehe die Scheibe auch veröffentlicht wird. Allerdings fahren sie für das Album zahlreiche, gute Kritiken ein und begleiten Saga im Mai des Jahres durch Europa, ehe es im November mit den Dinosauriern von Uriah Heep und Nazareth durch die Lande geht. Kaum sind sie von den Dates wieder zurück in Hamburg, machen sie sich natürlich auch schon wieder an die Arbeiten zu ihrem nächsten Album.
Dieses hört auf den Namen "Digital Boulevard" und ist rechtzeitig zur Jahrtausendwende in den Regalen. Um die ebenfalls positiven Rezensionen der Presse zu bestätigen, gehen Châlice im Anschluss an die Veröffentlichung zusammen mit Doro auf Tour und begeistern vor allem in den südlichen Regionen Europas. Dort laufen ihre Songs sogar im Radio und verschaffen den Hanseaten somit einen gewissen Bekanntheitsgrad. Auf den wollen sie logischerweise aufbauen und gehen recht zügig wieder ins Studio, um dort unter der Regie von Pink Cream 69-Basser Dennis Ward, das nächste Langeisen einzuspielen.
"Chameleonation" kommt im Oktober 2002 und es scheint der Band mit ihrem Produzenten gelungen zu sein, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren. Allerdings verschluckt die Produktion des Albums unerwartet viel Geld, weshalb sich das Label nicht mehr dazu bereit erklärt, auch noch in eine anständige Tour zu investieren. Somit hat man, außer bei ein paar Einzelgigs, eigentlich kaum die Möglichkeit, Châlice live zu sehen. Das stinkt den Jungs natürlich, weshalb sich die Wege von Band und Label bald trennen.
Es dauert einige Zeit, doch 2005 finden sie bei Massacre Records eine neue Heimat und nehmen dort "Shotgun Alley" auf. Die Scheibe kommt Ende Oktober in die Läden und die Band spielt ein paar Akustik-Shows, um den Release zu promoten. Das machen sie auch Anfang 2006 auf ein paar Dates mit Deep Purple und Alice Cooper, denen wenig später weitere Gigs mit Bonfire folgen. Inzwischen hat Axel Hoffman den Posten hinter den Keyboards eingenommen, der seinen Einstand auf dem nächsten Album "Bare" gibt. Inzwischen beim Hamburger Rockphone Records Label unter Vertrag, handelt es sich dabei um ein reines Akustik-Album.
Für den September stehen zumindest schon mal wieder ein paar Plugged-Konzerte mit Survivor auf dem Plan.
© Laut
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